Janssen, Remmer - Eine Missionsfestpredigt

Janssen, Remmer - Eine Missionsfestpredigt

Text. Jes. 49, 4-13

In Christo geliebte Festgemeinde, teure Brüder und Schwestern in dem Herrn Jesu! Gott hat es in seiner Weisheit so geordnet, daß in unserm Christenleben auf Arbeit Ruhe und auf Ruhe wieder Arbeit folgt. Wir Christen feiern vor den sechs Arbeitstagen der Woche einen Ruhetag, den Sabbath des Herrn. Solch ein Sabbath des Herrn ist das heutige Missionsfest, das fünfzehnte Missionsfest, welches wir an dieser Stätte feiern. Wir wollen heute ruhen von aller Arbeit, um uns für unsere Missionsarbeit zu stärken. Wir suchen aber an dem heutigen Festtage vor allem Ruhe für unsere Seelen. Unser Heiland verheißt uns Ruhe für unsere Seele, wenn er spricht: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Wer aber unter uns bei Jesu Ruhe für seine Seele gefunden hat, der kann nicht kalt und tot, nicht lau und träge bleiben, nein, der muß dann für Jesum an andern Seelen arbeiten. Hört ihr' wohl, was ich sage: Für Jesum! Dieses „Für Jesum“ ist ein mächtiger Stachel zu aller Arbeit im Reiche Gottes, insonderheit zu aller Missionsarbeit. Als mir in den letzten Tagen die Vorbereitung auf unser heutiges Missionsfest viel Arbeit und Unruhe verursachte und ich auch von meinen lieben Gemeindegliedern mancherlei Arbeit und Opfer fordern mußte, da sagte ich mir, wenn allerlei Bedenken in mir aufstiegen, im stillen: „Für Jesum!“ Und siehe, alle meine Bedenken waren verschwunden. Ich kann allen denen, die für das Reich Gottes arbeiten, nur empfehlen, daß sie bei jeder Arbeit, sei sie gering oder groß, sich stets sagen: Für Jesum! Unsere Missionsarbeit ist auch eine Arbeit für Jesum; darum wollen wir auch bei unserer Missionsarbeit sagen: Für Jesum! Aber was sage ich? Unsere Missionsarbeit? Wir bilden uns doch nicht ein, daß die Missionsarbeit unsere Arbeit sei? Nein, sie ist die Arbeit unseres Heilandes, des Knechtes Gottes, von dem der Prophet in unserem Texte sagt: Ich habe dich auch zum Licht der Heiden gesetzt. Darum will ich nicht viel von unserer Missionsarbeit, sondern sehr viel von der Missionsarbeit, überhaupt von der Arbeit des Knechtes Gottes, unseres Heilandes, reden. So laßt mich euch denn auf Grund unseres Textes vor Augen führen:

Die Arbeit des Knechtes Gottes:

  1. Des Knechtes Gottes Arbeitskraft, die nimmermehr vergeblich schafft.
  2. Des Knechtes Gottes Arbeitsfeld: die ganze arme Sünderwelt
  3. Des Knechtes Gottes Arbeitslohn: die große Schar vor seinem Thron.

1. Des Knechtes Gottes Arbeitskraft, die nimmermehr vergeblich schafft.

Wir finden die Arbeitskraft des Knechtes Gottes nach unserm Text in einer zwiefachen Verbindung, nämlich erstens in Verbindung mit Verzagtheit und dann in Verbindung mit Vertrauen auf den Herrn. Es ist merkwürdig, daß der Prophet dem Knechte Gottes die Klage der Verzagtheit in den Mund legt: „Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und brächte meine Kraft umsonst und unnützlich zu.“ Und doch brauchen wir nur an die dreijährige Arbeit unseres Herrn und Heilandes während seines Erdenwandels zu denken, um uns von der Erfüllung dieser Weissagung zu überzeugen. Drei Jahre lang hat unser Heiland dem Volke Gottes das Evangelium gepredigt, Hunderte von Wundern vor ihren Augen getan, und was das wer Erfolg? Man sollte meinen, das ganze Volk hätte sich bekehrt; aber nein, es hat sich verstockt. Das Evangelium des letzten Sonntags erzählt uns, daß unser Heiland vor Jerusalem stand und über diese Stadt weinte. Als unser Heiland am Kreuze hing, ach, wie wenig Frucht seiner dreijährigen Arbeit sah er da! Ein Jünger hatte ihn verleugnet, ein anderer hatte ihn verraten und war schon zur Hölle gefahren, und die andern hatten ihn verlassen. Es hat noch wohl nie ein Knecht Gottes auf Erden so wenig Erfolg seiner Arbeit am Ende seines Lebens gesehen, es ist wohl niemand so tief in die Tiefe der Verzagtheit hinabgestiegen, als unser Herr und Heiland. Denn er war zuletzt nicht bloß von Menschen, sondern auch von Gott verlassen, da er am Kreuze rief: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Das alles mußte ihm widerfahren, damit er Mitleid mit unserer Schwachheit haben könnte. Aber leider ist die Verzagtheit bei uns nicht nur eine Schwachheit, sondern, was schlimmer ist, eine Sünde, die uns immerdar anklebt und uns träge macht. Die Verzagtheit unseres Heilandes aber war eine heilige Verzagtheit. Von Hiob lesen wir zweimal: In dem allen sündigte Hiob nicht; aber beim dritten Male, als er den Tag seiner Geburt verflucht hatte, da brauchen wir gar nicht zu fragen, ob er gesündigt hatte. Vom Heiland hingegen können wir getrost sagen: In dem allen sündigte er nicht. Verzagtheit ist über alle Kinder und Knechte Gottes gekommen, denkt nur an Elias oder Jeremias, Petrus oder Paulus, Vater Luther usw. Wenn du sprichst: Ich kenne keine Verzagtheit, dann muß ich dir sagen: Du kennst dich selbst nicht, oder du bist ein vollkommener Mann. Daß du das letztere bist, wirst du wohl selbst nicht glauben, und daß du dich und die Arbeit des Herrn nicht kennst, wenn du keine Verzagtheit kennst, das glaube mir. Ach, Geliebte, ich könnte in dieser Hinsicht manch Klagelied singen aus eigener Erfahrung, obgleich ich erst zwanzig Jahre im Amte bin. Ich muß mich vor mir selber schämen, wenn ich daran denke, wie oft ich mich durch Verzagtheit an dem Herrn, an meiner Gemeinde und an mir selber versündigt habe. O Herr, verdamme mich nicht! Wenn der Herr mich nicht bewahrt hätte, ich weiß nicht, auf welche Torheit ich geraten wäre, was aus mir geworden wäre. Aber, Geliebte, so viel Schlechtes ich auch der Verzagtheit und den Verzagten nachsagen muß, so kann ich doch nicht leugnen, daß solche Verzagtheit noch immer ein gutes Zeichen ist. Wenn Gottesknechte verzagen, dann wollen sie doch wenigstens etwas für den Herrn und für die Seelen erreichen. Prediger, Lehrer, Missionare, die damit zufrieden sind, daß sie nur predigen oder ihre Unterrichtsstunden geben, aber gar nicht danach fragen, ob auch Seelen gewonnen und gerettet werden, die verzagen nicht auf diese Weise. Aber wenn ein Knecht des Herrn um deswillen verzagt, weil er keine Frucht seiner Arbeit sieht, keine Seele für den Herrn gewinnt, das ist doch immer noch ein gutes Zeichen. Das ist auch sehr begründet und auch sehr erklärlich. Denn denkt euch: Ein Diener Gottes, ein Knecht des Herrn verzehrt sich im Dienst seines Herrn; jahraus, jahrein predigt er seiner Gemeinde das Evangelium, und die Gemeinde ist tot und bleibt tot, er predigt seine Gemeinde tot! Er kommt immer wieder mit dem Worte Gottes an die Menschen, er bringt immer wieder das Wort Gottes an die Leute, aber es prallt ab, wie ein Gummiball von der Steinmauer! Das ist wohl zum Verzagen und zum Verzweifeln. So spricht denn mancher Gottesknecht dem Knechte Gottes die Klage der Verzagtheit nach: Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich, und brächte meine Kraft umsonst und unnützlich zu. Aber dennoch bleiben wir dabei und sagen: Des Knechtes Gottes Arbeitskraft, die nimmermehr vergeblich schafft; wenn sie nämlich verbunden ist mit Gottvertrauen. Und das ist die andere Verbindung. Und so hören wir aus dem Munde des Knechtes Gottes: Wiewohl meine Sache des Herrn und mein Amt meines Gottes ist. Die Sache des Herrn ist aber keine geringere als die Erlösung und Versöhnung der ganzen Welt. O welch eine große, wichtige Sache! Gott hat diese Sache in seinem ewigen Liebesrat beschlossen und der Knecht Gottes hat sie ausgeführt in der Fülle der Zeit, und zwar durch sein dreifaches Amt, sein prophetisches, hohenpriesterliches und königliches Amt. Auch hat Gott zur Ausführung dieser großen, wichtigen Sache ein zwiefaches Amt eingesetzt, nämlich das Amt des Buchstabens, das die Verdammnis predigt, und das Amt des Geistes, das die Gerechtigkeit predigt. Dieses zwiefache Amt hat der Knecht Gottes selbst verwaltet und läßt der Knecht Gottes bis auf den heutigen Tag durch seine Knechte verwalten. Das Amt des Buchstabens muß erst den Sünder verdammen, ganz verdammen, damit er für das Evangelium empfänglich wird. Wehe dem, der es unterläßt, dem Sünder das Gesetz zur Verdammnis zu predigen, aber ebenfalls wehe dem, der durchs Gesetz seine Verdammniswürdigkeit nicht erkennt. Das Gesetz muß und soll erst den Sünder verdammen, d.h. zum ewigen Tode verurteilen, denn ein Missetäter muß erst verurteilt werden, bevor er begnadigt werden kann. Diese verdammende Kraft hat das Gesetz, und diese Kraft ist eine Kraft des Knechtes Gottes, die nimmermehr vergeblich schafft.

Hat aber das Gesetz seine verdammende Kraft an einem Sünder ausgeübt, dann kann das Evangelium kräftig werden. Ist die Eselin aufgelöst und mit ihrem Füllen zu dem Heiland gebracht, d.h. ist der geheime Sündenbann, welcher auf der Seele lag, gelöst, dann kann der König der Ehren seinen Einzug ins Herz halten, wie einst in Jerusalem. Sünder, Sünderin, wenn du einen Bann auf deiner Seele hast, dann rate ich dir, löse ihn, und wenn du dann bekümmert fragst: Was muß ich tun, daß ich selig werde? O, dann höre das Evangelium von der freien Gnade Gottes in Jesu Christo und glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig. Gott ist versöhnt, es ist alles bereit, alles vollbracht. Höre und glaube nur das eine Wort, welches das ganze Evangelium in sich faßt, das eine Wort, welches unser Heiland am Kreuze rief, das Wort: Vollbracht! O, dies Evangelium ist eine Gotteskraft, die da selig macht alle, die daran glauben, sintemal darin geoffenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben, wie denn geschrieben stehet: Der Gerechte wird seines Glaubens leben. Das ist des Knechtes Gottes Arbeitskraft, die nimmermehr vergeblich schafft. Nimmermehr! Das muß uns trösten. Darum nun denn getrost an die Arbeit! Für seine Arbeit aber hat der Gottesknecht auch ein Arbeitsfeld. Darum betrachten wir

2. Des Knechtes Gottes Arbeitsfeld: Die ganze arme Sünderwelt

Betrachtet zunächst den großen Umfang des Arbeitsfeldes: Die ganze arme Sünderwelt. Das steht klar und deutlich im Text; denn da heißt es: „Es ist mir ein Geringes, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und das Verwahrloseste in Israel zurückzubringen. Ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du mein Heil seiest bis an der Welt Ende.“ Es hat einmal ein Prediger gesagt: Die ganze Welt ist meine Gemeinde. Das ist nun etwas übertrieben. Ein Prediger kann das nicht sagen, wohl aber der Knecht Gottes. Die ganze Welt ist sein Arbeitsfeld. Das ist ein köstlicher Gedanke, daß niemand ausgeschlossen ist. Vielleicht ist jemand in dieser Versammlung, der da meint, er sei so verkommen, so tief gesunken, daß er ausgeschlossen wäre. Doch nein, du kannst nicht ausgeschlossen sein, denn gehörst du nicht zu der armen Sünderwelt? Darum bist du auch ein Gegenstand der Arbeit des Gottesknechtes, deines Heilandes.

Die ganze arme Sünderwelt bedarf aber der Bearbeitung. Der Apostel Johannes sagt schon: Die ganze Welt liegt im argen. Das ist heute, nach eintausendachthundert Jahren, noch ebenso. Die ganze Welt ist voll Tyrannei, Unzucht, Meineid, Brandstiftung, Götzendienst und Gotteslästerung. Ach, es ist gar nicht alles zu sagen, was Menschen tun, sagen und denken. Was vor Menschen Augen und Menschen Ohren kommt, das ist das wenigste; das Greulichste und Abscheulichste passiert noch im Verborgenen. Es ist gar nicht zu sagen, was die Menschen doch für Menschen geworden sind; weit unter das Tier sind sie hinabgesunken. Wenn sie nur alles offenbaren und bekennen wollten. Es ist gar nicht zu sagen und noch schändlicher zu tun. Ach, was der Mond alles bei Nacht bescheint und die Sonne bei Tag beleuchtet, und was das allgegenwärtige Auge Gottes siehet! Die ganze Welt ist wie ein Feld voll Unkraut, alles grundverdorben und böse, ganz vergiftet und verunreiniget. Es ist wahr, solch ein Feld bedarf der Bearbeitung, und so auch ein jedes Menschenherz. Es ist ein gewaltiges Stück Arbeit, das dieses verwahrloste Feld erfordert. Diese Arbeit kann nur einer verrichten, der Knecht Gottes. Der kann die vom Hause Israel bekehren, die Heiden erleuchten mit seinem Lichte, die Verwahrlosten zurückbringen und die Niedergebeugten wieder aufrichten. Er kann es tun und er will es tun. Einmal ist er für uns in die Arbeit eingetreten, auf Golgatha hat er uns erlöst, und nun ist er in der Arbeit an uns begriffen; denn sonst könnte die Arbeit, für uns getan, nichts nützen. Es ist wahr, die Erlösung und Versöhnung ist vollbracht, wir sind alle erlöst und versöhnt, aber damit wir nun dieses Heils teilhaftig werden, da gilt's, daß wir bekehrt werden. Bekehrt werden heißt, sich von Welt und Eitelkeit und Sünde abwenden und zu Gott hinwenden. Darum sollen wir Gott bitten: Bekehre du mich, Herr, so bin ich bekehrt. Nur in dem Namen Jesu ist das Heil und in keinem andern. Wenn er auf dem Arbeitsfelde arbeitet, dann werden wir es sehen. Seine Arbeit wird nicht vergeblich sein, dann folgt auf seine Arbeit auch ein herrlicher Lohn. Laßt mich denn auch von diesem Lohn ein kurzes sagen:

3. Des Knechtes Gottes Arbeitslohn: Die große Schar vor seinem Thron

Dieser Lohn ist zunächst ein wohlverdienter Lohn. Denn es heißt weiter in unserm Text: „So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu der verachteten Seele, an der das Volk Greuel hat - wie es nach dem Grundtext heißt - zu dem Knecht, der unter den Tyrannen ist: Könige sollen sehen und aufstehen und Fürsten sollen niederfallen um des Herrn willen, der treu ist, um des Heiligen in Israel willen, der dich erwählet hat.“ Der Knecht Gottes ist die verachtete Seele, er ist es, an dem das Volk Greuel hatte. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; er ist der Knecht unter den Tyrannen; er ist gemeint in dem Stande der Erniedrigung; so ward er gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. So hat er sich zu Tode gearbeitet, und darum ist sein Lohn ein wohlverdienter. Das laßt uns wohl bedenken, meine Lieben, wenn wir eine Seele für den Heiland gewinnen wollen; das geht im Schlafe nicht zu; da müssen wir arbeiten, wie er gearbeitet hat. Dann ist sein Lohn auch ein erbetener Lohn. Denn so heißt es weiter: „Ich habe dich erhöret zur gnädigen Zeit und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum Bund unter das Volk gestellet.“ Unser Heiland hat viel gebetet. So lesen wir es immer wieder in den Evangelien: Er ging auf einen Berg allein und betete. Bei Lukas lesen wir es in einem Kapitel zweimal. Wenn er ein Wunder tat, wenn er die Tauben heilte, Kranke gesund machte, dann betete er. Am Kreuz hat er für seine Feinde gebetet, und sein Sterbewort war ein Gebet: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Wenn wir nicht beten, können wir unmöglich erhöret werden. Er will gebeten sein, wenn er was soll geben. Sein Lohn ist aber nicht bloß ein wohlverdienter und ein erbetener Lohn, sondern auch, wenn ich so sagen darf, ein erpredigter Lohn. Denn hier steht weiter: „Zu sagen den Gefangenen: Gehet heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! daß sie am Wege weiden und auf allen Hügeln ihre Weide haben.“ Das ist ja die Predigt des Evangeliums, zu den Gefangenen sagen: Gehet heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! Wer wollte nicht dies Evangelium den Gefangenen sagen, die schon erlöst sind? Ach, tut es, die ihr es könnt! Das ist eure Arbeit. Aus der Predigt kommt dann der Glaube und aus dem Glauben das Heil. So sind denn diese, die gefangen waren, frei geworden, aus der Finsternis in das Licht gekommen und wandeln im Licht. Könige sollen sehen und Fürsten sollen niederfallen um des Herrn willen. Was ist das für eine Umwandlung! Was für eine glückliche Schar, die Schar vor seinem Thron! Nun sind sie Anbeter im Geist und in der Wahrheit. Siehe, sie werden von ferne kommen, jene von Mitternacht und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim. Von allen Himmelsgegenden werden sie kommen. Ich habe dort hinter der Kanzel ein Sommerhaus bauen lassen, worin ich studiere. Der Prophet Daniel hatte auch ein Sommerhaus, er hatte darin nur ein Fenster, nach Jerusalem geöffnet. Ich habe in meinem Sommerhause vier Öffnungen, drei Fenster und eine offene Tür. So, Geliebte, hat auch das Volk des neuen Bundes in seinem Sommerhause vier Öffnungen, nämlich nach Osten, Westen, Norden und Süden. Alle Völker aller Sprachen und Zungen sollen versammelt werden. Ach, daß wir doch alle zu dieser Schar gehören möchten! Wir sind hier auch eine große Schar versammelt, aber diese Schar könnte ich noch wohl zählen. Jene Schar aber wird niemand zählen können. Und es ist eine glückliche, ewige, selige Schar, Harfenschläger, Kronenträger in weißen Kleidern, und das von Ewigkeit zu Ewigkeit. O, wenn wir daran denken, muß uns das Herz übergehen, und dann müssen unsere Lippen jauchzen. Darum heißt es zum Schluß: „Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde; lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und erbarmet sich seiner Elenden.“ Ach, möchte das an dem heutigen Feste an uns allen wahr werden: Der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Elenden erbarmt. Gelobet sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, Hosianna in der Höhe! Amen!

Quelle: Maske, Günther - Remmer Janssen

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