Schopf, Otto - Preis der Gnade.

(Vers 1 und 2 Dichter unbekannt, Vers 3 und 4 von O. Schopf.)

Gnade, o du holde Gnade,
O, wie köstlich bist du mir,
Daß du auf dem Lebenspfade
Dich auch mühen willst mit mir.
Gnade, du bist überschwenglich,
O, das hast du mir gezeigt,
Selbstgerechten unzugänglich,
Bist dem Aermsten du geneigt.

Gnade, mach’ mich dir zum Preise,
Führe du mich bis zum Ziel,
Setze du mich zum Beweise,
Was die Gnade kann und will.
O, wie will ich dich erheben,
Wenn du mich hast heimgebracht,
Gott will ich die Ehre geben
Und dem Lamme Preis und Macht.

Solche Gnade muß ich haben,
Und, o Herr, die gibst du mir;
Süß damit mein Herz zu laben,
Mich zu trösten für und für.
Ihr will ich mich ganz ergeben,
Sie sei einzig nur mein Teil,
Sie, die meines Lebens Leben,
Sie, die meines Lebens Heil.

Nie vergeß ich, wie die Gnade,
Jesus, du mir hast geschenkt;
Nie vergeß ich, wie den Frieden
Du in meine Brust gesenkt.
O wie stärkt dies stets den Müden,
Wenn mein Herz daran gedenkt;
Herr, wie groß ist deine Gnade,
Einzig, frei und unbeschränkt.