„Denn der Sperling hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ihr Nest, da sie Junge hecken; nämlich Deine Altäre, Herr Zebaoth, mein König und mein Gott.“ Ps. 84,4.
Als Verbannter beneidete David die Vögel, welche im Hause des Herrn wohnten. So schmachtet der Christ, wenn er die Gemeinschaft der Heiligen nicht haben kann oder sich geistlich vereinsamt fühlt, danach, im Hause Gottes sein zu können. Diese Vögel fanden im Heiligtum, was wir in Gott finden.
Es ist bemerkenswert, dass sie ihr Haus im Hause des Herrn oder in nächster Nähe fanden. David. hebt das mit Freuden hervor.
Und so finden sie dieselben Dinge im untergeordneten Sinn in der Versammlung der Heiligen, an dem Ort, da Gottes Ehre wohnet: wir kommen mit Freuden zum Hause des Herrn; wir weilen daselbst mit Wonne; wir sitzen und singen daselbst mit Vergnügen; wir pflegen Gemeinschaft mit viel Befriedigung. Nicht jeder Vogel tut dies. Der Adler ist zu ehrgeizig; der Geier zu schmutzig; der Kormoran zu gefräßig; der Habicht zu kriegerisch; der Strauß zu wild; das Huhn zu sehr von Menschen abhängig; die Eule zu sehr in Finsternis verliebt. Aber die niedlichen Sperlinge!
Manche Personen bedürfen des Hauses nicht so sehr für sich selbst, denn gleich den Schwalben sind sie immer im Fluge und sind tätig und tatkräftig; aber sie bedürfen eines Nestes für ihre Jungen, um die sie sehr besorgt sind. Sie wünschen die Jugend in Gott befestigt, gestärkt, erfreut und gesichert zu sehen.
Kinder sollten zum Hause Gottes gebracht werden. Das Heiligtum Gottes sollte die Pflegeanstalt der Jugend sein.
Der zweite Segen eines Nestes für unsere Jugend folgt oft auf den ersten; oder: sie finden ein Haus für sich.
Aber es bedarf des Gebetes, des Vorbildes und der Vorschrift. Kinder neigen von Natur nicht zur Frömmigkeit, wie etwa die Enten zum Wasser; sie müssen mit großer Sorgfalt geführt und erzogen werden. Sehnst du dich nach Christo für dich und für deine Kinder?
Bist du zufrieden ohne Christum? Dann wirst du Ihn wahrscheinlich auch für deine Kinder nicht begehren.
Hast du bereits ein Heim in Jesu gefunden? Dann ruhe nicht, bis auch alle die Deinen in Ihm ihr Heim haben.
Sir Thomas More pflegte die Kirche zu Chelsea zu besuchen und daselbst, nachdem er den Chorrock angezogen, mit den Chorknaben bei der Messe und dem Hochamt zu singen. Eines Tages kam der Herzog von Norfolk nach Chelsea, um bei ihm zu speisen, und fand ihn bei oben erwähnter Beschäftigung in der Kirche. Als sie nach beendeter Feier Arm in Arm nach Hause gingen, rief der Herzog aus: „Der Reichskanzler ein Chorsänger! Ein Chorsänger! Sie entehren den König und sein Amt!“ „O nein;“ erwiderte er lächelnd. „Euer Gnaden werden nicht annehmen, dass der König, unser Herr, dadurch beleidigt wird, dass ich seinem Herrn diene, oder dass er dadurch sein Amt entehrt sieht.“
„Gott versäumt es nicht,“ hat jemand sehr schön gesagt, „ein Haus für den wertlosesten und ein Nest für den ruhelosesten Vogel zu finden.“ Welches Vertrauen sollte uns das einflößen! Welche Ruhe sollte die Seele finden, die sich auf die wachsame, zärtliche Fürsorge Dessen verlässt, der für die Bedürfnisse aller seiner Geschöpfe so reichlich sorgt! Wir wissen, was der Ausdruck „Nest“ und „Haus“ in sich schließt. Ist es nicht die Stätte der Sicherheit, eine Zuflucht vor dem Sturm, ein Schutz vor vielerlei Übel und Schädigungen, eine Stätte der Ruhe und der Freude?
Eine Gewohnheit, die unter verschiedenen Völkern des Altertums bestand, illustriert die vorliegende Schriftstelle. Vögel, deren Nester nun zufällig an Tempeln oder in nächster Nähe derselben gefunden wurden, durften nicht vertrieben, noch weniger getötet werden, sondern mussten ungestört gelassen werden. W. K. Clay. In der Regel werden auch die Kinder gläubiger Eltern gläubig. Wo das nicht der Fall ist, ist ein Grund vorhanden. Ich habe sorgfältig beobachtet und entdeckt, dass da die Hausandacht fehlt, dass sich große Unbeständigkeit und Härte zeigt, oder dass die Ermahnung vernachlässigt wird. Wenn sie in Gottes Wegen erzogen werden, pflegen sie später nicht davon zu lassen.