Das Hilfsbüchlein des Verfassers zum Römerbrief hat einige dankbare Leser gefunden; ich darf deshalb hoffen, dass auch diese Erläuterung des Hebräerbriefs, welche ebenfalls aus Reden hervorgegangen ist, hier oder dort zu ernster Beschäftigung mit der Schrift anregen und von der üblichen schlaffen Manier, die Bibel zu lesen, frei machen wird. Wir schaden uns selbst, wenn wir unser geistiges Leben nur aus der öffentlichen Frömmigkeit und ihrer Überlieferung nähren. Dieselbe ist recht ärmlich, auf einen engen Gedankenkreis eingeschränkt, den sie mit leichten Variationen immer wieder repetiert, vielfach auch welk und trüb. Die Schriftgedanken sind ungleich reicher, frischer, männlicher. Entziehen wir uns doch der Anstrengung nicht, die es allerdings kostet, wollen wir uns hineinlesen und hineindenken in der Apostel Wort.