Rochat, Auguste - Klagelieder 3, 37

Rochat, Auguste - Klagelieder 3, 37

Ist es nicht so, daß Böses und Gutes komme nach dem Munde (und Befehl) des Allerhöchsten?
(Klagl. Jer. 3, 37.)

Wenn uns Unannehmlichkeiten durch Menschen oder Verhältnisse bereitet werden, so ist es sehr wichtig, um die rechte Sanftmuth dabei zu bewahren, auf deren erste Ursache zurückzusehen, d.h. sie als von Gott kommend anzunehmen, von Dem, der uns in Christo Jesu liebt und uns Alles will zum Besten mitwirken lassen. Nehmen wir die Begegnisse, kleine und große, welche dem Fleische unangenehm sind, in dieser Weise an, dann werden wir ihre Stacheln weit weniger fühlen: wir können sie dann selbst, als vom Herrn gesandt, willkommen heißen, da Er sie uns zum Wachsthum in der Heiligung verordnet. Ist dieses unsere innere Stellung, dann werden wir, je nach besonderen Fällen, uns sagen: Diese Person, welche mich belästigt, dieses Kind mit seinem Ungehorsam, diese vergeßliche oder nachlässige Dienstmagd, dieses Familienglied, das so schwer zu befriedigen ist, dieser Feind, welcher so darauf sinn, mir zu schaden, dieses ungünstige Wetter, dieser Verzug, diese getäuschte Hoffnung, dieser gescheiterte Plan, alle diese Dinge, mit einem Wort, sind nur Boten, welche von Gott kommen, um mich zu prüfen, zu demüthigen und zu meinem Heile zu züchtigen. Betrachten wir Menschen und Ereignisse so von ihrem wahren Gesichtspunkte aus, statt uns dadurch aufregen zu lassen, und uns dagegen zu sträuben, dann werden wir sie mit Sanftmuth tragen, und sagen: „Es ist der Herr; Er thue was Ihm wohlgefällt!“

Es kann mir nichts geschehen,
Als was mein Gott versehen
Und was mir heilsam ist.
Ich nehm' es, wie er's giebet;
Was Ihm von mir beliebet,
Das sei auch gern von mir erkies't!

Quelle: Rochat, Auguste - Kurze Betrachtungen für alle Tage des Jahres

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