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- | ====== Burk, Christian - Die Bußpredigt Johannis des Täufers. ====== | ||
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- | Adventspredigt über Marc. 1,4-8 von Ch. F. Burk,\\ | ||
- | Pfarrer in Gross-Bottwar im Königreich Würtemberg | ||
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- | Text: Marc. 1,4-8\\ | ||
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- | Ein großer Vorzug des Evangeliums, | ||
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- | Ich stelle euch daher nach Anleitung unsres Textes vor: | ||
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- | Die Predigt der Buße durch Johannes den Täufer: | ||
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- | und zwar: | ||
- | - Den Bußprediger selbst. | ||
- | - Den Inhalt seiner Predigt | ||
- | - Die Wirkung derselben | ||
- | - Ihren eigentlichen Werth | ||
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- | ===== I. ===== | ||
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- | Wohin müssen wir gehen, um diesen Prediger der Buße kennen zu lernen? Wir dürfen ihn nicht suchen in den prachtvollen Pallästen der Hauptstadt, eben so wenig in Kapernaum oder in irgend einer andern Stadt an den reizenden Ufern des Sees Genezareth. Auf dem Gebirge von Juda entsprossen, | ||
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- | Hier, wo dem Auge nichts anderes sich darbietet, als steile kahle Felsen und eine heiße unfruchtbare Sandebene, die den still und langsam zum todten Meere hin schleichenden Fluß umgeben, hier, wo die ganze Natur an den Ernst der Ewigkeit mahnet, und an die heil. Gerechtigkeit des großen Gottes, die einst Sodom und Gomorrha in den Abgründen dieses Meeres ihr Grab finden ließ, hier treffen wir den Prediger der Buße. Und seine ganze Erscheinung erinnert uns an den strengsten Eiferer der Vorzeit, an den Propheten Elias, dessen Feuer und Schwert die Baals-Pfaffen verzehrte. Sein rauhes härenes Gewand, der lederne Gürtel um seine Lenden, die einfache Kost, an der ihm die Wüste nie Ueberfluß darbietet, zeigen uns einen Mann, der sich selbst überwunden, | ||
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- | Ist schon das bisherige geeignet, uns Ehrfurcht vor diesem Manne einzuflößen, | ||
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- | ===== II. ===== | ||
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- | Hören wir nun auch die Predigt dieses Mannes. Ihr Hauptinhalt ist der: Thut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Es ist aber natürlich daß er diese Worte nicht gleichförmig immer wiederholte, | ||
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- | Er erklärte daher, daß er sie so lange nicht für ächte Abrahams-Kinder und eben darum auch nicht für Erben der, dem Abraham gegebenen Verheissungen ansehen könne, so lange sie nicht Abrahams Glauben und Abrahams Werke hätten. Lieber würde sich Gott aus den harten Felsblöcken der Wüste Kinder erwecken, als daß er auch nur einen Finger breit von den Forderungen seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit abwiche. Darum dürfe sich Niemand der Ermahnung zur Buße entziehen. Kein Alter und kein Stand sei davon freigesprochen: | ||
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- | Man sieht aus diesen Worten, der Eifer des Johannes übersprang die gnadenvolle Zeit des Lehramtes Christi, wo Judäa, Galiläa und Samaria von seinem süßen Evangelium wieder tönte; Johannes ist im Geiste schon in den Tagen der Zerstörung Jerusalems, da das Blut des verschmähten Sohnes Gottes von Israel gefordert wird, oder gar schon in weiterer Ferne; und warum eilt sein Geist in diese ferne ernste Zeit, warum weilt er nicht auf der vorangehenden Frist der Gnade? Das ist die Pflicht des ihm übertragenen Wächteramtes, | ||
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- | ===== III. ===== | ||
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- | Was wirkte nun diese Predigt, was war ihr Erfolg? Sie verhallte wenigstens nicht ungehört an den Felsen der Wüste. | ||
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- | Kaum war Johannes öffentlich aufgetreten, | ||
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- | ===== IV. ===== | ||
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- | Ich taufe euch, sagt er, mit Wasser, aber Er wird euch mit dem heil. Geist und mit Feuer taufen, denn der nach mir kommt, ist stärker denn ich, dem ich auch nicht genugsam bin, daß ich mich vor ihm bücke, und die Riemen seiner Schuhe auflöse. Bedenket es wohl, geliebte Zuhörer, mit diesen Worten führt uns Johannes an die Pforte des evangelischen Heiligthums; | ||
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- | Möchten wir daher alle, geliebte Zuhörer, durchdringen bis zu diesem Ziele! O daß keines auf halben Wege stehen bliebe! An Johannes-Stimmen wird es uns auch in unsern Tagen nicht fehlen; der Geist, der jenen belebte wirkt noch immer fort, und wiederholt es noch heute an allen Orten, daß ohne Buße und Glauben Niemand ins Reich Gottes kommen könne. Bald macht er den, bald jenen zu seinem Johannes, oft muß sogar, wie dort bei Bileam das stumme Thier oder auch die todte Natur, oder die scheinbar zufällige Verkettung der Umstände sein Prediger sein. Genug, wenn er nur offene Ohren und willige Herzen findet, die da bedenken zur Stunde ihrer Heimsuchung, | ||
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