Hofacker, Ludwig - Predigt am achten Sonntage nach Trinitatis

Hofacker, Ludwig - Predigt am achten Sonntage nach Trinitatis

Von dem schmalen Wege, der zum Leben führet.

Text: Matth. 7,13-29.

Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammniß abführet, und ihrer sind Viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist enge, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet, und Wenige sind ihrer, die ihn finden. Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen, oder Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringet gute Früchte, aber ein fauler Baum bringet arge Früchte. Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringet, wird abgehauen und in’s Feuer geworfen. Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht Alle, die zu mir sagen: „HErr, HErr!“ in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel. Es werden Viele zu mir sagen an jenem Tage: „HErr, HErr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissaget? Haben wir nicht in Deinem Namen Teufel ausgetrieben? Haben wir nicht in Deinem Namen viele Thaten gethan?“ Dann werde ich ihnen bekennen: „Ich habe euch noch nie erkannt, weichet Alle von mir, ihr Uebelthäter.“ Darum, wer diese meine Rede höret, und thut sie, den vergleiche ich mit einem klugen Manne, der sein Haus auf einen Felsen bauete. Da nun ein Platzregen fiel, und ein Gewässer kam, und weheten die Winde, und stießen an das Haus, fiel es doch nicht, denn es war auf einen Felsen gegründet. Und wer diese meine Rede höret, und thut sie nicht, der ist einem thörichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand bauete. Da nun ein Platzregen fiel, und kam ein Gewässer, und weheten die Winde, und stießen an das Haus, da fiel es und that einen großen Fall. Und es begab sich, da JEsus diese Rede vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über Seiner Lehre. Denn Er predigte gewaltig, und nicht wie die Schriftgelehrten.

Bey evangelischen Texten, wie der heutige ist, möchte es fast besser seyn, wenn man den ganzen Abschnitt lesen, das Buch zumachen, und aus einander gehen würde, ohne ein Wort darüber zu sagen oder zu hören. Denn was ist unser armseliges Geschwätz über solche gewaltigen Worte? In der That, wir müssen uns hierin sehr bescheiden. Auch ist das jederzeit das Beste und Kräftigste, was der Geist Gottes, ohne menschliche Auslegungen und Auswicklungen, aus der ersten und reinen Quelle der Wahrheit dem Herzen lebendig macht. In diesem Sinne sagt Luther: „O daß meine und aller Lehrer Auslegung untergienge, und ein jeglicher Christ selbst die bloße Schrift und lauter Gottes Wort vor sich nähme.“

Indessen ist es einmal Ordnung in der christlichen Kirche, und es ist eine gesegnete Ordnung, daß der Gemeinde über den jedesmaligen evangelischen Abschnitt solle etwas zu ihrer ferneren Erbauung gesagt werden. So will ich nun auch unter Gottes Beystande das, was mir im heutigen Evangelium besonders aufgefallen und wichtig geworden ist, euch mittheilen.

Vor Allem hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen die Rede des Heilandes von zwey Pforten und von zwey Wegen, und ich bin recht in’s Nachdenken darüber gekommen, was Er denn eigentlich unter diesen verblümten Ausdrücken verstehe. Sodann ist mir aufgefallen die Bestimmtheit, mit welcher der Heiland die Sätze ausspricht, daß Viele auf dem Wege zur Verdammniß seyen, und Wenige des schmalen Weg des Lebens finden. Wenn man bedenkt, daß Gott die Selig Aller will, wenn man die großen Anstalten, die Er zur Seligkeit der Menschen getroffen hat, in’s Auge faßt: so ist es allerdings zu verwundern, daß doch Viele verdammt und Wenige selig werden sollen. Es müssen da wichtige Hindernisse vorliegen, wodurch so Viele von der Seligkeit abgehalten werden. Einige dieser Hindernisse sind in unserem evangelischen Abschnitte selbst angegeben.

So will ich also reden:

Von dem schmalen Wege, der zum Leben führet.

Ich will

  • I. die Art und Beschaffenheit dieses Weges aus einander zu setzen suchen; und
  • II. einige Hindernisse angeben, warum Wenige auf dem schmalen Wege wandeln, daß sie selig würden.

Lieber Heiland! Deine Worte sind sehr scharf, und durchschneiden Mark und Bein. Wir aber haben steinerne Herzen von Natur, welche das scharfe Schwert Deines Wortes nicht im Stande ist zu zerhauen, wenn Du sie nicht vorher in Deine Bearbeitung nimmst und weich machst. Du weißest, warum wir hier bey einander sind, nämlich eben deßwegen, daß Dein Wort seine lebendigmachende und heiligende Kraft an uns beweise. Ach, so mache unsere Herzen weich, gib uns fleischerne Herzen! Du, Durchbrecher aller Bande, aller Riegel, bricht Dir Bahn und schließe auf, so wirst Du herrschen, und Alles in uns wird zu Deinen Füßen gelegt werden! Amen!

I.

„Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammniß abführet, und ihrer sind Viele, die darauf wandeln. Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet, und Wenige sind ihrer, die ihn finden.“ Wir hören es hier aus dem Munde der Wahrheit selbst, daß es zum ewigen Leben nur Einen Weg gibt, nämlich den schmalen, und zu diesem Wege nur Eine Pforte, die enge. Es gibt also nicht zwey oder sechs oder zwanzig oder tausend Wege, die zum Leben führen; es gibt also nur Eine Art und Weise, wie man selig werden kann; es ist also nicht wahr, was die Neueren sagen, daß ein Jeder seine Seligkeit auf seine Weise schaffen könne und solle, es sind also lauter Hirngespinnste und Lügen, wenn Leute, die noch nicht auf dem schmalen Weg sind, den der Heiland vorgezeichnet hat, sich einbilden, daß sie auf ihrem Wege selig werden können. Zwey Wege nur hat der Mensch vor sich, einen schmale, der im Worte Gottes deutlich beschrieben ist, und einen breiten; wer nicht in den vorgeschriebenen Schranken des schmalen Weges läuft, der ist gewiß auf dem Wege zur Hölle, er sey im Uebrigen, wer oder wie er wolle. Gott ist der HErr im Himmel, Er kann schaffen, was Er will, Er kann Anordnungen machen, welche Er will. Er kann die Seligkeit, Seinen Himmel geben, wem und wie Er will; wir sind Seine Kreaturen und zwar Sünder, wir können und dürfen Ihm bey Seinen Anordnungen nichts darein reden. Und da ist es nun Sein Wohlgefallen gewesen, den Sündern zu Seiner Seligkeit nur Einen Weg zu öffnen, und ihnen sagen zu lassen: Sünder! sehet diesen schmalen Weg, diesen Fußweg müßt ihr betreten, da müßt ihr gehen, wenn ihr selig werden wollt; wer auf einem andern Wege kommt, den mache ich nicht selig. So ist es geschrieben; so hat es der Mund der ewigen Wahrheit ausgesprochen; ich kann und darf und will nichts dazu und nichts davon thun, und muß mich mit euch von dieser Wahrheit richten lassen. O Du Wahrheit, Du JEsus, der Du die Wahrheit bist, zerstöre doch in mir und meinen Zuhörern alle die Gebilde der Eigenliebe, alle die falschen Meinungen und Vertröstungen, womit wir uns hinhalten; hilf uns, daß wir Deinem Worte glauben, und den großen Ernst zu Herzen fassen, mit welchem Du es ausgesprochen hast, nach welchem Du weder in Zeit noch in Ewigkeit, noch auch am jüngsten Tage, etwas von Deinem Worte nachlassen wirst.

Wenn es aber dem also ist, liebe Zuhörer! wenn es zur Seligkeit nur Einen bestimmten Weg gibt, so entsteht die natürliche und wichtige Frage: „welches ist denn dieser Weg, und wie komme ich darauf?“ und ihr könnet von mir, der ich euer Lehrer seyn soll, fordern, daß ich euch diesen Weg zur Seligkeit richtig und deutlich zeige, so deutlich, wie wenn wir vor einem natürlichen Wege stünden, und ich darauf hindeuten und sagen würde: da geht es hinaus, auf diesem Wege müßt ihr bleiben, so kommt ihr zum Ziele. Mit Gottes Hülfe will ich nun versuchen, euch den Weg des Lebens näher zu beschreiben.

Unser heutiges Evangelium ist der Schluß der Bergpredigt. Offenbar faßt hier der Heiland Alles das, was Er in der ganzen Predigt gesagt hat, in eine Ermahnung zusammen, und spricht: gehet ein durch die enge Pforte, wandelt auf dem schmalen Wege! So kann also der schmale Weg, der zum Leben führt, kein anderer seyn als eben der, welcher in der Bergpredigt vorgezeichnet ist; so ist also Niemand auf dem schmalen Wege, als wer darnach trachtet, die Gebote der Bergpredigt zu halten; so sind also alle Diejenigen auf dem Wege, der zur Verdammniß abführet, bey welchen die Gemüthszustände, die der Heiland vorne in der Bergpredigt schildert und selig preist, nicht eintreffen; auf dem breiten Wege zur Hölle sind Diejenigen, welche sich nicht bestreben, die Bergpredigt zu halten. Der HErr hat in dieser Predigt eben einmal die Grundgesetze Seines Reiches aufgestellt, die Bedingungen, unter welchen man ein Bürger Seines Reiches werden und bleiben kann; wer sich nun nicht nach den Grundgesetzen dieses Reiches richtet, der ist kein Bürger darin, kein Unterthan des Heilandes, und wer Ihm nicht unterthan ist, der hat einen andern HErrn, den Teufel, er mag’s glauben oder nicht.

Ich will euch noch ausführlicher sagen. Auf dem schmalen Lebenswege sind nur Diejenigen, welche wahrhaft geistlich arm sind, nur die, so da Leid tragen mit göttlicher Traurigkeit, nur die Sanftmüthigen, nur die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, nur die Barmherzigen, nur die, welche reines Herzens zu werden sich durch Gottes Geist ernstlich antreiben lassen, nur die, welche den Frieden lieben und suchen, welche Alle dann auch um der Gerechtigkeit und um JEsu willen werden verfolgt werden, und allerley Unrecht leiden – nur diese sind auf dem schmalen Wege, der zum Leben führet. Wer aber keine bessere Gerechtigkeit sucht als die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer, wer seinen Bruder nicht liebet, den er siehet, wer seinem Widersacher nicht willfährig ist auf dem Wege, wer sich Ehebrüche, wenn auch nur mit seinen Augen, erlaubt, und über einem solchen ehebrecherischen Blicke nicht sogleich in der Tiefe seines Herzens erschrickt, wer die Wahrheit nicht überall sucht, und noch lügen, noch fluchen, noch sich betheuren mag, wer das Wiedervergeltungsrecht an seinem Nächsten auszuüben gesonnen ist, und nicht viel lieber Unrecht leidet, wer seine Feinde noch hassen kann, und sie nicht zu lieben sucht, und nicht für sie betet, - solche Alle sind Kinder der Verdammniß. Kinder Gottes suchen nicht äußerlich zu scheinen mit ihren Werken; Kinder Gottes trachten am ersten nach dem Reiche Gottes, und nach Seiner Gerechtigkeit; sie haben kein getheiltes Herz zwischen Gott und dem Mammon; sie setzen ihr Vertrauen auf den lebendigen Gott; sie werfen ihre Sorgen auf Ihn; sie sind immer damit beschäftigt, den Balken aus ihrem Auge zu ziehen, und dann besehen sie, wie sie den Splitter aus ihres Bruder Auge bringen; sie sind vorsichtig in ihrem Wandel gegen die Welt; sie haben den Geist des Gebets, und lassen alle ihre Anliegen mit Bitten und Flehen vor dem HErrn kund werden; sie suchen ihren Nächsten zu lieben wie sich selbst. Sehet da den schmalen Weg, der zum Leben führet. Nun kann sich ein Jedes darnach prüfen und sehen, ob es auf diesem schmalen Wege sey. Es hat mich viel Ueberwindung gekostet, zu glauben und zu predigen, daß dieß der schmale Weg sey; ich hätte ihn lieber anderswo gesucht und gefunden. Wie gerne wollte ich euch und mir den Weg breiter und bequemer machen! Wie gerne wollte ich euch und mir sagen: „liebe Leute! wir brauchen uns nicht so strenge zu richten, der Heiland nimmt’s nicht so genau!“ Aber ich darf nicht, und kann nicht; da steht’s einmal so im heiligen Worte Gottes, und bey diesem Worte wird es so gewiß bleiben, als der Heiland gesagt hat: „bis daß Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe, noch ein Titel vom Gesetz, bis daß es Alles geschehe.“

Was ist zu machen, liebe Zuhörer? Wir wollen doch Alle selig werden. Nicht wahr? ihr Männer, ihr Weiber, ihr ledigen Leute, ihr ausgelassenen Leute! nicht wahr, ihr wollt doch auch selig werden? nicht wahr? ihr Geizigen! nicht wahr? ihr Betrüger, die ihr euch die größte Freude daraus machet, wenn ihr eurem Nächsten einen Kreuzer mehr abnehmen könnet als er euch schuldig ist! ihr gewaltthätigen, hochmüthigen, irdisch-gesinnten Leute! nicht wahr, liebe Zuhörer und Mitsünder! wir wollen doch Alle selig werden? Aber was ist zu thun? Wenn wir uns nach der Bergpredigt prüfen, so ist wohl der größte Theil von uns nicht auf dem Wege dazu. Statt arm am Geiste sind wir größtentheils reich am Geiste, eingebildet, hochmüthig, selbstgerecht. Wir tragen Leid, aber ist es über unsere Sünden? Nein! über irdische Dinge, über unsere Schulden, über Steuern und Abgaben, über Unzähliges, was unsern irdischen Gedanken und Planen entgegen ist. Sind wir sanftmüthig? Haben wir die Lammesnatur JEsu an uns? Hungern und dürsten wir nach der Gerechtigkeit? Nein! größtentheils nur nach Speise und Trank, nach Wollüsten, nach Geld. Sind wir barmherzig, wie unser Vater im Himmel barmherzig ist? „Selig sind, die reines Herzens sind“, sagt der Heiland. Ist unser Herz frey von unreinen Gedanken, von Hurenbildern? „Selig sind die Friedfertigen“, sagt der Heiland, und wir haben Freude am Unfrieden, suchen ihn sogar oft zu erregen. „Selig sind, die um der Gerechtigkeit, um meinetwillen verfolgt werden“, sagt der Heiland, und ein großer Theil von uns wird um der Ungerechtigkeit und des Teufels willen verfolgt. Die ganze Bergpredigt können wir so durchgehen, und unser großes Elend würde sich allenthalben herausstellen. Mit Schmerzen muß ich es sagen; der größte Theil von uns ist auf dem Wege, der zur Verdammniß führet. – Und doch möchten wir selig werden! –

Was ist zu machen? Vor allen Dingen ist das zu machen, daß wir dem Heilande und dem Worte Gottes, das uns hier verdammt, Recht geben, uns unter dasselbige beugen, uns von demselbigen das Urtheil sprechen lassen; das ist zu machen, daß wir aufhören, unsern Weg wie bisher zu beschönigen und zu entschuldigen; das ist zu machen, daß wir es glauben, daß wir Leute der Verdammniß sind. Ja, glaubet’s nur, glaubet’s nur, alle diejenigen unter uns, die nicht des Heilandes Leute und Unterthanen sind, gehen, wo sie nicht anders werden, so gewiß verloren, als es gewiß ist, daß gegenwärtig die Sonne am Himmel steht. Aber das will man freilich nicht glauben. Ach! es will’s Niemand glauben, daß er so übel daran ist; es will Niemand zugeben, daß auf ihn das höllische Feuer warte. Man meint, man könne es hinaustreiben mit seinem Natursinn; man hofft, man könne sich noch hineinbetrügen in das Reich Gottes, und der Heiland werde das falsche Geld, das man in der Tasche hat, schon für gute Münze gelten lassen. Darum steht man nicht auf, und streckt sich nicht aus, und schreyet nicht um Gnade. Wer aber heute anfängt, zu glauben, daß er mit seinem bisherigen Wege ein Kind der Verdammniß sey, der hat schon einen Schritt vom breiten Wege herüber gethan, der steht bereits an der Pforte des schmalen Weges. Denn diese Pforte heißt Buße, wie der Heiland sie am Anfang der Bergpredigt beschreibt, wo Er sagt: „selig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Himmelreich;“ selig sind, die ihre guten, aber falschen Meinungen von sich aufgegeben haben, und im Lichte erkennen und glauben, daß sie das nicht besitzen, was sie nöthig haben, um im Reiche Gottes auszureichen.

O wer einmal heute bey dieser Gelegenheit dieser durchschneidenden Worte des Heilandes anfienge, Buße zu thun! Wer einmal heute anfienge zu glauben, daß er ein verdammter und verlorener Mensch sey! Die Engel im Himmel würden sich über einen solchen Sünder freuen. Für einen solchen könnte man die besten, die seligsten Hoffnungen hegen. Denn wahrlich, wer dieses glaubt, der wird nicht dabey stehen bleiben können; es wird ihn treiben, die Gnade Gottes zu suchen, und unter solchem Suchen kann dann der Geist Gottes die tiefe Verdorbenheit des Herzens, die Hülflosigkeit und Verdammungswürdigkeit des Menschen immer mehr offenbaren. O wie muß man sich da finden! wie muß man sich verwundern, daß es möglich war, so lange in solcher Blindheit dahinzugehen, und mit verbundenen Augen der Hölle zuzueilen, ohne es zu bedenken! So ruft dann die Seele immer inbrünstiger und lauter um Gnade und Erbarmung, und Der, so gesagt hat: „bittet, so werdet ihr nehmen!“ – Der, so gesagt hat: „zu mir her, ihr Mühseligen und Beladenen, Ich will euch erquicken!“ – dieser weltbekannte Sünderfreund kann sich selbst nicht läugnen. Da schenkt Er bald eine getroste Zuversicht in’s Herz; Er gibt der Seele Freudigkeit, sich in den ganzen Reichthum Seiner Versöhnung hineinzuglauben und ihre Gnadenwahl in Seinen Wunden zu erblicken; „mir hast du Arbeit gemacht in deinen Sünden! – spricht Er – „und Mühe in deinen Missethaten; ich vertilge deine Missethat wie eine Wolke, und deine Sünde wie den Nebel; die Strafe lag auf mir, auf daß du Frieden hättest, und durch meine Wunden bist du geheilet.“ Selig, selig die Seele, die Solches erfährt! sie ist bereits hindurchgekommen durch die enge Pforte, sie steht bereits auf dem schmalen Wege, der zum Leben führet.

Was diesen Durchgang durch die enge Pforte betrifft, so will ich denselben euch deutlicher machen mit den Worten eines Liedes, das im vorigen Jahrhundert von einem schon längst entschlafenen Zeugen des Heilandes verfertigt wurde. Er sagt:

Wenn irgend ein verlornes Kind,
Vom Tod (vom geistlichen) erwacht, sich krümmt und wind’t,
Und sieht das Bös’ als böse an,
Und denkt nur, daß es sonst nichts kann,
Verzagt an sich, es geht ihm aber nah’, -
Kaum sieht sich’s um, so steht der Heiland da.

Dieses Dastehen des Heilandes ist aber nicht leiblich zu verstehen, so wie auch seine nachfolgende Unterredung mit der Seele nicht leiblich genommen werden darf; sondern es wird hier das, was im Geiste vorgeht, nur auf eine anschauliche Weise vorgebildet, damit man es desto besser fassen könne.

Wie geht dir’s?

(fragt der Heiland, und die Antwort ist:)

O es geht nicht gut,
Ich liege hier in meinem Blut.
Da spricht der Menschenfreund: mein Sohn!
Nimm hin die Absolution,
Und sieh mich an und glaub’,
Und stehe auf, und freue dich, und lauf’.

Die Seele kriegt den neuen Geist,
Sie glaubt und thut, was JEsus heißt,
Sie sieht das Lamm mit Augen an,
Die Gott alleine geben kann,
Steht auf, bekommt ein unsichtbar Gewand,
Und ist auf einmal mit dem Lamm bekannt.

Sehet da die enge Pforte, und wie man durch dieselbe hindurchkommt! Wer dieses an seinem Herzen erfahren hat, der kann nun auch auf dem schmalen Wege wandeln. Vorher konnte er es nicht, er hatte keine Kraft dazu; er konnte in den Schranken der Bergpredigt nicht laufen, wenn er auch gewollt hätte; er war eben ein fauler Baum, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Nun ist es aber anders geworden; nun hat die Seele den neuen Geist; sie glaubt und thut, was JEsus heißt; nun hat sie Lust zu den Geboten des HErrn nach dem inwendigen Menschen; sie sind ihr nun keine schwere Last, kein ärgerliches Gesetz mehr; sie darf nun den Willen des Heilandes erfüllen, - es ist ihr eine süße Erlaubniß. Nicht daß man des Kampfs oder des Gefühls der Sünde überhoben wäre, sondern die alte Art regt sich immer wieder, und Satan er siehet seine Zeit; aber was vorher zum Schaden und ein Gift war, das wird nun zum Nutzen und zur heilsamsten Arzney. Wenn man nur an Christo bleibt, wenn man die tägliche Erneuerung im Geiste, die tägliche Reinigung von den Sünden nicht vergißt, so hat es keine Noth: alles Widerwärtige, selbst die Sünde, selbst die feurigen Pfeile des Bösewichts müssen nur mehr zu Christo und in die Uebung der Bergpredigt hineintreiben; da thut man immer festere Tritte auf dem schmalen Wege; da wird man immer kleiner, aber auch immer reiner; da wird man immer mehr erbauet und gegründet auf den Felsen des Heils; da offenbart es sich, was der Heiland sagt: „wer diese meine Rede höret und thut sie, den will ich gleichmachen einem Manne, der sein Haus auf einem Felsen gründete; da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam, und weheten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein, denn es war auf einen Felsen gegründet.“ O ein herrlicher Weg! ein seliger Anfang, ein seligerer Fortgang, ein herrliches Ende! Wie schön wird hier erfüllet jener Vers:

So lange JEsus bleibt der HErr,
Wird’s alle Tage herrlicher.

Und:

Muß man gleich dabey was leiden,
Sich von manchen Dingen scheiden,
Bringt’s ein Tag doch wieder ein.

Da kommt man von Kraft in Kraft, von Licht in Licht, von Glauben in Glauben, von Gnade in Gnade, von Beugung in Beugung, von Dank in Dank; man geht endlich hinüber, ärmer in sich als der ärmste Bettler, aber reich in Christo als ein Lohn Seiner Schmerzen, als ein Triumph des Lammes, als ein neues Glied an der Kette der Millionen Zeugen von Seiner ewigen Erbarmung.

Nach meiner innigsten Ueberzeugung ist das, was ich bisher gesagt habe, der im Worte Gottes beschriebene schmale Weg des Lebens. Nun fragt es sich:

II.

Warum diesen Weg nur Wenige finden? Eine Hauptursache, warum sich Wenige entschließen, den Weg des Lebens zu betreten, ist wohl eben das, daß die Pforte eng und der Weg schmal ist.

Zwar, das muß man sagen: unbekehrte Leute stellen sich die Pforte gerne noch viel enger vor, als sie wirklich ist, und halten den Weg noch für viel schmäler, als er wirklich ist. Es geht da wie im Natürlichen. Gegenstände, die man von ferne anschaut, erscheinen dem Auge viel kleiner, als sie sind, und so kann es denn einem unbekehrten Menschen, besonders wenn er recht weit vom Reiche Gottes entfernt ist, bey’m Blicke auf die enge Pforte ganz unmöglich scheinen, durchzukommen. Sie ist, wie er meint, viel zu eng, als daß er es wagen könnte, nur hinzutreten und einen Versuch zu machen. Da hat er etwa seine sündliche Lust an dieser oder jener Sache; sein Herz weidet sich darin, treibt sich darin um, wälzt sich darin; ach! denkt er, wenn du dieses lassen müßtest, das würdest du nicht aushalten, da wäre dir deine Lebensfreude auf einmal genommen; nun! es ist noch Zeit, ich will erst diese Lust genießen; Gott wird ja eben nicht gleich heute die offenen Gnadenpforten schließen. Wenn denn ein solcher Mensch von Buße, von Verläugnung etwas, oder ein dergleichen Wort hört, so schaudert ihm eigentlich die Haut; es wird im ein Geruch des Todes zum Tode; er sucht auszuweichen, so schnell und so weit er kann. Aber es ist nicht so, wie ihr meinet, liebe Seelen! Die Pforte ist nicht so eng, wie meinet; sie ist jedenfalls so weit, daß ihr hindurchkommen könnet, wenn es auch nur kriechend geschieht; der Weg ist nicht so schmal, wie meinet, nein! er ist weit genug zum Leben. Tretet nur herzu, fanget nur einmal an, besehet nur einmal die Pforte näher, o ihr werdet es gewiß bald ganz anders finden; das, was ihr jetzt meinet, nicht lassen zu können, wird euch zum wahren Eckel werden; ihr werdet bald erfahren, wie selig es sich in den Wegen des HErrn gehen läßt.

Aber freilich: wenn auch die Pforte nicht so eng ist, wie die Weltmenschen es sich einbilden, so ist sie eben doch eng. Mit einem fleischlichen, mit einem unbußfertigen, mit einem hochmüthigen Herzen kann man nicht durch diese Pforte eindringen; mit unsern Wollüsten, mit unserem Weltsinn, mit unsern hurerischen Gedanken, mit unserem Mammonsdienst, mit unserer Heucheley, mit unserer Selbstgerechtigkeit, mit unserem Vertrauen auf eigene Werke, - nein! damit kommen wir nicht durch die enge Pforte. So ehrliche, so brave, so fromme und gottesfürchtige Leute, solche Ehrenleute, wie ein guter Theil unter uns sich zu seyn dünkt, - diese kommen mit ihren Tugenden durch die enge Pforte nicht hindurch; sie ist zu eng und dieses Gepäcke zu groß. Nur für wahrhaft arme Sünder ist sie weit genug. Diese Pforte ist auch von der Art, daß sie durchaus nicht nachgibt, sie läßt sich nicht auseinander oder weiter drücken. Da kommt etwa einer mit einem dicken Vernunftskopf, und will seinen Kopf, wie Luther sagt, durch diese enge Glaubensthüre stoßen. Aber, Freund! das ist umsonst. Zuerst muß dein Kopf kleiner werden; dann wirst du hindurch kommen. Dort kommt ein Anderer, ein Ehrenmann, ein Mann, der in allgemeiner Achtung steht. Dieses Alles muß er zuvor, wie der heilige Apostel Paulus, für Schaden und Koth achten lernen; dann ist er erst tüchtig, zu erkennen Christum und die Kraft Seiner Auferstehung. Der angesehenste, tugendhafteste Mensch muß auf dem nämlichen Wege selig werden wie der Schächer, der am Galgen stirbt. O! was ist das für eine harte Lehre! – Da gibt es Seelen, welche sich wohl Jahre lang bemühen, durch diese Pforte hinein zu kommen, und können es nicht vollbringen, wie der Heiland sagt: „Viele werden trachte, wie sie hineinkommen, und es wird ihnen nicht gelingen.“ Warum das? Antwort: hauptsächlich darum, weil sie sich diesen Armensündersinn, diesen Schächersinn nicht schenken lassen. Der Geist der Wahrheit arbeitet bey den Menschen immer darauf hin, sie zu demüthigen, sie von ihrem Unvermögen, von ihrer Hülflosigkeit, von ihrer Fluch- und Verdammungswürdigkeit zu überzeugen; Er will sie arm am Geiste machen, weil sie nur so zum Reiche des Heilandes tüchtig werden. Dieß will sich nun der Mensch nicht gefallen lassen; er flickt immer wieder auf’s Neue an dem Kleide der Gerechtigkeit; er sucht immer wieder etwas, das er aufweisen und vor Gott hinbringen könne; er fürchtet sich sehr davor, seine eigene Gerechtigkeit ganz herzugeben; er will nicht bloß erfunden werden, und daher kommt es, daß er die enge Pforte, die Pforte, durch welche bloß arme Sünder hindurch kriechen können, nicht findet. O selig der arme Mensch, der sich von aller eigenen Gerechtigkeit entblöße läßt; diesem wird die Gerechtigkeit Christi angezogen; er bekommt die Kleider des Heils, die nicht veralten;

Kaum läßt man die eigne Gerechtigkeit fahren,
So kann Er der Seele Sein Heil offenbaren.

Doch nicht nur die Pforte ist eng, auch der Weg ist schmal, und das hält Viele, die etwa bereits durch die Pforte eingegangen sind, in ihrem Laufe so auf, daß sie um ihr himmlisches Erbe kommen. „Es werden nicht Alle“ – sagt der Heiland – „die HErr, HErr! zu mir sagen, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel. Es werden Viele zu mir sagen an jenem Tage: HErr, HErr! haben wir nicht in Deinem Namen geweissaget? Haben wir nicht in Deinem Namen viele Thaten gethan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt, weichet Alle von mir, ihr Uebelthäter!“ O was ist das für eine ernste Rede des Heilandes! – Liebe Zuhörer! Die Menschen, die der Heiland hier beschreibt, sind nicht bloße Schein-Christen. Nein, es sind Leute, die einige Gnade und Erfahrung haben. Es ist schon etwas, wenn man „HErr“ zum Heiland sagen kann; die Natur kann dieß nicht; man kann es nur durch den Heiligen Geist. So weit haben es also diese Leute gebracht, daß sie zum Heiland sagen konnten: „mein HErr! mein Gott!“ sie sind wohl durch die enge Pforte hineingekommen. In der Kraft dieser ersten Erleuchtung haben sie dann auch Thaten gethan; sie haben Teufel ausgetrieben, sie haben geweissaget, d.h. mit hoher Begeisterung von göttlichen Dingen geredet, sie haben vom Heiland, von der Gerechtigkeit u.s.w. recht gut und treffend zu sprechen gewußt. Und doch gehören sie nicht zu den Seinigen; Er wird sie an jenem Tage nicht anerkennen. Warum das? Sie sind stille gestanden; sie haben den schmalen Weg, der im Halten der Gebote Gottes besteht, nicht betreten; sie haben sich begnügt mit ihrer ersten Gnade. Warum haben sie sich aber begnügt? Antwort: Es gieng ihnen wie dem Bischof von Laodicea. Sie meinten, sie seyen reich und haben gar satt, und wußten nicht, daß sie arm, elend, jämmerlich, blind und bloß waren. Das, daß sie Thaten thun konnten, hat sie aufgeblasen, und so haben sie sich schon für ausgemachte Leute angesehen. Und dann ist es ja immer angenehmer für’s Fleisch, vom Christenthum zu schwatzen, als es zu üben, und durch Gottes Kraft in Verläugnung einzugehen. O das ist eine Klippe, an der schon manches Schiffchen gescheitert ist. Da macht man einen guten Anfang und nimmt ein schreckliches Ende, und kommt so weit, daß man seinen großen Schaden gar nicht mehr sieht, und sich noch am jüngsten Tage auf seine Thaten beruft, und dann noch, wann der Richter erscheint, meint, vor Seinem flammenden Auge Verdienste aufweisen zu können. O entsetzliche Blindheit! Liebe Zuhörer! Es hilft nichts, wenn wir vom Heiland gut reden können; es hilft nichts, wenn man eine gute Erkenntniß hat; es hilft nichts, wenn man Thaten thut im Namen des HErrn JEsu; es hilft nichts, wenn wir den Unnamen der Pietisten tragen, - bey Gott ist kein Ansehen der Person. So wir Seine Gebote nicht halten, so wird Er uns verdammen, und sprechen: weichet von mir, ihr Schönschwätzer, aber Uebelthäter!

Ein weiteres Hinderniß, wodurch Viele vom Wege des Lebens zurückgehalten werden, ist das, daß der Weg, welcher zur Verdammniß abführet, breit ist. Es ist ein bequemer Weg, ein für das Fleisch angenehmer Weg; man braucht nicht vor sich zu sehen; man kann gehen, wie man will; man steht hin, und sieht nach Diesen und Jenem; man geht weiter; man ist sorglos und sicher; man meint, guten Frieden zu haben; die Gesellschaft ist auch gar anziehend, die man dort hat nach seinem Geschmacke. man wächst unter ihr auf; man saugt ihre falschen Begriffe und Vorurtheile ein; man hat seine Freunde und Kameraden da; es gehört ein mächtiger Entschluß, - es gehört Gotteskraft dazu, sich von ihnen loszureißen. Es ist ein toll’ und thöricht Volk um die Leute, die auf dem breiten Wege gehen. Ihre größte Thorheit aber besteht nicht darin, daß sie am Abgrunde sorglos herumtaumeln und dahin träumen, sondern darin, daß sie ihren Weg noch für den rechten Weg ausgeben. Was sie thun, das muß noch recht gethan heißen. So muß man handeln, sprechen sie, wie wir handeln, so muß man gesinnt seyn, wie wir gesinnt sind; man kann’s nicht anders treiben als wir; wer es aber anders treiben will, der ist ein Narr. Kaum verirrt sich darum eine heilsbegierige Seele ein wenig von der breiten Straße, und thut, wie wenn sie der höllischen Verdammniß entrinnen wollte, ach, was erheben sie da für ein Geschrey? Meinest du denn – heißt es – unser Weg sey nicht der rechte, meinest du, Gott werde uns nicht selig machen, wir werden Alle verloren gehen? Was nimmst du dir heraus? Willst du uns richten? Willst du uns Alle, willst du deine Väter (1. Petr. 1,18.), willst du so viele tausend rechtschaffene Leute, die auch so leben und gelebt haben wie wir, verdammen? Und da fangen sie an zu spotten, und um sich zu werfen mit allerhand Schimpf, ja, sie greifen zu noch härteren Maaßregeln, wenn sie Gewalt dazu haben, und suchen das Reich Gottes einer solchen Seele auf alle mögliche Weise zu versperren. Willst du uns diese Schande anthun? – fragen unbekehrte Eltern bittend ihr Kind, das gern ein Eigenthum des Heilandes werden möchte. – O wie manche zarte Pflanze, wie mancher Keim des göttlichen Lebens wird auf diese Art erstickt, und kann nicht zum Leben kommen! Gott wird es richten. Sollte aber eine Seele unter uns seyn, die in dergleichen Verhältnissen stünde, dieser rufe ich zu: Seele, halte aus! schelte nicht, wenn du gescholten wirst, drohe nicht, wenn du leidest, sondern laß dich durch deine Verhältnisse nur desto näher zu deinem Erbarmer hintreiben! Bedenke das Wort, das der Heiland in Seiner Bergpredigt sagt: „Selig seyd ihr, wenn euch die Menschen um meines Namens willen schmähen und verfolgen, und reden allerley Uebels wider euch, so sie daran lügen. Seyd fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnet werden.“

Ich sollte euch nun auch noch etwas sagen von einer Hauptursache, wodurch besonders in jetziger Zeit Unzählige vom Reiche Gottes abgehalten werden, nämlich von den falschen Propheten, von welchen der Heiland in unserem Evangelium redet. Da aber, wie ich zu der Barmherzigkeit Gottes hoffe, diese Versuchung gegenwärtig ferne von euch ist, so schweige ich lieber davon, und will nun nur noch die Frage an mein und euer Herz stellen: „Liebe Seelen! was wollt ihr wählen? Wollt ihr aus Feigheit, aus Kreuzflüchtigkeit, aus Bequemlichkeit den Tod wählen, oder als frische, muntere Kämpfer, als Pilgrimme Gottes und Nachfolger des HErrn JEsu zum Leben eingehen?“ Ich denke doch, das Letzte. So wollen wir uns denn aufmachen, ihr bis jetzt Unbekehrten, und zum Vater gehen wie der verlorne Sohn. Ihr aber, die ihr schon angefangen und den Weg des Lebens betreten habt, sehet zu, daß ihr nicht ablasset in eurem Muthe, auf daß Niemand die euch beschiedene Krone des Lebens nehme.

Sollen und nicht wollen,
Das ist eine Schande
Hier und dort im Vaterlande.
Wenn man ehrlich bleiben,
Und vor Gottes Heerden
Nicht will ganz zu Schaden werden,
Muß man sich
Lediglich
Dem zur Freud’ ergeben,
Dem sie Alle leben.

Amen!

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autoren/h/hofacker/hofacker-predigt_am_achten_sonntage_nach_trinitatis.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
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