Luther, Martin - Copei eines Briefs des allerchristlichsten Königs Gesandten

Luther, Martin - Copei eines Briefs des allerchristlichsten Königs Gesandten

von einem erschrecklichem Wunderzeichen, welchs geschehen ist in dem schändlichen Tod Martini Luthers.

Erschrecklich und unerhört Wunderzeichen, welchs der gebenedeiet Gott hat erzeiget in dem schändlichen Tod des Martini Luthers, verdampt mit Seel und Leib; wie man in einem Capitel des Briefs des allerchristlichsten Königs Gesandten klärlich begreifen kann, zu Ehre und Preis Jesu Christi und zu einer Besserung und Trost der Frommen.

Copei des Capitels.

Martin Luther, als er krank war, begehrt er das heilig Sacrament des Leibs unsers Herrn Jesu Christi; welchs als er empfangen hatte, ist er alsbald gestorben. Und in seiner Krankheit, als er sahe, daß sie gar heftig war und gänzlich zum Tod neiget, hat er gebeten, daß sein Leib auf einem Altar sollt gesetzt und angebetet werden, als ein Gott. Aber die göttliche Güte und Fürsichtigkeit, als sie hat wollen einem so großem Irrthum ein Ende machen und ein ewig Stillschweigen, hat sie nicht abgeschlagen, solche Wunderzeichen zu eröffnen, welche feher vonnöthen waren, auf daß das Volk abstünde von solchem großen Irrthum, Zurstörung und Verderbniß, welche obgenannter Luther in dieser Welt hat angericht. Darumb, alsbald sein Leib ins Begräbniß ist geleget worden, ist alsbald ein erschrecklich Rumor und Getümmel gehort worden, als fiele Teufel und Hölle in einander, durch welche alle diejenigen, so gegenwärtig waren, kamen in ein groß Erschrecken, Entsetzen und Furcht; und als sie die Augen gen Himmel huben, sahen sie klärlich die allerheiligste Hostia unsers Herrn Jesu Christi, welche ein solch unwürdig Mann also unwürdig hat dürfen empfahen. Ich sage auch, daß alle die, die dabei sind gewest, scheinbarlich gesehen haben die allerheiligste Hostia in der Luft hangen. Derhalben mit großer Andacht und Ehreerbietung haben sie die allerheiligste Hostia mit großer Ehre und Andacht zu den Heiligthumen ehrlich gethan.

Da das geschehen ist, hat man denselbigen Tag nicht mehr ein solch Getümmel und ein höllisch Rumpeln gehört. Aber die folgend Nacht an demselbigen Ort, da der Leib Martini Luthers war begraben, hat Jdermann gemeinlich gehört ein größer Ungestüm, denn das erste. Darumb auch das Volk aufgestanden, und kam in eine große Furcht und Entsetzung. Derhalben, als es Tag ward, giengen sie hin, aufzuthun das Grab, da der gottlose Leib des Martini Luthers hingeleget ward: welchs Grab, als es auf ward gethan, sahe man klärlich, daß da weder leib oder Fleisch, noch Bein, noch einige Kleider waren; aber es war voll solchs geschwehliches Gestanks, daß es alle, die da umbher stunden, krank machte. Dadurch Viel ihr Leben haben gebessert zu dem heiligen christlichen Glauben, zu Ehre, Lob und Preis Jesu Christi, und Befestigung und Bekräftigung seiner heiligen, christlichen Kirchen, die da ist ein Pfeiler der Wahrheit.

Und ich Martinus Lutherus D. bekenne und zeuge mit dieser Schrift, daß ich solchs zornig Gedichte von meinem Tode empfangen habe am 21. Marcii, und fast gerne und fröhlich gelesen, ausgenommen die Gotteslästerung, da solche Lügen der hohen göttlichen Majestät wird zugeschrieben. Sonst thut mirs sanft auf der rechten Kniescheiben und an der linken Fersen, daß mir der Teufel und seine schuppen, Papst und Papisten, so herzlich feind sind. Gott bekehre sie vom Teufel!

Ists aber beschlossen, daß mein Gebet für die Sünde zum Tod vergeblich ist, wohlan, so gebe Gott, daß sie ihre Maaß voll machen, und nichts Anders, denn solche Büchlin zu ihrem Trost und Freuden schreiben. Laß immer hinfahren, sie fahren recht, sic voluerunt; ich will dieweil zusehen, wie sie wollen selig werden, oder wie sie büßen, und widerrufen mügen alle ihre Lügen und Gotteslästerunge, damit sie die Welt füllen.

Quelle: ||Irmischer, Dr. Johann Konrad - Martin Luthers polemische Schriften, Band 6|

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