Spurgeon, Charles Haddon - Ährenlese - Notwendigkeit des Glaubens

Spurgeon, Charles Haddon - Ährenlese - Notwendigkeit des Glaubens

„Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet,“ dem denket nach und trachtet danach, dass ihr es ergreifet; aber wisset, dass an dem allen Gott kein Wohlgefallen hat, wenn der Glaube fehlt. Tugenden ohne Glauben sind weißgetünchte Sünden. Der Unglaube macht alles zunichte. Er ist die Fliege in der heiligen Salbe, der Tod im Topf. Ohne Glauben, - trotz aller Tugendreinheit, trotz aller wohlwollenden Menschenfreundlichkeit, trotz aller uneigennützigen Liebe und Güte, trotz aller hervorragenden Geistesgaben, trotz der feurigen Vaterlandsliebe, trotz aller Entschiedenheit der Grundsätze - hast du keinen Anspruch auf das göttliche Wohlgefallen, denn „ … ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen.“ Der Glaube stärkt und erhöht jede Tugend, der Unglaube erstickt sie im Keim. Tausende von Gebeten hat der Unglaube erstickt; viele Lobgesänge, welche mit ihrem Jubel laut mit eingestimmt hätten in die himmlischen Chöre, sind von ungläubigem Murren zum Schweigen gebracht worden; manche edle, im Herzen beschlossene Tat hat der Unglaube vereitelt, ehe sie zur Ausführung kam.

Der Glaube ist die Simsons-Locke des Christen; schneide sie ab, so ist er ohne Kraft und Vermögen. So lange Petrus glaubte, wandelte er auf den Wellen des Meeres. Aber jetzt kommt eine Woge hinter ihm her und er fürchtet: „Nun ist’s um mich geschehen;“ eine andere erhebt sich vor ihm und er ruft entsetzt: „Jetzt werde ich begraben;“ und ihm kommt der Gedanke: „Wie konnte ich so verwegen sein und über diese Wogen hinschreiten wollen?“ Und sobald er zweifelte, fing er an zu sinken. Der Glaube war der Schwimmapparat, der den Petrus oben hielt, aber der Unglaube das Bleigewicht, das ihn in die Tiefe hinabzog. So kann man von des Christen Leben sagen, es sei ein „Wandeln auf dem Meere“, wo jede Woge ihn begraben will, wo aber der Glaube ihn stets aufrechterhält. Im gleichen Augenblick, wo du zu glauben aufhörst, beginnt Not und Elend des inwendigen Menschen. O, warum zweifelst du denn, du Kleingläubiger?

(sprachlich bearbeitet durch Ute)

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