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Hebräer, Kapitel 10

Hebräer, Kapitel 10

10:1 Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst; alle Jahre muß man opfern immer einerlei Opfer, und es kann nicht, die da opfern, vollkommen machen;

10:2 sonst hätte das Opfern aufgehört, wo die, so am Gottesdienst sind, kein Gewissen mehr hätten von den Sünden, wenn sie einmal gereinigt wären;

10:3 sondern es geschieht dadurch nur ein Gedächtnis der Sünden alle Jahre.

10:4 Denn es ist unmöglich, durch Ochsen-und Bocksblut Sünden wegzunehmen.

10:5 Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: „Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir bereitet.

10:6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.

10:7 Da sprach ich: Siehe, ich komme (im Buch steht von mir geschrieben), daß ich tue, Gott, deinen Willen.“

10:8 Nachdem er weiter oben gesagt hatte: „Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht “ (welche nach dem Gesetz geopfert werden),

10:9 da sprach er: „Siehe, ich komme, zu tun, Gott, deinen Willen.“ Da hebt er das erste auf, daß er das andere einsetze.

10:10 In diesem Willen sind wir geheiligt auf einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.1); 2)
„ In diesem Willen sind wir geheiligt durch das Opfer des Leibes Jesu Christi, ein für allemal.“ Das sind erquickende Worte! Wer daran festhält, der ist heraus aus dem Übel, denn Jesus ist sein Heil und seine Sonne. Unser nunmehriges Verhältnis zum Herrn hebt das frühere Verhältnis zur Sünde auf; wir sind jetzt Christi und nicht mehr der Sünde Knechte; in Jesus sind wir gerecht, und in Ihm sind wir auch rein und heilig. Des Kampfes sind wir jedoch in dieser Gnadenstellung nicht enthoben. Solange wir noch pilgern, ficht Satan unsere Seelen an. Den Heiligen ist Geduld vonnöten, denn der Kampf zieht sich in die Länge. Sie sind aber stets des Sieges gewiss, insofern sie beständig aufsehen auf Jesum. Vertrauen zu Ihm, Aufblick auf den Sieges- und Lebensfürsten ist die Losung der Gläubigen. Der Arge kann sie nicht antasten, wenn sie in Jesus bleiben. Er will die Seinen bewahren, von ihnen aber hängt es ab, sich bewahren zu lassen. Das Gebet ohne Unterlass und das treue Forschen in der Heiligen Schrift ist ein kräftiges Mittel wider die Anstürme der Hölle. Das ist sonnenklar, kein Geheiligter fällt ungewarnt und ungemahnt in Sünde. Gott ist sehr treu! Der Heilige Geist tut alles, um die Kinder des Höchsten in Gott zu erhalten und sie im Kampfe wider die Sünde zu ermuntern und zu stärken. Wie eine Mutter mahnt und tröstet Er. Werde nur stille, damit Er reden kann; widerstrebe dem Heiligen Geist nicht! Und wo der Herr dir es klarmacht, dass du dich verfehlt gegen Ihn, da säume nicht, Buße zu tun. Ein bußfertiger Sinn macht angenehm vor Gott. Er übt Erbarmen, wenn sich ein Kind reuevoll beugt. (Markus Hauser)


Es ist wichtig, sich darüber klar zu werden, daß wir schon mit der Rechtfertigung auf den Boden der Heiligung gestellt sind. Daß wir geheiligt sind durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi, sagt schon Hebr. 10, 10. Was heißt das aber, Gott geheiligt sein?
Mit seinem „Hier bin ich“ heiligt der Sohn sich, weiht sich dem Vater. Und auf die Erde herabgekommen, ist sein ganzes Leben ein sich Gott heiligen. Wie das? Indem er nie etwas aus sich selber tat, allezeit und für alles des Vaters Wink und Wort erwartete, nur redete, was er vom Vater hörte, nur tat, was er den Vater tun sah. So lebte er Schritt für Schritt ein Leben der Heiligung bis ans Kreuz, daß durch seinen gebrochenen Leib ein neuer und lebendiger Weg geschaffen werde, und solche wie du und ich nicht mehr unser eigenes, sondern ein heiliges, von Gott ausgehendes Leben leben können.
So können wir verstehen, was Röm. 6, 6 sagt: „mit Christus gekreuzigt.“ „Aus ihm seid ihr in Christus“ (1. Kor. 1, 30); in Christus können wir nicht sein, ohne mit ihm gekreuzigt zu sein. Durch unendliche Liebe hat er sich mit der Menschheit in Eins zusammengeschlossen, bis unter ihren Fluch hinunter. „Er wurde zur Sünde gemacht“ für uns, daß wir „Gottes Gerechtigkeit“ würden in ihm (2. Kor. 5, 21). Was wäre über uns gekommen, wo nicht seine Person und sein Kreuz Schirm und Schild für uns und die ganze Welt geworden wäre! So sind wir denn nun durch sein Opfer ein für alle Mal geheiligt. Manche liebe Christen haben versucht Röm. 6, 13 und Röm. 12,1 auszuleben, aber es ist ihnen nicht gelungen, weil sie nicht bis auf den Grund des Wortes durchgeschaut haben. Sie verstanden nicht die erste Hälfte von Kap. 10 im Hebräerbrief, sie begannen mit der zweiten Hälfte. Die Grundlage ist und bleibt: Er tat etwas für uns. „Wisset ihr nicht, daß alle, die in Christus sind, in seinen Tod (d. h. in seine Verbannung, in seinen Fluch) hineingetauft sind“, -„damit der Leib der Sünde abgetan sei“? (Röm. 6,3.6.) Wir wurden mit ihm (in ihm) gekreuzigt und begraben, auf daß, gleichwie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, also wir in Neuheit des Lebens wandeln sollen. Denn wenn wir mit ihm verwachsen sind in Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in seiner Auferstehung sein, indem wir dieses wissen, daß unser alter Mensch, - nicht unsre Sünden, sondern das, was wir vor unsrer Bekehrung waren, und nie wieder werden können, - „mitgekreuzigt worden ist“ (V. 4-6). Ober unsern alten Menschen ist das ergangen, was über Jericho erging, als die Greise, Männer, Weiber und Kinder ohne Barmherzigkeit vertilgt wurden.
Was wir vor unsrer Bekehrung waren, war so untrennbar und unlösbar von Sünde durchzogen, daß die Person selbst, der ganze Mensch, gekreuzigt werden mußte. Nicht ein Glied Christi, sondern er selbst, der ganze Mensch Jesus, wurde gekreuzigt. Mein „alter Mensch“, nicht ein Prinzip, sondern eine Person ist mit Christus gekreuzigt worden. Zu welchem Zweck?, „daß der Leib der Sünde zerstört, abgetan sei“. Es heißt nicht „das Prinzip der Sünde“, es heißt „der Leib der Sünde“, in der vollen Bedeutung des Wortes. Unser ganzer Leib mit all seinen Gliedern ist ein Leib der Sünde geworden und mußte abgetan werden. Nach Röm. 7, 2. 3 ist meine Person, mein Ich, verbunden mit dem Leibe der Sünde wie ein Weib mit ihrem Manne. Die schmachvollen Bande, die mich . an den Leib der Sünde ketten, können aber nur durch den Tod des alten Menschen gelöst werden. Nur durch den Tod ihres Mannes wird das Weib frei, sich mit einem andern zu verbinden. Ist der Leib der Sünde zerstört, so bin ich frei, eines andern zu werden.
Nach vollzogenem Gericht kann ich nun durch den Glauben Gott die Glieder darbieten, die bisher Glieder der Sünde waren und die es wieder werden können, sobald ich zurückgehe und nicht bleibe in Christo. Der Glaube ist keine Einbildung, er repräsentiert die höchsten, einzigen Realitäten. Das, was über unsern Herrn erging, ist Tatsache. Wie sich Christus durch die Macht seiner Liebe wesenhaft mit der Menschheit in Eins zusammenschloß, so schließt mich lebendiger Glaube wesenhaft mit Christus zusammen. So wahr er Mensch wurde und unsre Natur annahm, so wahr bin ich durch den Glauben mit Christus gekreuzigt, erlöst aus schmählicher Knechtschaft, hochheilig dem Herrn durch Opferung seines Leibes. (Otto Stockmayer)

10:11 Und ein jeglicher Priester ist eingesetzt, daß er täglich Gottesdienst pflege und oftmals einerlei Opfer tue, welche nimmermehr können die Sünden abnehmen.

10:12 Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt nun zur Rechten Gottes

10:13 und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden.

10:14 Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiligt werden.
Was Lämmerblut niemals vermochte, das hat das kostbare Blut des einzigartigen Lammes, des Gotteslammes, bewirkt. Vor Grundlegung der Welt, also ehe der Riss zwischen Gottheit und Menschheit entstanden war, hat sich Gott selbst für uns ein Lamm ersehen zur Sühne für unsere Sünden. Alles Blut, das im Alten Bunde nach Gottes heiliger Ordnung vergossen wurde, sollte hinweisen auf das Blut Jesu Christi; alle gottesdienstlichen Schlachtungen sollten in der Schlachtung dieses Gotteslammes ihre wahre Bedeutung und Vollendung finden. Nur die Kraft des Blutes Jesu versöhnt völlig und auf immer mit Gott. Um dieses Opfers willen kann Er uns nahetreten, auf Grund dieses Blutes können wir Gemeinschaft mit Gott haben, um dieses Blutes willen kann Er uns vergeben, kann Er uns so lieben, als wären wir Seine gehorsamen Kinder geblieben. Die Versöhnung durch das Opfer Christi bringt uns in den Vollgenuss der Liebe und des Friedens Gottes. Die Kraft des Blutes Jesu tilgt nicht nur unsere Schuld, sie reinigt auch unsere Herzen von der Sünde. Der Herr will ein reines, heiliges Volk haben, Leute, die im Lichte stehen und im Lichte wandeln. Wahrhaft Erlöste sind frei; die Sünde lebt nicht mehr in ihnen, und sie hat keine Macht und keine Herrschaft mehr über sie. Damit ist nicht gesagt, dass solche Jünger Christi vollkommen seien. Sie stehen in der Entwicklung, aber die Bedingungen eines gesunden Wachstums sind nun vorhanden. Nicht nur an Alter, auch an Gnade, an Erkenntnis, an Gottinnigkeit nehmen sie zu. (Markus Hauser)

10:15 Es bezeugt uns aber das auch der heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte:

10:16 Das ist das Testament, das ich ihnen machen will nach diesen Tagen „, spricht der HERR: „Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich es schreiben,

10:17 und ihrer Sünden und Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.“
Diesem gnädigen Bunde gemäß behandelt der Herr die Seinen, als wenn sie nie gesündigt hätten. Tatsächlich vergisst Er all ihre Übertretungen. Sünden aller Art behandelt Er, als wären sie nie dagewesen; als wären sie ganz aus seinem Gedächtnis getilgt. O Wunder der Gnade! Gott tut hier das, was in gewisser Hinsicht unmöglich für Ihn ist. Seine Barmherzigkeit wirkt Wunder, die weit über alle andren Wunder hinausgehen.
Unser Gott weiß von unsrer Sünde nichts mehr, nun das Opfer Christi den Bund bekräftigt hat. Wir können uns in Ihm freuen ohne Furcht, dass unsre Ungerechtigkeit Ihn zum Zorn reizen wird. Siehe! Er setzt uns unter die Kinder; Er nimmt uns als gerecht an; Er hat Freude an uns, als wenn wir vollkommen heilig wären. Er stellt uns sogar an Vertrauensplätze, macht uns zu Hütern seiner Ehre, Bewahrer der Kronjuwelen, Verwaltern des Evangeliums. Er hält uns wert und gibt uns ein Amt; dies ist der höchste und ganz besondere Beweis, dass Er unsrer Sünden nicht gedenkt. Selbst wenn wir einem Feind vergeben, so zögern wir sehr, ihm Vertrauen zu schenken, wir halten es für unklug, dies zu tun. Aber der Herr vergisst unsre Sünden und behandelt uns, als wenn wir nie geirrt hätten. O, meine Seele, was für eine Verheißung ist dies! Glaube sie und sei glücklich. (Charles Haddon Spurgeon)

10:18 Wo aber derselben Vergebung ist, da ist nicht mehr Opfer für die Sünde.

10:19 So wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige durch das Blut Jesu,
Der Eingang in das Heilige war verschlossen, bis das große Geschehen von Golgatha ihn aufriß. Jetzt ist er offen. Durch das, was wir bei unserem Gläubigwerden erlebten, ist uns auch die Freudigkeit gekommen, da hinein zu gehen. Aber nun kommt's doch alle Tage darauf an, daß wir aus dem Bereich des Unheiligen die Schwelle des Heiligtums überschreiten. Das kann das Blut Jesu nicht für uns tun. Das kann unser geistlicher Führer oder die Kirche nicht für uns tun. Das kann alle Fürbitte unserer Freunde nicht für uns tun. Das können nur wir selbst tun.
Aber das wollen wir auch tun, so wahr du uns dabei hilfst, Herr Jesu! Ziehe unsere Herzen durch deine geheimnisvolle Anziehungskraft jeden Tag so stark an dich, daß wir die Höhe der Schwelle oder die Engigkeit des Eingangs oder die Dunkelheit der Türöffnung nicht scheuen. Wir haben es ja schon oft erfahren, daß, wenn wir alle Einwände und Bedenken niederschlugen, dann im nächsten Augenblick das Licht deiner Nähe uns umflutete. Stärke uns alle Tage die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige. Unser Fleisch und Blut macht alle Tage dieselben Ausflüchte - aber dein Blut hat die alte Kraft. Laß uns heute abend noch alle stille werden an deinem Herzen und schließ hinter uns zu, daß das Unheilige draußen bleibe und du uns habest und wir dich. Wir möchten ruhen unter deinem Schutz und morgen als die von dir Erfrischten mit neuem Mut laufen die Bahn. Amen. (Samuel Keller)

10:20 welchen er uns bereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch,

10:21 und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes:

10:22 so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser;3)

10:23 und lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat;
Hoffnung ist einem Menschen, so lange er auf der Erde lebt, zu seiner Zufriedenheit und Glückseligkeit höchst nöthig. Salomo sagt Pred. 4,1. und ff.: er habe bei dem Anblick des Drucks, den die Menschen auf Erden leiden müssen, den Schluß gemacht, der Stand eines Todten sei besser als der Stand eines Lebendigen, weil jener sein Leiden zurückgelegt habe, dieser aber noch darunter stehe; der aber noch nicht sei, und das Böse, das unter der Sonne geschieht, nicht inne werde, sei besser daran, als jene beiden. Er setzt hier voraus, daß die Summe des Leids auf Erden größer sei, als die Summe der Freude, und betrachtet den Menschen weder als fromm, noch als gottlos, weder als selig, noch als verdammt, sondern nur als nicht geboren, oder lebend, oder todt, da er dann den Schluß macht, daß derjenige, der nicht geboren sei, der glücklichste sei, weil das Leid unter der Sonne die Freude überwiege. Eben diese Wahrheit ist auch in den Worten Pauli 1 Kor. 15,19. enthalten. Hingegen gibt Salomo Pred. 9,4. in einer andern Absicht einem Lebendigen den Vorzug vor einem Todten, und sagt durch ein Sprichwort: ein lebendiger Hund ist besser als ein todter Löwe, gibt aber diesen Grund des Vorzugs an, daß bei einem Lebendigen Hoffnung sei. Um der Hoffnung willen ist’s also besser, man sei, als man sei nicht, es ist besser, man lebe, als man lebe nicht. Was verschafft aber diese Hoffnung? Nichts als die Erkenntniß Gottes, der alle Dinge regiert, und das Vertrauen auf Seine Güte. Soll aber die Hoffnung geradezu auf’s ewige Leben gerichtet sein, und ihren guten Grund haben, so ist der christliche Glaube dazu nötig. Die Heiden waren und sind ohne Hoffnung in der Welt, und bei gottlosen Christen, welche ihrer Religion nicht von Herzen ergeben und treu sind, sieht es auch so aus; wahre Christen aber zeichnen sich vor ihnen durch die Hoffnung aus, welche in ihnen ist, und haben diese Hoffnung der Religion zu danken, zu welcher sie sich von Herzen bekennen. Deßwegen hat Petrus, da er die Christen ermahnen wollte, den Inhalt der christlichen Religion einem Jeden, der ernstlich darnach frage, vorzulegen, sich 1 Petr. 3,15. so ausgedrückt: seid bereit zur Verantwortung Jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist. Er hat hier vorausgesetzt, daß glaubige Christen eine Religion haben, welche Hoffnung mache, und daß sie diese Hoffnung in sich selbst haben, und den Grund derselben angeben können. Auch hat Paulus Hebr. 10,23. geschrieben: lasset uns halten an dem Bekenntniß der Hoffnung, und nicht wanken, denn Er ist treu, der sie verheißen hat. Beide Apostel haben uns also ermahnt, diese Hoffnung, welche aus dem Glauben fließt, ohne Scheu und standhaft mit Worten und mit der Heiterkeit unsers Gemüths bei dem Leiden, ja auch bei der Annäherung des Todes zu bekennen. Paulus hat dabei die Versicherung gegeben, daß ein glaubiger Bekenner bei dieser Hoffnung nicht zu Schanden werde, weil derjenige Gott treu sei, der das gehoffte ewige Leben verheißen habe. Lasset uns also glauben, hoffen, bekennen, und treu sein, weil Gott treu ist.(Magnus Friedrich Roos)

10:24 und lasset uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken

10:25 und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht.4)

10:26 Denn so wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir fürder kein anderes Opfer mehr für die Sünden,

10:27 sondern ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feuereifers, der die Widersacher verzehren wird.

10:28 Wenn jemand das Gesetz Mose's bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit durch zwei oder drei Zeugen.

10:29 Wie viel, meint ihr, ärgere Strafe wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Testaments unrein achtet, durch welches er geheiligt ist, und den Geist der Gnade schmäht?
Es ist lieblich, daß der Heilige Geist Zach. 12,10. der Geist der Gnade und des Gebets, und Hebr. 10,29. der Geist der Gnade genannt wird. In beiden Stellen ist von dem Heiligen Geist die Rede, wie Er Sich im Neuen Testament offenbart. Es gibt Leute, welche mit einem finstern Grimm Andere richten, drücken, verdammen, und wenn es ihnen möglich ist, vertilgen, dabei aber selbst die Gnade Gottes nicht genießen. Wenn nun solche Leute vorgeben, sie seien im Heiligen Geist versammelt, oder sie werden von dem Heiligen Geist getrieben, so betrügen sie Andere, und vielleicht auch sich selber. Der Geist Gottes ist ein Geist der Gnade, weil Er nicht nur aus Gnade geschenkt wird, sondern auch die Gnade Jesu Christi den Menschen offenbaret, zueignet und zu genießen gibt, ja durch Seine Inwohnung und Wirkung das Pfand oder der Beweis derselben ist. Wer nun diesen Geist der Gnade empfangen hat, kann andere Menschen, wenn er sie auch für irrende und gottlose Menschen halten muß, nicht mehr grimmig richten und verdammen oder thätlich beleidigen; ja es steht ihm auch die Strenge nicht mehr an, welche den Heiligen des Alten Testaments wohl anstand, wie Christus Seinen Jüngern, die sich bei ihrem Eifer auf den Propheten Elias beriefen, Luk. 9,51-56. angedeutet hat. wenn der Geist der Gnade in dem Herzen eines Menschen wohnt, so fließt auch desselben Menschen Mund in Worten der Gnade, oder holdseligen Worten über, Luk. 4,22. Eph. 4,29. Licht ist in seinem Angesicht, Hiob 29,24., und Gnade auf seinen Lippen, Ps. 45,3. Er wandelt im Licht und in der Lieb, wie vornehmlich der Apostel Johannes gelehrt hat. Wo bleibt aber alsdann die Schärfe, die gegen das Böse ausgeübt werden muß? Auch diese mangelt nicht, wo der Geist der Gnade das Regiment führt, denn Er ist ein heiliger Geist, und die Gnade ist nicht die Rechtfertigung oder Entschuldigung des Bösen, sondern die Befreiung von dem Bösen, welche nicht ohne die Anwendung einer heilsamen Schärfe geschehen kann. Der Geist der Gnade lehrt also die Sünde hassen, und den Sünder lieben. Er treibt diejenigen, die Er regiert, zur Bestrafung der Irrthümer und Laster, erhält sie aber bei der lautern Absicht, das Heil der Irrenden und Lasterhaften zu suchen, und treibt sie an, ihnen zu vergeben und für sie zu bitten. Die Schläge eines solchen Liebhabers meinen es recht gut, da hingegen das Küssen des Hassers ein Gewäsche ist, Sprüchw. 27,6. Der Geist der Gnade bringt den Frieden Gottes in das Herz; denn wo Gnade ist, da ist auch Friede. Wenn also die Gottlosen wie ein ungestümes Meer sind, das nicht stille sein kann, und wenn Christen, die noch unter dem Gesetz sind, die verdammende Kraft desselben fühlen, und sich mit unkräftigen Bemühungen ermüden, so hat hingegen derjenige, welcher den Geist der Gnade empfangen hat, ein gereinigtes Gewissen, ein beruhigtes Herz, eine kindliche Zuversicht zu Gott, und eine Kraft, die Versuchungen zu überwinden. Wer den Geist der Gnade nicht empfangen will, und nicht darum bittet, stehet unter der Gewalt des bösen Feindes, der ein Lügner und Mörder von Anfang ist, und Lügner und Mörder aus den Menschen macht. Wer aber sogar den Geist der Gnaden, der in wahren Christen ist, schmähet, wird die Rache Gottes erfahren. (Magnus Friedrich Roos)

10:30 Denn wir kennen den, der da sagte: „Die Rache ist mein, ich will vergelten “, und abermals: „Der HERR wird sein Volk richten.“

10:31 Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.5); 6)

10:32 Gedenket aber an die vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens

10:33 und zum Teil selbst durch Schmach und Trübsal ein Schauspiel wurdet, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es also geht.

10:34 Denn ihr habt mit den Gebundenen Mitleiden gehabt und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, als die ihr wisset, daß ihr bei euch selbst eine bessere und bleibende Habe im Himmel habt.
Dies ist gut. Unsre Habe hier ist sehr wesenlos; es ist kein Wesen, keine Wirklichkeit darin. Aber Gott hat uns die Verheißung eines wirklichen Besitzes im Land der Herrlichkeit gegeben, und diese Verheißung kommt zu unsrem Herzen mit einer so vollen Zusicherung ihrer Gewißheit, daß wir „in uns selber“ wissen, daß wir eine bleibende Habe dort haben. Ja, „wir haben“ sie schon jetzt. Man sagt: „Ein Sperling in der Hand ist besser als zwei auf dem Dache;“ aber wir haben unsren Vogel auf dem Dache und in der Hand dazu. Der Himmel ist schon jetzt unser. Wir haben das verbriefte Recht darauf, wir haben das Pfand, wir haben die ersten Früchte desselben. Der Himmel ist uns erkauft, verheißen und dem Wesen nach schon gegeben, dies wissen wir, nicht nur durch das Hören des Ohres, sondern „in uns selber“.
Sollte nicht der Gedanke an die bessere Habe jenseits des Jordans uns mit den gegenwärtigen Verlusten aussöhnen? Unser Taschengeld mögen wir verlieren, aber unser Schatz ist sicher. Wir haben die Schatten verloren, aber das Wesen bleibt, denn unser Heiland lebt, und die Stätte, die Er für uns bereitet, bleibt. Es gibt ein besseres Land, eine bessere Habe, eine bessere Verheißung; und all dieses wird uns durch einen besseren Bund; deshalb laßt uns besseren Mutes sein und zu dem Herrn sprechen: „Ich will Dich täglich loben und Deinen Namen rühmen immer und ewiglich.“ (Charles Haddon Spurgeon)

10:35 Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.
Wir haben erkannt, daß das wahre Vertrauen auch in dem unscheinbarsten Geschick Gottes Fügung und Leitung erkennt, daß aber dieses Vertrauen selten ist, ja, daß manche, von Stolz beherrscht, sich des wahren Vertrauens schämen. Heute laßt uns einen Blick in das Leben des Gottvertrauenden werfen. Der auf Gott Vertrauende ist vor allem ruhig und zufrieden mit seinem Schicksal.
Vielfach verschieden ist das Loos des Menschen. Dem einen ward ein Pallast, dem andern nur eine Hütte, dem einen der höchste Ueberfluß irdischen Gutes, dem andern nur das Nothwendigste zur Stillung der täglichen Bedürfnisse, dem einen ein großer, wichtiger Wirkungskreis, dem andern nur Gelegenheit zu saurer Arbeit, zu geringfügigem wenig geachteten Wirken. Wie auch dem Vertrauenden das Loos fiel, er ist zufrieden. Es leitet ihn der Glaube, Gott habe ihn dahingestellt, wo er steht, er bezieht die Worte seines Erlösers: wie mich mein Vater sendet, so sende ich euch, auch auf sich- Gab ihm Gott viel von irdischem Gute, so spricht er: von dir, o Gott, kommt alle gute und vollkommne Gabe, nicht mein, nur dein ist, was ich habe, ich bin viel zu geringe aller Barmherzigkeit und Treue, die du an mir gethan hast, hilf mir ein treuer Haushalter des mir Anvertrauten zu seyn. Gab ihm Gott wenig, so preiset er die Liebe dessen, der auch in Weniges unerschöpflichen Reichthum seines Segens legen kann und erwägt, daß es ein großer Gewinn ist, wer gottselig ist und lässet sich begnügen, wir haben nichts in die Welt gebracht, darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns begnügen.
Er ist zufrieden mit dem Wirkungskreis, den Gott ihm zugetheilt. Ist dieser bedeutend, so ist es seine höchste Sorge, ein treuer Arbeiter im Weinberg des Herrn zu seyn und das Reich Gottes zu verbreiten durch Wort und That; ist er geringfügig, so ist es sein Trost, daß der Herr den, der im Kleinen treu war, einst über viel setzen wird. Wird ihm seine Arbeit leicht, so schaut er dankbar auf zu Gott, der das Werk seiner Hände gefördert, der da, wo gepflanzt und begossen wird, allein es ist, der Segen und Gedeihen gibt. Wird ihm sein Tagwerk sauer, so erfleht er sich die Hilfe dessen, der in dem Schwachen mächtig ist.
Wird ihm bange im Leben und hat er Leiden und Mißgeschick zu erdulden, so wirft er seine Sorgen auf den, der alle unsere Bedürfnisse kennt; er weiß es, daß, die mit Thränen säen, mit Freuden erndten; daß der Zeit Leiden nicht werth sind der Herrlichkeit, die einst an uns offenbar werden soll, ja daß unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, eine ewige über alle Maßen wichtige Herrlichkeit schafft und der Mann, der die Anfechtung erduldet, selig ist, denn nachdem er bewähret ist, wird er die Krone des Lebens entpfahen, welche der Herr verheißen hat denen, die ihn lieb haben. Und neigt sich sein Leben zur Erde, so vertraut er dem Allerbarmer, der ihn im Leben geleitet hat, auch im Tode. Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollt ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Ob ich auch wanderte im finstern Thal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn; wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Christus ist mein Leben und Sterben mein Gewinn.
Diese Ruhe, in Schmerz und Freude, in Sturm und Unglück, dieser Muth, in Kampf und Tod, das sind die Früchte, das die Belohnung rechten Vertrauens.
Ach Vater, daß kein Augenblick in meinem Leben wäre, wo ich dir nicht vertraute, ach daß du es gnädig geben möchtest, daß ich nie dich verliere, daß du mir allezeit nahe wärst, o daß ich fest, unerschütterlich fest an dir halten möchte im Leben und im Tode! Amen. (Christoph Wilhelm Goetz)


Wir haben uns erst in unserer letzten Morgen-Andacht daran erinnert, daß die Tugend des Vertrauens so sehr dem Menschen Bedürfniß und auch wirklich so verbreitet ist, daß es den Anschein hat, als bedürfe es kaum einer Aufforderung zu dieser Tugend; doch sahen wir zugleich, daß wahres Vertrauen und die christliche Gesinnung, welche den Glauben fest hält, daß auch das Kleinste in unserm Leben von Gott geleitet werde, selten ist, ja wir finden sogar, daß sich viele schämen, auf Gott zu vertrauen, und über diese befremdende Erscheinung heute einige Worte.
Leider ist es nur zu wahr, daß sich Viele, Gott zu vertrauen, schämen.
Fragen wir, wie sich diese Scham äußert, so ist Folgendes darauf zu erwiedern. Sie äussert sich hauptsächlich darin, daß diejenigen, welche sich schämen, auf Gott zu vertrauen, Gott die Ehre nicht geben wollen, sie wollen es nicht anerkennen, daß, was geschieht, seiner Leitung zugeschrieben werde, daß sie selbst in seiner Macht stehen und rechte Hilfe nur bei ihm zu suchen und von ihm zu erwarten ist. Darum wenn ein Unglück hereinbricht, Mißgeschick, Leiden zu erdulden sind, trösten sie sich selbst und andere mit dem Gedanken, daß Alles nur eine Zeit lang daure. Daß es schon wieder anders werden würde, daß man in das Unvermeidliche sich fügen müsse, daß der Mensch gegen das Schicksal nichts thun könne, daß es eine Schande sey, zu zagen, ja, unvernünftig, das ändern zu wollen, was einmal so ist, und der Mensch durch seine eigene Kraft solche Kaltblütigkeit sich erwerben müsse, daß er Alles gelassen hinnehmen könne - dergleichen Redensarten vernehmen wir, die alle Wahrheit an sich haben, wenn sie auf dem Glauben, als auf ihrem Grunde, ruhen; aber keine tröstende und die Verzweiflung hemmende Wahrheit haben, wenn ihnen der Grund fehlt. Keiner von denen, die sich des Vertrauens schämen, tritt hin zu dem trauernden Bruder und sagt: Siehe, du hast dich schon oft des erwärmenden Strahles der Sonne gefreut und in ihrem Lichte deines Gottes Liebe erkannt, aber seine Sonne veranlaßt auch Dünste, Wolken und Stürme in der Atmosphäre, welche den Himmel verdunkeln, und sein Blitz fährt daher und zernichtet, und sein Hagel zerschmettert die Saat, und sein Sturm und seine Wasserwogen brausen Verderben bringend. Siehe, das ist Gottes Art, von ihm kommt Glück und Unglück, aber seine Liebe ist in beidem leicht zu finden, wie er ja auch im Blitz, Sturm und durch Wasserwogen unendlich mich segnet; darum vertraue du nur Gott, er erzieht weise, er erzieht auch dich und da bedarf es zuweilen auch des Ernstes, um recht zu erziehen. Das laß' dich nicht irre machen, er ist doch die Liebe; hat er dir im Sohne nicht alles gegeben und hast du nicht schon durch Vaters Mund gehört: Sehet die Vögel unter dem Himmel an, sie säen nicht, sie erndten nicht, sie sammlen nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernähret sie doch, seyd ihr denn nicht viel mehr als sie? Wirf nur dein Vertrauen nicht weg. So sprechen sie nicht, aber wir, meine Geliebten, wollen also sprechen und mit dem Vorsatz, dem Herrn fest zu vertrauen, an unser Tagwerk gehen. Wenn wir aber wieder zur Andacht versammelt sind, dann wollen wir davon reden, worin das wohl seinen Grund haben mag, daß einige des Vertrauens sich schämen. Amen. (Christoph Wilhelm Goetz)

10:36 Geduld aber ist euch not, auf daß ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfanget.
Geduld ist eine Frucht des Geistes, sie kommt von Gott, und der muß auch darum angerufen werden. Ein Betrübter muß desto eifriger und herzlicher beten, je heftiger sein Leiden ansetzt, wie dort von Christo stehet: und da er mit dem Tode rang, betete er heftiger. Derohalben soll der Betrübte erwägen: 1) das sey Geduld, wenn der Mensch stille unter seinem Kreuz bleibt, und mit sich läßt umgehen, wie Gott will; er weiß, daß seine Trübsal von Gott kommt, der sie auch wieder abnehmen kann; er weiß, daß ihn Gott im Kreuz doch herzlich liebe, und daß er nicht habe aufgehört, Vater zu seyn, ob er ihn gleich mit Kreuz belegt hat. Darum 2) murret ein Betrübter nicht wider Gott, ob es gleich lang und schwer wird, sondern sagt: ich will schweigen und meinen Mund nicht aufthun, du wirst es wohl machen. Sollte er 3) ja durch die heftigen Schmerzen, durch das vielfältige Leiden kleinmüthig werden wollen, so muß er Gott um Stärke anrufen. Gott aber stärkt Betrübte, theils, wenn er ihnen in ihrem Herrzen zu erkennen giebt, es werde das Kreuz bald aufhören, theils, er wolle sie nicht verlassen, theils auch, wenn er einige Hülfe und Linderung ihnen widerfahren läßt. Dadurch 4) wird ein Betrübter wieder stark werden in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. (Johann Friedrich Stark)

10:37 Denn „noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen.
Wie traurig! Tausende vertändeln ihre „kleine“ Zeit. Wozu sind wir denn in der Welt? „Schaffet eure Seligkeit mit Furcht und mit Zittern.“ Wir sind in der Welt, damit wir durch Christi Blut gerettete Gotteskinder werden sollen und zu Gottes Ehre leben. So kaufet die Zeit aus! Bald wird keine Zeit mehr sein. Darum seid treu mit der Zeit, die ihr jetzt habt. Die Wartenden sehen, was zu tun ist, und sie wirken, solange es Tag ist. Sie sehen die große Ernte und die nur wenigen Arbeiter; darum sind sie viel im Gebet und immer an der Arbeit. Sie schöpfen täglich aus Jesu Lebensfülle, und es geht von ihnen eine Kraft aus, die sich als Gottes Kraft ausweist. Sie nehmen und geben, bitten und wirken, wandeln im Licht und leuchten; der Herr ist in ihnen, und Er wirkt durch sie. „Der Meister kommt“, sprechen sie, „und wenn Er kommt, soll Er uns an der Arbeit finden.“ Sind sie auch siebzig Jahre alt, so könnten sie für noch siebzig Jahre Arbeit genug vor sich sehen. Die Gnade fließt zu denen, die Gnade nehmen, die Arbeit erschließt sich allen, die treu dem Herrn in Seinem Werke dienen. Wachende Christen arbeiten nach innen an sich selbst und nach außen für den Anbruch und Durchbruch des Reiches Gottes. Die kleine Zeit und das große, herrliche Christuswerk stehen immer vor ihrer liebedurchglühten Seele. Menschen mit geöffneten Augen leben nicht sich selber, nicht dieser „Welt“, nicht der Sünde, nicht der Eitelkeit, sie leben dem Herrn. Ihre Zeit und Kraft und ihr Vermögen gehören Ihm und Seinem Werke. O freuet euch, Jesus kommt wieder! (Markus Hauser)

10:38 Der Gerechte aber wird des Glaubens leben, Wer aber weichen wird, an dem wird meine Seele keinen Gefallen haben.“

10:39 Wir aber sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und die Seele erretten.
Nachdem der Apostel im Anfange diese Kapitels nachgewiesen hat, wie die Bedeutung der Opfer theils in der stellvertretenden Genugthuung für die Sünde, theils in der wirklichen und wirksamen Hingabe des Opfernden an Gott bestand, beide Stücke aber allein durch das heilige Opfer Christi bewirkt wurden, und dadurch der 40ste Psalm buchstäblich ist erfüllt worden, knüpft er daran eine Reihe der inhaltsreichsten, lebendigsten Ermahnungen zur Standhaftigkeit im Glauben, zur Treue im Bekenntniß, zur Vermeidung aller vorsätzlichen und wissentlichen Sünden, zur Beharrlichkeit und Ausdauer in den größten Leiden und Gefahren, und erklärt jeden bewußten Abfall vom Evangelio für eine gegen den Sohn Gottes persönlich gerichtete Sünde, für welche es dann keine Versöhnung mehr giebt, sondern nur noch den Feuereifer des göttlichen Strafgerichts. Das mächtigste Mittel unserer Heiligung ist der Opfertod Jesu Christi, und wen dieses Mittel nicht bessert und heiligt, den bessert und heiligt nichts in der Welt. Offenbare denn die Kraft Deines Blutes auch in meiner Seele, Herr Jesu, und laß die Sonne Einer ewigen Liebe nie in mir untergehen. Schreibe es mir täglich tief in’s Herz, wie viel es Dir gekostet, daß ich erlöset bin. mache mich dadurch zu Deinem Jünger, der alle seine Kräfte, Leib, Seele und Geist, Gut und Blut, Ehre und Leben Dir völlig opfert, und Alles nur aus Dir und in Dir und für Dich sein will. O liebster Heiland, führe mich täglich hin an Dein Kreuz, und erweiche durch Deine unaussprechliche Liebe mein hartes, liebloses Herz, damit ich hinfort nicht mehr mir selber lebe, sondern Dir, der Du für mich gestorben und auferstanden bist. Laß Dein Leiden gelten als mein Leiden, Deinen Tod als meinen Tod, auf daß auch Dein Leben mein Leben, Deine Gerechtigkeit meine Gerechtigkeit werde. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Stehet, ruft Paulus den Glaubigen Eph. 6,14. zu, umgürtet eure Lenden mit Wahrheit, und 1 Kor. 16,13.: wachet, stehet im Glauben, seid männlich und seid stark. Diesem Stehen ist aber das Weichen entgegengesetzt, wodurch man seinen Glaubensstand verläßt, der Wahrheit sich entzieht, der Zucht des Geistes entweicht, und das sanfte Joch und die leichte Last Christi abwirft. Wer aber seinen Glaubensstand so verläßt, verläßt auch seinen Gnadenstand, wer aber diesen verläßt, und nicht wieder dazu umkehrt, wird als ein Abtrünniger verdammt werden. Zum Weichen können wollüstige Reizungen bewegen, aber auch anhaltende Trübsale. Man mag aber durch jene, oder durch diese, oder auch durch beide versucht werden, so soll man ein Nachfolger derjenigen werden, deren Beispiel Paulus Hebr. 11. angeführt hat, und unter denen Moses durch den Glauben nicht mehr ein Sohn der Tochter Pharao heißen wollte, sondern viel lieber erwählte mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, Andere aber zerschlagen wurden, und keine Erlösung von der Marter und vom Tod annahmen, ob sie ihnen gleich um die Verläugnung ihres Glaubens von den Tyrannen angeboten wurde; auf daß sie die Auferstehung zum ewigen Leben erlangen möchten, V. 25.35. Nicht ein jeder Christ hat so viele fleischliche Ergötzungen zu verläugnen als Moses, und nicht ein jeder wird durch Marter und Tod versucht, wie die Israeliten zur Zeit der Maccabäer, und doch weichen Viele. Das Wort Gottes ist ihnen nimmer wichtig, der Heiland der Welt nimmer groß in ihren Augen, das himmlische Erbe nimmer kostbar. Eine falsche Klugheit nimmt ihre Seele ein, sie stellen sich der Welt gleich, sie suchen der Welt Freundschaft, wie Gottes Feindschaft ist, sie wollen ihr Glück bei und in der Welt so machen, daß sie, um zu diesem Zweck zu gelangen, im Ernst und in der Verläugnung nachlassen und nachgeben, sie werden träge zum Gebet, schämen sich der Gemeinschaft mit den verachteten Gliedern Jesu Christi, verfallen nach und nach in grobe Sünden, und fahren auf diese Weise, wenn sie sich nicht bald erholen, in die Verdammniß hin. Wenn man den Seelenzustand solcher Leute mit wenigen Worten beschreiben will, so kann man sagen, daß der Unglaube ihre Herzen einnehme: denn diejenigen, die bis an’s Ende beharren und selig werden, sind solche Christen, welche glauben und ihre Seelen retten. Wer durch den Glauben in Christo Jesu bleibt, Seine Erlösung und Gnade und die Liebe des himmlischen Vaters hochschätzt, Seine Worte allen Einreden und Einstreuungen als die ewige Wahrheit vorzieht, und nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare sieht, errettet auf diese Weise seine Seele von dem ewigen Verderben, und erlangt die Krone des ewigen Lebens. Geduld ist freilich hiebei nöthig (V. 36.): der Glaube aber wirket, so er rechtschaffen ist, Geduld (Jak. 1,3.). Man hat nöthig, in der Liebe Gottes und des Nächsten zu wandeln: der Glaube aber ist durch die Liebe thätig, Gal. 5,6. Das Leiden und der ganze Glaubenslauf scheinen oft lange zu währen, aber der Geist sagt: über eine kleine Weile wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen; der Gerechte aber lebet seines Glaubens.(Magnus Friedrich Roos)


Dieser Glaube, von dem hier der Hebräerbrief redet, ist unsere einzige Kraft, unser alleiniger Friede; denn der Glaube ist nichts Geringeres als die dem Menschen zur Verfügung gestellte Macht Gottes. In dem elften Kapitel des Briefes an die Hebräer schließt der heilige Schreiber einzig in den Glauben nicht nur alle Gaben der Heiligung ein, sondern auch die der Weissagung und der Wunder. Auf die Frage: „Wie konnte Mose durch das Rote Meer gehen?“ antwortet er nicht: „Weil er mit einer überirdischen Macht bekleidet war!“, sonder er sagt: „Darum, weil er geglaubt hat.“ Auf die Frage: „Wie konnte Abraham die großen Dinge tun, die er vollbracht hat?“ antwortet er nicht: „Durch eine übernatürliche Macht“, sondern er sagt: „Darum, weil er geglaubt hat.“ Wir müssen hierbei bewundern, daß der Heilige Geist die größten Werke der heiligen Männer nicht aus einer nur ihnen zugänglichen verborgenen geistigen Quelle herleitet, sondern daß diese Quelle uns allen zugänglich ist. Wenn die Heilige Schrift selbst im Hinblick auf einen Mose und Abraham nur vom Glauben spricht, so sehen wir, daß es einem jeden von uns durch den Glauben ermöglicht werden kann, die Werke zu vollbringen, die Gott ihm aufgetragen hat, wie auch jene Gottesmänner durch ihn befähigt wurden, die ihrigen zu vollbringen. Die werke sind verschieden, aber die treibende Kraft, durch die Gott sie in einem jeden von uns ausrichtet, ist dieselbe; sie ist einzige, göttlich, allmächtig. Wir brauchen uns darüber nicht zu verwundern. Anfangs erscheint es uns unvorstellbar, wie die einzige Tatsache, daß Gott uns hört und erhört, solche Wunder bewirken könne; und doch ist der in jedem demütigen Christen vollzogene Gotteswille kein geringeres Wunder als der Gang durch das Rote Meer und alle sonst geschehenen Wunder. Denken wir aber einen Augenblick darüber nach, so verstehen wir die Macht des Glaubens aus seiner Natur. Wie wunderbar ist es, daß wir inmitten dieser in Sünde versunkenen Welt - gegen Hoffnung und Erfahrung, gegen unsere unwiderstehlichen Sinne - ein Wort, ja ein Wörtlein glauben können, das Gott uns sagt! Ihr erinnert euch an Luthers Wort: „Ein Wörtlein kann ihn fällen!“, und wenn der Glaube dies in unser Herz eingehende Wörtlein Gottes ist, so ist die Allmacht des Glaubens nicht erstaunlich, weil es nicht erstaunlich ist, daß Gott alles tut, was Er will. Dieser in seinen Wirkungen so große und in seiner Natur so wunderbare Glaube kann nur eine Schöpfung Gottes in unserer Seele sein; denn ein Mensch, der glaubt, ist kein geringeres Wunder als eine durch Gottes Hand neugeschaffene Welt!
Wie aber können wir zu diesem Glauben gelangen? Indem wir um ihn bitten! Gott gibt dem, der Ihn bittet. Doch täuschen wir uns nicht, meine Lieben! Man könnte meinen, ein solcher Glaube sei sehr leicht zu erlangen, und es genüge, in dem Augenblick, da man des Glaubens bedarf, ein Gebet an Gott zu richten, um ihn zu erlangen. Nein, nein! Gottes Güter sind nicht so billig zu haben. Zwar gefällt es zuweilen unserem Gott, auf ein einziges Gebet hin plötzlich einen neuen Menschen zu schaffen; aber das ist nicht der gewöhnliche Gang Seiner Vorsehung. Obgleich der Glaube uns auf unsere Bitten gewährt wird, so geht ihm doch in den meisten Fällen ein langer, ernster Kampf voraus. Aber der Glaube ist auch des Kampfes wert. Gott will, daß wir kämpfen, um ihn zu erlangen. Adams sagt in seinen „Gedanken“ sehr wahr: „Das Gebet ist das leichteste, aber das Gebet des Glaubens ist das schwerste aller Werke.“ Wir erlangen den Glauben nur auf den Knien in anhaltendem Gebet. Wir müssen Gott zeigen, daß wir den Wert des Glaubens begreifen, und wir müssen dann dem Gebet die Betätigung folgen lassen, so daß wir auf ein erstes Gebet ein wenig Glauben empfangen und durch dies Wenige zu einem noch heißeren Bitten ermutigt werden, das uns einen neuen Glauben erringt. Dreierlei müssen wir tun, um im Glauben zu wachsen: ihn erbitten, ihn betätigen und durch gründliches Forschen in der Heiligen Schrift ihn im Vorbilde der Auserwählten Gottes betrachten. Wir werden nichts von Gott erlangen, wenn wir nicht den Wert dessen zu schätzen wissen, was wir erbitten.
Und nun noch einige Worte vornehmlich über die Anwendung dessen, was ich eben gesagt habe. Ihr müßt Glauben sammeln für die Zukunft; heute muß es eure Aufgabe sein, den Glauben zu erringen, dessen ihr in fünf, zehn, zwanzig Jahren bedürft. Tag für Tag müßt ihr diesen geistigen Vorrat vergrößern, auf daß - umgeben von der Fülle der Gaben Gottes - ihr nur die Augen zu öffnen und die Hände auszustrecken braucht, wenn die Zeit kommt, da es euch an Kraft fehlt zum Gebet und da euer siecher Körper und gedrückter Geist kaum fähig sind, den schweren Kampf zu kämpfen, dessen Preis und Lohn der Glaube ist. O wartet nicht auf die Todesstunde, um den Glauben zu erringen! Bereitet euch vielmehr auf jene Stunde vor durch stetes Wachsen im Glauben! Ich bin, meine Freunde, in einer Lage, in der für mich nichts anderes mehr Wert hat als nur der Glaube. In ihm haben wir Kraft, Macht, Friede, Freude. Ach, wenn man dem Kampf noch fern steht, ist es so leicht, zu sagen und zu predigen, der Glaube müsse über alles triumphieren; muß man aber Mann gegen Mann mit dem Feinde kämpfen, so kommt es darauf an, alles zu gewinnen und Jesus Christus zu folgen zuerst am Morgen in die Wüste, dann am Abend nach Gethsemane und am nächsten Tag auf Golgatha. Dann fühlt man, daß es ernst ist.
Ihr mißversteht meine Worte, wenn ihr denkt, Gott stütze und stärke mich nicht. Ihm sei Dank, ewiger Dank: Er trägt mich wunderbar! Aber ich möchte euch im voraus sagen, daß der Kampf hart ist, viel härter, als ich es wähnte, ehe ich darin stand. Ich sage das, damit ihr tut, was ich in meiner Schwachheit getan habe und in viel größerem Maße getan haben möchte: daß ihr täglich im Glauben wachset, ja daß ihr nur lebt, um im Glauben zu wachsen, und daß ihr vor Gott nur Glaubens- und Gebetsmenschen werdet, die sich heute bestreben, Seinen Willen zu tun, um ihn morgen ganz erfüllen zu können. Ach, wie viel leichter würden meine Leiden sein, wenn ich erwarten dürfte, daß sie euch zum Segen gereichen und daß die Worte, die ich in meinem Siechtum an euch richte, durch den Heiligen Geist in eure Herzen eindringen! O meine Freunde, wenn diese kleine Schar, die hier versammelt ist, Glaubensmenschen wären, dann ließen sich, ohne daß wir über die Schwelle dieses Zimmers hinausgingen, viele elfte Kapitel des Hebräerbriefes schreiben! (Adolphe Monod)


Das allein wird uns von den Ungläubigen oder Halbgläubigen schon als schändlicher Hochmut ausgelegt, daß wir unseres Glaubens und damit unserer Seelen-Errettung gewiß geworden sind. Mag sein, daß sie dabei ein wenig das schlechte Gewissen mit dem Vorwurf plagt: warum hast du selbst deine Erwählung nicht festgemacht? Aber ich wüßte wirklich nicht, was eine Ungewißheit des Heilsglaubens für einen Sinn haben sollte. Entweder Gewißheit oder nichts! Soll ich in Stunden, wo mein Gefühl versagt, oder meine Stimmung schlecht ist, oder der Augenschein gegen Gottes Gnade sprechen will, mich ebenso trösten können wie im bangen Sterben, dann muß es dieses Trostes Stärke sein, daß er zuverlässig ist. Unser Glaube macht dazu Belastungsproben durch, wie eine neue Eisenbahnbrücke, bis einem der Zweifel, als ob das alles Einbildung sei, ebensowenig mehr kommt, als dem Zugfahrer, der täglich über diese Brücke fährt. Fester als alles Irdische, gewisser als die Wirkung der Naturgesetze, ja als meine eigene leibliche Existenz wird mir der Glaube: Da in der unsichtbaren Welt ist jemand, der ist ewig, gut, stark, und der hat mich lieb und hält mich in seinen Händen und garantiert mir eine ewige Seligkeit.
Wir danken dir, Herr Jesu, daß du alles getan hast, um unsern Glauben erst zu entfachen, dann ihn zu verankern und ihn zu stärken. Nun bitten wir dich, kröne ihn mit dem Ende, des wir warten. Amen. (Samuel Keller)


Wir sind nicht von denen, die da weichen; bräche ich hier ab, so könnte sich der Trotz meines Eigenwillens in dieses Wort verkleiden. Straucheln wir nicht oft, weil wir entschlossen sind, den von uns begangenen Weg nicht aufzugeben, was immer sich uns widersetzen mag? Es ist jedesmal ein schmerzlicher, eine Wunde bewirkender Vorgang, wenn wir einen gefassten Entschluss wieder zerbrechen müssen und ernsthafte Opfer umsonst gebracht wurden. Das schneidet tief und schmerzlich in unsere Eitelkeit hinein. Gibt es ein Merkmal, das deutlich und sicher den eigenwilligen Trotz von der mannhaften Beharrlichkeit trennt? Wir sind, sagt der Apostel, nicht von denen, die da weichen, weil wir zu denen gehören, die da glauben; weil wir glauben, weichen wir nicht. Jetzt kann ich nicht in den Trotz hineingeraten. Denn Trotz und Glaube sind ebenso wenig miteinander vereinbar, als feiges Verzagen mit Glauben zusammengeht. Der Trotz rechnet mit der eigenen Kraft, der Glaube mit Gottes Kraft; das sind zwei inwendig gänzlich verschiedene Vorgänge, die aus zwei verschiedenen Wurzeln stammen; denn der Trotz kämpft für den eigenen Willen, während der Glaube sich an Gottes Willen hängt. Deshalb, weil der Glaube auf Gottes Willen gestellt ist und ihn tun will, macht er mich biegsam. Denn er lässt nicht zu, dass ich mich von der göttlichen Leitung löse; ihr will ich folgen, wohin sie mich ruft. Ich habe ja im Glauben gründlich und völlig darauf verzichtet, wie die Verfügung über Gottes Willen zuzuschreiben oder ihn schon von Anfang an erkennen zu wollen. Ich warte, weil ich glaube, bis Gott redet, höre, wenn er zu mir spricht, und bin für seinen Ruf bereit. Damit endet jener falsche Stolz, der heldenhaft auf seinem eigenen Wege voranstürmt. Aber die Biegsamkeit des Glaubens ist zugleich unbiegsame Unbeweglichkeit, die nicht weichen kann. Denn an Gottes Wort und Gottes Gnade entsteht die feste Gebundenheit an Ihn, die nicht darum nicht zerbrechen kann, weil mein Glaube unbeweglich wäre, sondern deshalb, weil seine treue Hand mich hält. Deshalb legt der Glaube in meine Seele die sichere Hoffnung, die nicht schwanken kann, weil sein Blick auf Gott gerichtet ist, und deshalb beschenkt er mich mit der unermüdlichen Liebe, die vom Dienst nicht lassen kann, weil der Blick des Glaubens auf den gerichtet ist, dem keiner vergeblich dient. Wer glaubt, weicht nicht.
Gib mir, gnädiger Gott, die Festigkeit, die mir das gerade Herz verschafft, das sich nicht krümmt, und den geraden Gang gewährt, der nicht schwankt, und gib mir die wache, zum Hören bereite Beweglichkeit, die nicht rückwärts blickt und am Vergangenen hängt, sondern willig Deiner Leitung folgt. Amen. (Adolf Schlatter)

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