An Freunde, die oft Geschäftsreisen machten, schrieb Tersteegen 1735:
Versäumet nicht, nach Möglichkeit einige Zeit zum Gebet auszukaufen, weil ihr viel Gnade nötig habt, euch unter der Welt von der Welt unbefleckt zu bewahren und auch das Äußere zu beurteilen und zu behandeln nach dem Licht der geschenkten Gnade und nicht nach dem Sinn der Natur. Lasset euch dünken, ihr seiet wie ein paar Klosterbrüder, welche auf den Reisen und über die Straßen sich nicht schämen, ihre Horas oder Gebete zu lesen. Also machet ihr's auch, betet und seit in inniger Andacht zu Gott an allen Orten, denn Gott ist aller Orten und er erwartet solches vornehmlich von denen, die zu seiner Anbetung im Geist und Wahrheit berufen sind. Sehet, dies ist unser Beruf, dies sei auch unser Werk, damit Gottes Gnade an uns nicht vergeblich sei, sondern wir noch zu dieser Zeit zu Heiligen und Geliebten Gottes mögen gemacht werden. Amen, o Herr Jesu!
Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1908