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Jesaja, Kapitel 2

Jesaja, Kapitel 2

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2:1 Dies ist's, das Jesaja, der Sohn des Amoz, sah von Juda und Jerusalem:

2:2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden, und werden alle Heiden dazu laufen

2:3 und viele Völker hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und des HERRN Wort von Jerusalem.
Es tut unsren Seelen wunderbar wohl, daß sie von dieser gegenwärtigen argen Welt sich zu etwas Besserem und Edlerem erheben können. Die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums ersticken gar leicht alle guten Regungen in uns, und wir werden ängstlich, wollen verzweifeln, oder wir werden hochmütig und fleischlich gesinnt. Wohl uns, wenn wir diese Disteln und Dornen ausreißen, denn die himmlische Saat, die unter wucherndem Unkraut aufgeht, bringt schwerlich Frucht in der Ernte; und wo finden wir eine bessere Hacke, womit wir sie entfernen können, als die Gemeinschaft mit Gott und die Beschäftigung mit den Angelegenheiten seines Reichs? In manchen tiefen Tälern der Schweiz sind viele Bewohner mißgestaltet, und alle haben ein krankhaftes Aussehen, weil die Luft dort mit ungesunden Dünsten erfüllt ist, ohne daß sie durch Winde erneuert wird; aber hoch auf ihren Bergen finden wir ein abgehärtetes, kräftiges Geschlecht; denn es atmet eine frische Luft ein, wie sie von den jungfräulichen Schneegipfeln der Alpenwelt herabweht. Es wäre wohltätig für die Talbewohner, wenn sie ihren ungesunden Aufenthalt in den Sumpfgegenden und fiebererzeugenden Nebeln öfters verlassen und auf den herrlichen Höhen den stählenden Hauch einer reinen Luft einatmen könnten. Zu einer solchen Bergbesteigung lade ich euch diesen Abend ein. Der Geist Gottes wolle uns heraushelfen aus den Nebeln der Furcht und den Fiebersümpfen der Verzagtheit, und aus allen Übeln, die sich in diesem irdischen Tal ansammeln, und stehe uns bei, wenn wir die Berge des Vorgeschmacks aller himmlischen Freuden und Seligkeiten besteigen. Möge Gott der Heilige Geist alle Bande zerschneiden, die uns hienieden festhalten und unsern Fuß im Steigen stützen! Wir sitzen gar zu oft wie gefesselte Adler da, die an den Felsen gekettet sind; nur daß wir, ganz anders als der freigeborne König der Lüfte, unsre Ketten lieb gewinnen und sie ungern zerbrechen lassen. Gott der Herr schenke uns nun die Gnade, daß uns die Fesseln unsres Geistes abgenommen werden; und wenn wir unsern Leib gleich einem Knecht unten am Berge müssen warten lassen, möge unsre Seele, wie einst Abraham, allein auf die Höhe des Berges gehen und der Gemeinschaft des Höchsten teilhaftig werden. (Charles Haddon Spurgeon)

2:4 Und er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk gegen das andere ein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.
O, daß diese glücklichen Zeiten doch schon da wären! Gegenwärtig sind die Völker schwer gerüstet und erfinden immer schrecklichere Waffen, als wenn der Hauptzweck des Menschen nur dadurch erfüllt werden könnte, daß er Myriaden seiner Mitmenschen tötet. Indes, der Friede wird eines Tages herrschen; ja, und so herrschen, daß die Werkzeuge der Zerstörung in andre Formen geschlagen und zu besseren Zwecken benutzt werden sollen.
Wie wird dies zustandekommen? Durch Handel? Durch Zivilisation? Durch schiedsrichterliche Entscheidungen? Wir glauben es nicht. Die Erfahrung der Vergangenheit verbietet uns, so schwachen Mitteln zu vertrauen. Der Friede wird nur durch die Herrschaft des Friedefürsten begründet werden. Er muß die Menschen durch seinen Geist lehren, ihre Herzen durch seine Gnade erneuern und über sie mit seiner Obergewalt herrschen, dann werden sie aufhören, zu verwunden und zu töten. Der Mensch ist ein Ungeheuer, wenn sein Blut einmal in Erregung kommt, und nur der Herr Jesus kann diesen Löwen in ein Lamm wandeln. Durch die Änderung seines Herzens werden die blutdürstigen Leidenschaften hinweggenommen. Möge jeder Leser dieses Buches der Verheißungen heute dem Herrn und Geber des Friedens ein besonderes Gebet darbringen, daß Er bald dem Krieg ein Ende machen und Eintracht in der ganzen Welt stiften wolle. (Charles Haddon Spurgeon)

2:5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, laßt uns wandeln im Lichte des HERRN!

2:6 Aber du hast dein Volk, das Haus Jakob, lassen fahren; denn sie treibens mehr als die gegen den Aufgang und sind Tagewähler wie die Philister und hängen sich an die Kinder der Fremden.

2:7 Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende; ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende.

2:8 Auch ist ihr Land voll Götzen; sie beten an ihrer Hände Werk, das ihre Finger gemacht haben.

2:9 Da bückt sich der Pöbel, da demütigen sich die Herren. Das wirst du ihnen nicht vergeben.

2:10 Gehe in den Felsen und verbirg dich in der Erde vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät.

2:11 Denn alle hohen Augen werden erniedrigt werden, und die hohe Männer sind, werden sich bücken müssen; der HERR aber wird allein hoch sein zu der Zeit.

2:12 Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, daß es erniedrigt werde;

2:13 auch über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle Eichen in Basan;

2:14 über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel;

2:15 über alle hohen Türme und über alle festen Mauern;

2:16 über alle Schiffe im Meer und über alle köstliche Arbeit:

2:17 daß sich bücken muß alle Höhe der Menschen und sich demütigen müssen, die hohe Männer sind, und der HERR allein hoch sei zu der Zeit.

2:18 Und mit den Götzen wird's ganz aus sein.

2:19 Da wird man in der Felsen Höhlen gehen und in der Erde Klüfte vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.

2:20 Zu der Zeit wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen Götzen, die er sich hat machen lassen, anzubeten, in die Löcher der Maulwürfe und der Fledermäuse,

2:21 auf daß er möge in die Steinritzen und Felsklüfte kriechen vor der Furcht des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.

2:22 So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat; denn für was ist er zu achten?2)

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