Wiclif, John - Die Reform der Kirche

Wiclif, John - Die Reform der Kirche

Hätte uns nicht Gott den Samen seines Evangeliums gelassen, wir wären wie Sodom geworden. Christus ist das alleinige wahre Haupt seines Leibes und jedes Gliedes desselben.

Das Allerhöchste ist die Predigt des Evangeliums; sie hat auch Christus seinen Jüngern mehr als alles andere eingeschärft; denn durch sie hat er die Welt aus des Widersachers Hand erobert; und wer immer es ist, der Priester zu solcher Tätigkeit bringen kann, hat dazu Vollmacht von Gott und tut etwas Verdienstliches.

Der Klerus soll zunächst sich selbst reinigen und dann durch und mit ihm die Kirche.

Bezüglich des Verhältnisses von Kirche und Staat heißt es, dem Kaiser, was des Kaisers, Gott, was Gottes ist, ungeschmälert und unvermischt zurückzugeben … es steht fest, daß ein Kleriker nicht ohne Todsünde bürgerliche Herrschaft hat. Zwischen Staat und Kirche soll ein wesentliches Verhältnis stattfinden. Der Staat soll nicht gleichgültig gegen das Gesetz Gottes und die Kirche sein, aber nicht etwa unmittelbar die Kirche leiten und die Kirchendiener anstellen. Freie Gemeinden und freie Prediger sind die Einrichtung, die der apostolischen am nächsten kommt.

Das Volk soll dem Geistlichen als seinem zweiten Vater helfen nach Vermögen, daß er einen billigen Lebensunterhalt habe, wenn er seinen Beruf recht vollbringt, Gottes Willen lehrt.

Bei der evangelischen Idee des „gemeinen“ Christentums als den einzig wahren, allgemein gültigen, nicht zu übersteigenden, ist jeder pharisäische Partikularismus gerichtet und diese auch dem Mönchtum als „Privatreligion“ gegenübergestellt. Wahrlich es kann nicht sein, daß, wenn ein Mensch seinem Gott nicht fehlt, der Geist Gottes ihm fehlt, ihm zu zeigen, was er Besseres tun sollte, als alle diese Orden es können.

Über die bürgerlichen Dinge insgemein heißt es unter Erinnern an 1.Kor. 13: Denn kein äußerliches Werk ist schlechthin sittlich gut, sondern wie fern es von sittlicher Gesinnung ausgeht.

So jemand uns nachweisen kann, daß wir gegen Gottes Gesetz oder gegen gute Vernunft sprechen, so wollen wir in Demut davon lassen; denn wir wollen mit all unserer Macht nur Gottes Sache halten, denn wir sind gefangen in der Wahrheit, und mit Gottes Gnade werden wir stets darin bleiben.

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