Emder Prädicanten - Über das Gespräch Luthers und Melanchthons über das Abendmahl

Emder Prädicanten - Über das Gespräch Luthers und Melanchthons über das Abendmahl

Man helt für gewiß, daß ihm (sc. Luther) selbst der vorige streit und hefftigkeit mißfallen habe, unlangs vor seinem todt. Denn (es ist) glaubwirdige gezeugnis fürhanden derjenigen, welche aus Philippi Melanchthonis Seligen eigenem Munde gehört, das D. Luther, als er anno 46 den 23. Januarii von Wittenberg nach Eißleben gezogen, an welchem ort er bald darnach den 18. Februarii im HErrn entschlaffen, dieser wort sich vernehmen lassen. Lieber Philippe, Ich bekenne es, das der sachen vom Sacrament zu viel gethan ist. Unnd als Philippus geantwortet: Mein HErr Doctor, so wollen wir, auff das den Kirchen geholffen werde, eine gelinde Schrifft lassen ausgehen, darinnen wir unsere meinung klerlich darthun, Hat Lutherus darauff geantwortet: Mein Philippe, Ich habe diesem auch nachgedacht, aber also machte ich die gantze lehr verdacht. Darum wil ich das dem lieben Gott befohlen haben. Thut jr auch was nach meinem todt.

Diejenigen aber, so diss von Philippo gehöret und aus seinem Munde bezeuget haben, seiend gewest mit namen, der Edle Ehrenueste Herbert von Langen, welches Gottseligkeit zu Bremen, in Westphalen und in gantz Ost-Frießland sehr wolbekant, Item Magister Johannes Schlungraue, welchen ein Ehrbar Raht von Bremen derentwegen solche ding eigentlich zu vernehmen an Herrn Philippum nach Wittenberg abgefertiget. Welches alles die von Bremen beneben gemelten zeugen mit eigenen händen bestetiget, Pfaltzgrauen Friederichen Christseliger gedechtniß auff seiner Churfürstlichen gnaden begeren zugesandt haben.

Diß solten billich bedenken die unruhigen Leute, welche in dieser sachen den namen und die schrifften Luther's mißbrauchen rc.

Quelle: Diestelmann, Theodor - Die letzte Unterredung Luther's mit Melanchthon

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