„Wer seinen Feigenbaum bewahrt, der isst Früchte davon; und wer seinen Herrn bewahrt, wird geehrt.“ Spr. 27,18.
Es ist die allgemeine Regel, dass Dienst Lohn bringt. Der Mensch pflegt den Feigenbaum, und derselbe trägt ihm Frucht: treuer Dienst bringt gewöhnlich seine Vergeltung. Die Herren, welche überhaupt ihrer Stellung würdig sind, werden die Knechte ehren, welche ihre Pflichten ihnen gegenüber erfüllen.
Das Gegenteil davon ist: Selbstsucht das Gelüst nach Ehre, Reichtum, Ruhe, Genuss; Selbstwille, der den eigenen Willen tut und sich doch anmaßt, dem Herrn zu dienen; Selbstlob, das dem Herrn raubt, was Ihm allein gehört.
Lasst uns darüber trauern, dass wir Ihm nicht besser gedient haben. Lasst uns Buße tun, wenn wir Ihm überhaupt nicht gedient haben. Lasst uns Ihn bitten, dass Er uns heute noch in seinen Dienst stelle.
Zwei alte Prediger trafen an einem Sonnabend, als sie zum Sonntag nach ihren Versammlungsorten reiften, auf einer Station in Wales zusammen. „Ich wünsche,“ sagte Harris aus Merthier zu Powell aus Cardiff, „dass der große Herr dir morgen sein Angesicht leuchten lasse.“ „Ich danke dir, erwiderte Powell; „aber wenn Er es nicht tun sollte, will ich auch hinter seinem Rücken gut von Ihm reden.“
Indem Rutherford davon sprach, dass der Herr ihn in seinem Dienst mit seiner lieblichen Gemeinschaft ermutige, sagte er in seiner ihm eigenen Weise: „Wenn der Herr mich mit einem Auftrage aussendet, gibt Er mir oft ein Trinkgeld für mich,“ womit er meinte, dass Gott ihm, wenn Er ihn beschäftige, auch stets einen Lohn auszahle, wie wir einem Knaben einen Nickel geben, wenn er für uns einen Auftrag ausrichtet.
Ein Hund, welcher jedermann nachgeht, gehört niemandem und niemand sorgt für ihn. Je mehr er seinem Herrn treu und ergeben ist, desto größer ist seines Herrn Anhänglichkeit an ihn. Im häuslichen Dienst sollten wir nicht danach trachten, einen Bedienten zu bekommen, der seine halbe Zeit dazu verwendet, einem anderen Herrn zu dienen.
Alte und treue Dienstboten kommen mit der Zeit dahin, alles Eigentum ihrer Herrschaften als das ihrige zu betrachten. Ein solcher Dienstbote sagte: „Da kommt ja unser Waagen angefahren und da sind auch unsere lieben Kinder, die von der Schule heimkehren!“ Unser Herr Jesus liebt es, wenn Er sieht, dass wir solche Gemeinschaft, solche Gemeinsamkeit der Interessen mit Ihm haben. Er macht, dass solcher Dienst seinen eigenen Lohn in sich trage und fügt außerdem den Himmel hinzu. Er wird seine alten Diener nicht verstoßen, sondern wird es ihnen gewähren, bei Ihm in seiner Herrlichkeit zu sein, wie sie bei Ihm waren im Stande seiner Erniedrigung.