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Psalm 25

Psalm 25

25:1 Ein Psalm Davids. Nach dir, HERR, verlangt mich.

25:2 Mein Gott, ich hoffe auf dich; laß mich nicht zu Schanden werden, daß sich meine Feinde nicht freuen über mich.

25:3 Denn keiner wird zu Schanden, der dein harret; aber zu Schanden müssen sie werden, die leichtfertigen Verächter.

25:4 HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige;

25:5 leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich dein.
Wenn der Gläubige mit zitternden Füßen angefangen hat, in Gottes Wegen zu wandeln, so begehrt er weiter geleitet zu werden, wie ein kleines Kind, das der Mutter hilfreiche Hand aufrecht erhält, und er sehnt sich nach umfassenderer Unterweisung in den Anfangsgründen der Wahrheit. Die Grundrichtung seines Gebets ist das Verlangen nach innerer Erfahrung. David hatte viel Erkenntnis, aber er fühlte seine Unwissenheit wohl und begehrte, in der Schule des Herrn fortgebildet zu werden; viermal in zwei Versen bittet er um Belehrung in der Schule der Gnade. Es wäre gut, wenn manche Bekenner der evangelischen Wahrheit, statt ihren eignen Ansichten zu folgen und sich neue Bahnen der Erkenntnis zu suchen, nach den guten alten Wegen der ewigen Gottes-Wahrheit fragten und den Heiligen Geist darum anflehten, daß Er ihnen ein geheiligtes Verständnis und ein gelehriges Herz schenken möchte. „Denn Du bist der Gott, der mir hilft.“ Der dreieinige Gott ist der Urheber und Vollender des Heils seines Volkes. Liebe Seele, ist Er der Vollender deines Heils? Ist Er der Gott, der dir hilft? Findest du in des Vaters Gnadenwahl, in des Sohnes Versöhnung und in des Heiligen Geistes Erweckung den letzten und höchsten Grund deiner ewigen Hoffnungen? Dann darfst du diese Wahrheit als ein Pfand betrachten, daß dir noch weitere Segnungen zuteil werden sollen; wenn der Herr dich zur Seligkeit verordnet hat, so verweigert Er dir wahrlich nicht, dich noch weiter in den Wegen seines Heils zu unterrichten. Es ist etwas Seliges darum, wenn wir den Herrn mit der Zuversicht anrufen können, die wir hier bei David finden; sie gibt unserm Gebet eine große Kraft und tröstet uns in Trübsal. „Täglich harre ich Deiner.“ Geduld ist die schöne Dienerin und Tochter des Glaubens; wir harren freudig, wenn wir gewiß wissen, daß wir nicht umsonst warten. Es ist unsere Pflicht und unser Vorrecht, des Herrn zu harren im Gottesdienst, im Gebet, in der Hoffnung, im täglichen Vertrauen auf seine Hilfe. Unser Glaube muß in der Prüfung geläutert werden, und wenn er rechter Art ist, so erträgt er auch die dauerndste Prüfung ohne Wanken. (Charles Haddon Spurgeon)

25:6 Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist.

25:7 Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen; gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen!
Die Sünden der Jugendzeit, die ersten Erfahrungen des Zwiespalts zwischen unserer Neigung und unserer Pflicht, zwischen der Begehrung und dem göttlichen Gebot, bringen dem Gewissen tiefe Wunden bei. Auch Paulus hat von der Stunde, in der das Gebot seinen Wünschen entgegentrat und er sein Begehren gegen das Gebot festhielt, gesagt, dass er damals gestorben sei, weil damals die Sünde lebendig wurde und es unmöglich ist, dass der Mensch und die Sünde zusammenleben. Später stumpft die Gewöhnung unser Empfinden ab und wir lernen es nur zu gut, das Sündigenmüssen als die unabwendbare Notwendigkeit zu ertragen, in die wir uns zu fügen haben. Die peinliche Not, die die jugendlichen Sünden uns bereiten, hat deshalb starken Grund, weil sie mit folgenreicher Macht den Gang unseres Lebens bestimmen. Diese Zusammenhänge treten bei der rückwärts blickenden Betrachtung unseres Lebens deutlich hervor und nötigen uns immer wieder auch im gereiften Leben zu der Bitte, die für die Sünden der Jugend die Vergebung erfleht. Wenn unsere ganze Geschichte durch sie bestimmt wird, machen sie es uns schwer, an die Vergebung zu glauben. Wie ein Widerspruch stellt es sich uns dar, Vergebung und fortwirkende Macht der Verfehlung. Besteht nicht die Vergebung darin, dass die Folgen des Sündigens getilgt werden und unserem Fall die Macht genommen wird, uns zu verderben? Und doch gibt es manchen, der zeitlebens unter seinen jugendlichen Sünden leiden muss. In der Tat beendet Gottes Vergebung die uns verderbende Macht des Bösen und seine Gnade wandelt unseren Fall in Segen. Dazu benützt seine Gnade aber auch das Leid, das wir uns mit unserem Sündigen bereiten. An ihm zeigt sie uns die Verwerflichkeit unseres verkehrten Handelns und bringt uns dazu, dass wir mit Ernst nach Gott verlangen. Dabei darf uns die Erwägung den Mut stärken, dass sich im jugendlichen Handeln Unwissenheit und Sünde innig durchdringen. Der jugendliche Sünder versteht sich selber nicht; sein Bewusstsein ist noch nicht so hell, dass er es erfasste, was geschieht. Darum dürfen wir in der Erinnerung an das, was in unserer Jugend geschah, an das Wort Jesu denken: „Vergib ihnen; sie wissen nicht, was sie tun.“ Weil sich der Psalmist aber mit redlichem Herzen vor Gott stellt, lehnt er es ab, sich damit zu entschuldigen, dass er damals noch jung gewesen sei. War ihm damals noch verhüllt, was er tat, jetzt weiß er, dass es Sünde war, und er weiß auch, dass es auch für jene Sünden keine andere Heilung gibt als die, die uns Gott dadurch gewährt, dass er uns gnädig verzeiht.
Vor Dir, Herr, Gott, will ich nichts verbergen, nichts entschuldigen. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so bist Du treu und gerecht, dass Du sie uns vergibst. Muss ich unter ihren Folgen leiden, so erkenne ich auch darin Deine Gnade; so ziehst Du mich zu Dir. Amen. (Adolf Schlatter)


Wer ist, der nicht nöthig hätte, also zu beten? In der Jugend ist man unerfahren, leichtsinnig, feurig, und empfindet alle Reizungen zur Sünde sehr lebhaft. doch regt sich die Taufgnade bei Christen eine Zeit lang, widerstrebt der Sünde, und läßt das Kind nicht ohne Scham und Angst bleiben, wenn es sich übereilt hat. Weil aber die Versuchungen stärker wachsen, so kommt kein getauftes Kind durch, es sei denn, daß es auch nach dem Beispiel Christi an Weisheit und Gnade bei Gott und Menschen wachse, und zu der kleinen Geisteskraft, die es von der Taufe her in sich hat, eine größere aus der Fülle Jesu Christi bekomme. Wenn aber ein Kind die Empfahung dieser größern Kraft versäumt, folglich nicht ernstlich betet, nicht wacht, das Wort Gottes nicht fleißig hört, liest und betrachtet, dagegen aber sich zu bösen Gesellschaften schlägt, und an dem thörichten und muthwilligen Beginnen der Weltkinder sich vergafft: so verliert es die Taufgnade, wird mit Lastern befleckt, fällt von einer Sünde in die andere, und weicht mit seinem Herzen von Gott ab. Dieses ist das klägliche Schicksal der meisten getauften Kinder, und so mag es auch ehemals mit den meisten Kindern der Israeliten gegangen sein. David, der vielleicht in seiner Jugend vielen andern Kindern und Jünglingen vorzuziehen war, wurde von dem Geist Gottes zu derjenigen Zeit an die Sünden seiner Jugend gemahnt, da er Ps. 25,16.17.18. beten mußte: wende Dich zu mir, und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß, führe mich aus meinen Nöthen. Siehe an meinen Jammer und Elend, und vergib mir alle meine Sünden. Da er also um die Vergebung aller seiner Sünden bat, so bat er auch um die Vergebung seiner Jugendsünden, deren er sich eben damals mit Reue und Scham erinnerte; da er in der Jugend selbst in seinem Gemüth flüchtig darüber weggegangen war. Es gibt also Stunden, in welchen Gott auch frommen und begnadigten Personen die Sünden ihrer Jugend, und so auch andere ehemalige Uebertretungen zu ihrer Zermalmung und Demüthigung vor die Augen stellt, und sie darnach auf’s Neue kräftig überzeugt, wie nöthig ihnen die Gnade und ein Erlöser sei. In diesem Fall aber soll ein Jeder bitten: gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Uebertretung. Gedenke ihrer jetzt nicht, und gedenke ihrer nicht am Tage des allgemeinen Weltgericht, daß Du sie mir zurechnetest. Gedenke aber meiner nach Deiner Barmherzigkeit um Deiner Güte willen. Weil Du ein gütiger Gott und Vater, ja die Liebe bist, so gedenke meiner, der ich einsam und elend bin, nach Deiner Barmherzigkeit. Erzeige mir Hülfe, wenn mir Hülfe nöthig ist, schenke mir Licht und Kraft zum Sieg über alle Versuchungen; gedenke meiner, wenn ich sterbe, daß Du meine Seele sanft aus dem Leib heraushebest und aufnehmest. Gedenke meiner nach Deiner Barmherzigkeit, wenn Du die Welt richten wirst, daß Du mir alsdann keinen zornigen Vorhalt wegen meiner Sünden machest, sondern mir mit allen Auserwählten das ewige Erbe aus Gnaden schenkest. O Gott! gedenke auch meiner auf diese Weise am besten. Amen. (Magnus Friedrich Roos)

25:8 Der HERR ist gut und fromm; darum unterweist er die Sünder auf dem Wege.

25:9 Er leitet die Elenden recht und lehrt die Elenden seinen Weg.
Die Bereitschaft, sich leiten zu lassen, findet sich in keinem Menschen. Zuerst muß das Herz gedemütigt und gebeugt werden, weil es von Natur aus mit Hochmut und Stolz erfüllt ist. Gott demütigt zuerst, und dann reicht er freundlich seine Hand, um durch das ganze Leben zu führen!(Jean Calvin)

25:10 Die Wege des HERRN sind eitel Güte und Wahrheit denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse halten.

25:11 Um deines Namens willen, HERR, sei gnädig meiner Missetat, die da groß ist.

25:12 Wer ist der, der den HERRN fürchtet? Er wird ihn unterweisen den besten Weg.

25:13 Seine Seele wird im Guten wohnen, und sein Same wird das Land besitzen.

25:14 Das Geheimnis des HERRN ist unter denen, die ihn fürchten; und seinen Bund läßt er sie wissen.

25:15 Meine Augen sehen stets zu dem HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen.

25:16 Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.

25:17 Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten!

25:18 Siehe an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden!
Wohl uns, wenn unsere Gebete um Erlösung aus unseren Leiden verbunden sind mit Bitten wegen unserer Sündennot; wenn wir da, wo die Hand Gottes schwer auf uns liegt, uns nicht ganz gefangen nehmen lassen von unserer Trübsal, sondern auch unserer Übertretungen eingedenk sind. Es ist gut, wenn wir beides, Sünden und Sorgen, an denselben Ort bringen. David kam mit seinem Kummer und Elend zu Gott; seinem Gott bekannte David auch seine Sünden. Daraus siehst du, daß wir unsere Trübsal vor den Thron Gottes bringen müssen. Wirf deine Anliegen auf Gott deinen Herrn, denn Er zählt auch die Haare auf deinem Haupte. Gehe hin zu Ihm, deine gegenwärtige Trübsal sei, welcher Art sie wolle, so wirst du Ihn bereit und willig finden, dich zu erleichtern. Aber wir müssen auch unsere Sünden vor den Thron Gottes bringen. Wir müssen sie zum Kreuz mitnehmen, damit das Versöhnungsblut darauf falle und ihre Schuld austilge. Die besondere Lehre aber, die wir aus unserer Schriftstelle ziehen, ist die, daß wir mit unseren Sorgen und Sünden im rechten Geiste zum Herrn gehen. Achte darauf, daß alles, was David hinsichtlich seines Elendes bittet, in nichts anderem besteht, als: „Siehe an meinen Jammer und Elend;“ aber die nächste Bitte ist bei weitem bestimmter, entschiedener, dringender, deutlicher: „Vergib mir alle meine Sünde.“ Manche schwergeprüfte Gläubige hätten vielleicht eher gesagt: „Nimm weg all meinen Jammer und Elend, und siehe meine Sünde an.“ Aber so spricht David nicht; er ruft aus: „Herr, was meinen Jammer und Elend betrifft, so will ich Deiner Weisheit nichts vorschreiben. Herr, siehe sie an, ich überlasse sie ganz Dir, ich hätte eine große Freude, wenn sie mir ganz abgenommen würden, aber tue nach Deinem Wohlgefallen; doch was meine Sünden betrifft, o Herr, so weiß ich wohl, was ich gern hätte: ich brauche Vergebung, ich kann es keinen Augenblick länger ertragen, unter ihrem Fluche zu liegen.“ Ein Christ schätzt seine Leiden geringer auf der Wage, als seine Sünden; wenn seine Trübsale noch länger andauern, so kann er es wohl erdulden, aber die Last seiner Übertretungen wird ihm unerträglich. (Charles Haddon Spurgeon)

25:19 Siehe, daß meiner Feinde so viel sind und hassen mich aus Frevel.

25:20 Bewahre meine Seele und errette mich, laß mich nicht zu Schanden werden; denn ich traue auf dich.

25:21 Schlecht und Recht, das behüte mich; denn ich harre dein.

25:22 Gott, erlöse Israel aus aller seiner Not!1)
Ein Angstpsalm! Wäre es ein Wunder, wenn er Jesu vor Augen geschwebt hätte in seiner großen Pein? Du wurdest gegeißelt, Herr Jesu; das sind wenige Worte, aber viele Schläge und große Schmerzen und eine unbeschreibliche Liebe, die Dich zur Uebernahme dieses schweren Leidens gebracht. Ach wie hast Du meine Fleischeslust und Zärtlichkeit so empfindlich büßen müssen! Durch das Blut, das unter Deiner Geißelung von Dir geflossen, hast Du mir die Vergebung aller, besonders auch meiner Fleischessünden erworben. – Nach der grausamen Geißelung wurde Dir ein alter Purpurmantel zum Spott umgehängt. Von einer Salbe und linderndem Oele hört man nichts; alle Erleichterung und Linderung Deiner Schmerzen mußt Du entbehren, und damit hast Du mir so manche Erleichterung und Linderung der leiblichen Schmerzen erworben. O ich komme zu Dir und bitte Dich um Deinen Purpur, meine nackte Seele, die sich mit vielen garstigen Sünden verschuldet hat, zu verhüllen. - Doch damit auch Dein holdes Angesicht mit Blut beflossen sei, so wurde Dein heiliges Haupt mit Dornen gekrönt, wo dann jede Dornspitze eine neue Wunde machte, und gleichsam ein Brünnlein grub, daraus ich meinen Glaubensdurst stillen kann. Wenn ein irdischer König gekrönt wird, da läuft Alles zu, man giebt viel Geld für ein kleines Fenster, daß man zusehen kann; aber aus Deiner Krönung macht Niemand etwas, und doch geschieht dieselbe der ganzen Welt zum Heil und Segen. O daß meine Seele Dich und Deinen Dornenschmuck recht hoch und theuer achten möchte! Denn mit Deiner Dornenkrone hast Du mir die Ehrenkrone jenes Lebens erworben. Möchten Deine Dornen lauter Röhren sein, in welchen das Blut aus Deinem Haupte in den Garten meiner Seele geleitet werde, daß ich ein fruchtbarer Garten sein möge, in welchem Du edle Früchte finden könnest. Deine Dornenkrone heilige mir alle Schmerzen meines Hauptes. Durch das Verdienst Deiner Dornenkrone kröne mich schon hier mit Gnade und Barmherzigkeit, und dort mit der ewigen Ehrenkrone. Herr Jesu, laß das Blut aus Deinem Haupte als ein göttliches Salböl für mich, als ein lebendiges Glied an Deinem Leibe, fließen, damit ich dadurch auch ein geistlicher Priester und König werde. Amen. (Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Dies ist ein herrlicher Betpsalm, worin David an seinem eigenen Exempel uns lehrt, wie wir uns verhalten sollen, wenn wir von allerlei Feinden verfolget werden, sonderlich von solchen, die da gerne sehen, daß wir zu Schanden würden. Denn er weiset uns an, daß wir auch da ein kindliches Vertrauen auf Gott setzen und denselben anstehen sollen, Er wolle es unsern Feinden nicht gelingen lassen, sondern uns durch Seinen heiligen Geist und durch Sein Wort zum Guten immerdar anweisen, vor Sünden aber bewahren, - unsere vorigen Missethaten, insonderheit die Sünden unserer Jugend, aus Gnaden uns vergeben - und uns auf dem rechten Weg Seiner Gebote beständig erhalten, - auch den Segen eines frommen Lebens uns zu erkennen geben, daß nämlich die Wege des HErrn eitel Güte und Wahrheit sind denen, die Seinen Bund halten.
Bei dieser Gelegenheit bricht David aus, - was wohl zu behalten ist, - die Glückseligkeit eines gottesfürchtigen Menschen vorzustellen, die unter anderm darin bestehet, daß Gott ihm den besten Weg weisen, seine Seele im Guten wohnen, ihn das Land besitzen lassen, die Geheimnisse Seines Reichs und Seiner väterlichen Vorsehung ihm offenbaren und Seine Bundestreue an ihm erweisen werde. Das soll uns denn locken, daß wir uns auch, wie David, der wahren Gottseligkeit befleißigen und dabei hoffen, Gott werde diesen großen Segen auch uns nach Seiner Verheißung angedeihen lassen.
Hiebei und darum weiset uns David ferner an, daß wir in dergleichen Gebet immer brünstiger werden und damit beständig anhalten, - auch die Ursachen, welche uns dazu bewegen können, sowohl selbst recht bedenken, als auch Gott dem Allmächtigen in Glauben und Demuth vortragen sollen, - als da ist das kindliche Vertrauen zu Gott und zu Seiner Güte, - die manchfaltige Gefahr, in welcher wir auf dieser Welt unter den feindseligen Leuten schweben, - unsere Einsamkeit und das daher entstehende Elend, - unsere Herzensangst und das sehnliche Verlangen nach Vergebung unserer Sünden, - die Menge unserer leiblichen und geistlichen Feinde - sammt der billigen Sorge, daß wir sonst, wofern wir nämlich ohne Gottes Regierung und Handleitung wären, zu Schanden werden möchten.
Zuletzt lernen wir aus diesem Psalm auch, daß wir nicht für uns allein, sondern auch für andere, ja für die ganze Kirche Gottes zugleich und für die Erlösung derselben aus aller Noth bitten sollen.
Nun - der bannherzige Gott erwecke unsern Geist zu einem solchen Gebet; ja, Er mache uns auch dazu tüchtig, und wenn wir zu Ihm also beten, so erhöre Er uns um Jesu Christi willen. Amen. (Veit Dieterich)

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