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- | ======Brenz, | ||
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- | 1540. | ||
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- | Luk. 24,50-53.\\ | ||
- | **Er führte sie aber hinaus bis gen Bethanien; und hob die Hände auf, und segnete sie. Und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen, und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an, und kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude; und waren allewege im Tempel, priesen und lobten Gott.** | ||
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- | Der heutige Tag verdient es gar wohl, dass er mit vorzüglicher Pracht gefeiert und ausgezeichnet werde; denn wir geben heut öffentlich Kunde von der überaus herrlichen und preiswürdigen Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi. Das ist eine Auffahrt, die immerhin die Gottlosen veranlassen mag, Gott zu verachten und Böses aller Art zu begehen, die aber den Frommen dennoch den höchsten Schatz der Seligkeit darbietet. Und dieser Artikel unserer Religion lehrt, dass die Frommen mit Christo zugleich in den Himmel entrückt sind. Darum ist es ganz recht, dass wir den heutigen Tag mit besonderen Feierlichkeiten begehen, nicht zwar um des Tages selber willen, der an sich von den anderen in Nichts sich unterscheidet, | ||
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- | **das Wesen der Himmelfahrt Christi** | ||
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- | recht verstehen lernen. Als Mose das Passafest einsetzt und gewisse Gebräuche vorschreibt, | ||
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- | Als der vierzigste Tag nach der Auferstehung gekommen war und Christus mit mancherlei Beweisen es bekräftigt hatte, dass er wahrhaftig von den Toten erstanden sei: ließ er die Jünger in der Stadt Jerusalem sich versammeln und redete mit ihnen Einiges von seinem Reiche. Danach führte er sie hinaus gen Bethanien, an den Ölberg. Daselbst redete er mit ihnen, hub die Hände auf und segnete sie; und indem sie zusahen, ward er aufgehoben in die Höhe, eine Wolke nahm ihn auf, er ward gen Himmel getragen und sitzt nun zur Rechten Gottes. Während aber die Jünger nachblickten und sich verwunderten, | ||
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- | Nun aber lasst uns von dem Nutzen der Himmelfahrt Christi vernehmen. Er wollte nämlich vor seinen Jüngern sichtbar gen Himmel fahren, zum Zeichen, dass er auf dieser Welt hinfort nicht sichtbar erscheinen werde bis zum jüngsten Gerichte. Zwar ist er danach von Stephanus und von Paulus geschaut worden, jedoch in seiner himmlischen Majestät. Niemals aber wird er fürder hienieden in äußerlicher Gestalt erblickt werden bis zum jüngsten Tage. Das eben ist es, was wunderbarer Weise die Gottlosen und Ungläubigen ärgert. Denn da viel die Rede ist von Christo und seinem Reiche, sie jedoch sehen weder, dass er herrsche, noch, dass die Welt sich ändere: verlachen sie trefflich das Evangelium Christi und achten es für eitel Possen. Sie sehen ja die Gottlosen blühen, die Frommen verwelken, sehen den alten Lauf dieser Welt. Darob verhärten sie sich und tun Übles ohne Furcht, weil nicht alsbald das Gericht wider die Frevler naht. Die Frommen aber erlangen durch Christi Himmelfahrt die höchste Majestät. Denn wie wir von Christi Auferstehung geredet haben, dass zwar Christus allein als der Erstling von den Toten erstanden, aber dennoch auch ganz erstanden ist: also ist Christus zwar allein, aber auch ganz gen Himmel gefahren. Der ganze Christus jedoch ist nicht nur jene Person, die sichtbar gen Himmel gefahren ist, sondern es ist der ganze Leib zugleich nach Haupt und Gliedern, an welchem Leibe Christus das Haupt ist, die Gläubigen aber die Glieder. So hat denn Christus mit sich zugleich Alle, die an ihn glauben, in den Himmel eingeführt. „Da wir tot waren in den Sünden, hat er uns samt Christo lebendig gemacht (denn aus Gnaden seid ihr selig geworden), und hat uns samt ihm auferweckt, und samt ihm in das himmlische Wesen gesetzt in Christo Jesu“ (Eph. 2,5.6). | ||
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- | Doch man wird sagen: Wie mag Solches zugehen, da wir noch hienieden aufs Elendeste leben? Denn sind wir mit Christo zugleich gen Himmel gefahren, so werden wir auch jetzt mit Christo eines seligen, himmlischen Lebens genießen; allein wir sind die bei Weitem Allerelendesten. Wie sind wir also mit Christo gen Himmel gefahren? Ich antworte: Es heißt, dass wir aufgefahren sind, nicht, dass wir jetzt in äußerlichem Sinne der himmlischen Güter genössen, sondern weil, da Christus, unser Bruder, gen Himmel gefahren ist, das Erbe der himmlischen Güter auch uns zukommt. „Wir sind nun Gottes Kinder, und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden“ (1. Joh. 3,2). „Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott“ (Kol. 3,3). D. h.: es ist bei Christo verwahrt; denn wie den Kindern, bis sie mündig sind, Vormünder bestellt werden, denen man die Güter der Kinder überantwortet, | ||
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- | Der Tod z. B. ficht uns an; wir haben ein Geschäft mit dem Tode, bedürfen aber zu diesem Geschäfte des Lebens, sonst wird der Tod unser Verderben sein. Allein weil wir einen bei Christo im Himmel geborgenen Schatz des Lebens haben, müssen wir mit dem Tode nicht anders handeln, als hielten wir das Leben schon in den Händen; d. h.: wir müssen nicht verzweifeln, | ||
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- | Da siehst du, wie groß der Nutzen der Himmelfahrt Christi ist; wir müssen uns daher bemühen, den Schatz, welchen Christus durch seine Himmelfahrt zur Verwahrung überkommen hat, nicht zu verderben oder zu verraten. Wir verraten ihn dem Satan, so wir seiner Eingebung gehorchen. Der Satan ist ein Räuber und stellt diesem Schatze nach; wer aber sündigt, der verrät den Schatz. Darum müssen wir uns der Sünde enthalten und wandeln in Gottes Beruf, auf dass wir unseren Schatz bewahren bei Christo, unserem Herrn, welcher Gott ist, gesegnet in Allen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. | ||
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