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- | ======Krummacher, | + | ======Krummacher, |
**Dreißigste Predigt.** | **Dreißigste Predigt.** | ||
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4. Buch Mosis 33,19. | 4. Buch Mosis 33,19. | ||
- | Laßt uns auch dieses Jahr in unsern | + | Lasst uns auch dieses Jahr in unseren |
- | Seit zwei Jahren ohngefähr sind sie auf der Reise nach einem Lande, das sie in so viel Wochen mit weit weniger Ungemach hätten erreichen können, wäre es ihnen erlaubt gewesen, ihren Weg nach der Vernunft selbst zu wählen und einzuschlagen, | + | Seit zwei Jahren ohngefähr sind sie auf der Reise nach einem Land, das sie in so viel Wochen mit weit weniger Ungemach hätten erreichen können, wäre es ihnen erlaubt gewesen, ihren Weg nach der Vernunft selbst zu wählen und einzuschlagen, |
- | Ganz nahe sind wir an Canaans Gränze | + | Ganz nahe sind wir an Kanaans Grenze |
- | Stets Canaan | + | Stets Kanaan |
- | Die Sonne muß noch eh von Glut und Schein\\ | + | Die Sonne muss noch eh von Glut und Schein\\ |
Beraubet, in des Abgrunds Kluft sich senken, \\ | Beraubet, in des Abgrunds Kluft sich senken, \\ | ||
Ob ich von Jesu werd geschieden sein, \\ | Ob ich von Jesu werd geschieden sein, \\ | ||
Und eh Er, meiner wird nicht mehr gedenken. | Und eh Er, meiner wird nicht mehr gedenken. | ||
- | Alle Schatten des Zweifels verkriechen sich vor diesem Licht. Der heilige Sinn macht den Meister in dem innern | + | Alle Schatten des Zweifels verkriechen sich vor diesem Licht. Der heilige Sinn macht den Meister in dem inneren |
- | So findet sich’s manchmal bei christlichen Kranken nicht nur, sondern auch bei Gesunden. Jene sehen da wohl mit Sehnsucht ihrer wahrscheinlichen Auflösung entgegen. Sie freuen sich, daß sie nun bald ihren Wanderstab nieder- und die Hülle ablegen können, in welcher sie auf so mannigfache Weise beschwert wurden; | + | So findet sich’s manchmal bei christlichen Kranken nicht nur, sondern auch bei Gesunden. Jene sehen da wohl mit Sehnsucht ihrer wahrscheinlichen Auflösung entgegen. Sie freuen sich, dass sie nun bald ihren Wanderstab nieder- und die Hülle ablegen können, in welcher sie auf so mannigfache Weise beschwert wurden; |
- | Zwei Jahre, wie gesagt, sind die Kinder Israel auf ihrer Wallfahrt. Während dieser Zeit hat sich ungemein viel und höchst merkwürdiges zugetragen, und sie sind bis an die Gränze Canaans gekommen; jetzt aber entfernen sie sich wieder | + | Diese reichlich Getrösteten |
- | 2. Bis zu einer gewissen | + | Zwei Jahre, wie gesagt, sind die Kinder Israel auf ihrer Wallfahrt. Während dieser |
- | 3. Mit der Zeit verlieren sich auch wohl gewisse Gaben, die sonst den Christen zierten, z.B. die Gabe des Gedächtnisses und der Mittheilung, | + | Wir bemerken dabei folgendes: |
- | Von nun an verläßt uns also die Geschichte von den Reisen Israels. Wir haben nichts davon als Namen, bis wir nach Kades kommen, der 32ten Lagerstätte, dessen ungeachtet | + | - die Gläubigen scheinen wohl einmal wie vergessen, teils von anderen Christen, die sie nicht besuchen, sich nicht nach ihnen umsehen, keine Teilnahme, kein Mitleid bezeugen, und dies fällt schmerzhaft; |
+ | – Bis zu einer gewissen Zeit können viele begnadigte Seelen alles umständlich erzählen und beschreiben, | ||
+ | – Mit der Zeit verlieren sich auch wohl gewisse Gaben, die sonst den Christen zierten, z.B. die Gabe des Gedächtnisses und der Mitteilung, wodurch jemand im Stande ist, den Inhalt ganzer Predigten aufzufassen, | ||
- | Diese 15te Lagerstätte, | + | Von nun an verlässt uns also die Geschichte von den Reisen Israels. Wir haben nichts davon als Namen, bis wir nach Kades kommen, der 32ten Lagerstätte, |
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+ | Diese 15te Lagerstätte, | ||
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+ | Granatäpfel sind etwas Schönes | ||
Du weißt, wie mich’s oft erquicket, \\ | Du weißt, wie mich’s oft erquicket, \\ | ||
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O! wie köstlich sind sie mir! | O! wie köstlich sind sie mir! | ||
- | Was für geistliche Schönheiten entdeckt die Seele in dem Worte Gottes! Von allen Seiten fühlt sie sich auf die angenehmste Weise angezogen, und findet oft hinter den am wenigstens versprechenden Blättern, die köstlichsten Früchte. Was da gesagt wird, ist ihr nicht nur köstlich, sondern auch die Art und Weise, wie es gesagt oder angedeutet, klar gezeigt oder verhüllet | + | Was für geistliche Schönheiten entdeckt die Seele in dem Worte Gottes! Von allen Seiten fühlt sie sich auf die angenehmste Weise angezogen, und findet oft hinter den am wenigstens versprechenden Blättern die köstlichsten Früchte. Was da gesagt wird, ist ihr nicht nur köstlich, sondern auch die Art und Weise, wie es gesagt oder angedeutet, klar gezeigt oder verhüllt |
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+ | Und was ist es, den Schönsten unter den Menschenkindern zu sehen! Die Braut im Hohenlied | ||
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+ | Und wie herrlich ist der wichtige Umstand, | ||
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+ | Granatäpfel sind was Köstliches und Vortreffliches, | ||
- | Granatäpfel sind was Köstliches und Vortreffliches, | + | Sind Granatäpfel kühlend, erquickend, erfrischend für den Körper – ach! welch ein Labsal kann der Heilige Geist der schmachtenden Seele geben, und gibt’s ihnen von Zeit zu Zeit wirklich, |
- | Er erquicke mich mit Aepfeln, sagt die Braut im Hohenliede, und sieht mehrmals nach, ob die Granatbäume grünen. Er grüne allen bekümmerten Seelen, und erquicke sie in Durst, Kampf und Hitze. Der Klang der goldenen Schellen des Evangelii verkünde uns den Hohenpriester, | + | Er erquicke mich mit Äpfeln, sagt die Braut im Hohenlied, und sieht mehrmals nach, ob die Granatbäume grünen. Er grüne allen bekümmerten Seelen, und erquicke sie in Durst, Kampf und Hitze. Der Klang der goldenen Schellen des Evangelii verkünde uns den Hohenpriester, |
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