Hauser, Markus - 59. Andachten zum Jakobusbrief

Hauser, Markus - 59. Andachten zum Jakobusbrief

Jak. 1, 25

Ein solcher wird selig sein in seinem Tun.

Der Apostel Jakobus sagt in seinem Briefe, dass diejenigen, die das Wort hören und dann das Gehörte tun, selig seien in ihrer Tat. Unser Leben ist vielfach ein bewegtes Leben. Wenn wir einmal an dessen Ende gekommen sind und dann alles überblicken können, möchten wir als Christi Jünger bekennen dürfen, wir seien bei allen Nöten und Kämpfen doch in unserm Tun selig gewesen. Der Herr will die Seinen in der Welt bewahrt wissen vor dem Argen, aber Er verheißt ihnen nicht, dass alles immer glatt und eben gehen werde; nicht auf Rosen, sondern auf Dornenpfaden wandeln sie. Paulus bezeugt, dass wir als Nachfolger des Herrn durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen. Wenn du mit Leib, Seele und Geist ein Eigentum des Heilandes geworden bist, so mag es wohl sein, dass dein äußeres Leben, deine häusliche und berufliche Stellung sich gar nicht verändert; dennoch ist alles ganz anders, weil du selbst umgewandelt bist. Vorher warst du in deinem Tun voller Missmut, vielfach verstimmt und unglücklich, jetzt lebt Gottes Wort in dir und ist deine Richtschnur und deine Nahrung, darum bist du jetzt selig in deinem Tun. Gott will es so haben, es ist uns zugedacht um Jesu willen, und Er will und kann uns dazu bringen durch Seine Kraft. Warum sind die Hörer und Täter des Wortes in ihrem Tun selig? Weil das Wort ein lebendiges und lebendig machendes Wort ist. Dass wir doch als solche, die den Herrn kennen und lieben, durch viele Jahre unseres Lebens hindurch selig in unserem Tun sein könnten!

Jak. 4.7

Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch.

Gott geweihte Seelen können in sehr unglückliche Lagen geraten. Du denkst an die ersten Gnadentage; o, wie überaus selig warst du dazumal! Aber jetzt ist es dir, als sei der Herr dir ferne, als hätte Er Sein Angesicht vor dir verborgen. Das sind Zeiten der Dunkelheiten und der Angst. Alles, alles scheint dir weggenommen! Die früheren Erfahrungen gelten nichts mehr, erloschen ist die Gebetsfreudigkeit, kraftlos scheint das Wort des Lebens zu sein. „Es ist doch alles nicht wahr!“ schreit eine Stimme in dir. Selbst an Gottes Dasein magst du zweifeln. Da ist die Not groß. Liebe Seele, du kommst dir vielleicht jetzt sehr gottlos vor, du fürchtest dich, mit irgend jemand über deinen Zustand zu reden, und wie ein Schatten gehst du dahin. Weiß es der Herr, wie es um mich steht? Freilich weiß Er das! Aber wird Er mich nicht im Zorne verstoßen, kann Er mich in solchem Zustande noch lieben? Warum sollte er das nicht können? Jetzt gerade wacht Er am sorgfältigsten über dir. Der Heiland und du gehören zusammen. Du hast Ihm die Treue nicht gebrochen, und Er hat dir Seine Liebe nicht entzogen. Sein Herz hängt an dir, und du schreist nach Ihm wie ein Hirsch nach frischem Wasser. Überwinde jetzt; davon hängt alles ab. Du kannst des Teufels Gedanken und Gesinnung abweisen, du kannst sie aber auch in dir bewegen, ihnen Raum geben, sie ansehen und annehmen, kannst die fremde Ware zu deinem Eigentum machen. Von deiner Entscheidung hängt deine Zukunft ab. Gehst du ein auf den Betrug des Teufels, so sinkst du tiefer und tiefer; überwindest du aber im Glauben, so treten die Engel herzu, um dir zu dienen. Jesus harret deiner; so suche Sein Heil.

Jak. 4,8

Nahet euch zu Gott, so nahet Er sich zu Euch.

Wir wissen es, dass Gott mit uns sein will; wer nun auch mit Ihm sein will, der lasse seine Absicht kund werden in herzlichem Gebet. Er drängt sich dir nicht auf, Er will erbeten sein. Bittest du aufrichtig, beharrlich, so machst du eine große, selige Erfahrung, der Heiland naht sich dir, Er offenbart sich, durchströmt dich mit Seinem Lebensgeiste. Gott will mit uns sein als unser Führer. Dann werden wir keine Irrwege einschlagen und keine Dinge unternehmen, die zu unserm Unheil ausschlagen müssten. Der Gott, der mit uns ist, steht über dem Staube, Er durchschaut alle Dinge und weiß in allen Sachen Rat. Die feindlichen Gewalten kennt Er, Er weiß wohl, wie Er uns durchbringen kann. Wir sind eigentlich noch gar keine Christen, wenn wir sorgen und uns selber durchschlagen. Ach, es sind noch so viele Hüllen zwischen Gott und uns! Die Hüllen müssen hinweg, Gott ist uns nah, wir dürfen uns an Ihn halten; der Mut entsinkt uns dann nie. „Herr, öffne dem Knaben die Augen, dass er sehe!“ Im Angesichte Christi zu wandeln, das müssen wir lernen. Wer von Ihm sich leiten lässt, der ehrt Ihn. Ach, wie viele verführte Fromme gibt es doch! Das kommt daher, sie vertrauen auf sich selbst, sind ihre eigenen Führer, bis sie im Schmutz und Schlamm drin liegen, bis ihre heuchlerische Heiligkeit in Stücke zerreißt. Glaubst du, dass Jesus lebt? Glaubst du, dass Er um dich sich bekümmert, dass Er deiner gedenkt? Glaubst du, dass Er alles kann und alles vermag? O, so übergib dich Ihm und lass Ihn deinen Herrn sein. Du bist von Gnaden ganz umflossen, öffne doch deine Seele!

Jak. 5. 11

Der Herr ist reich an innigem Erbarmen und voll Mitleid.

Gott allein rettet dich von deinen Sünden. Denk an den Schlagflüssigen, an die Sünderin, an Zachäus, an den Übeltäter am Kreuze. Diese alle hat Jesu inniges Erbarmen erlöst. Das gibt Hoffnung für dich. Ein großer Erbarmer ist Gott, unser Heiland. Er wusste, was im Menschen war, dennoch war Er nicht misstrauisch. Gebeugten sagte Er nicht: Du bist sowieso ein schlechter, verdorbener Mensch! -Wir müssen einem jeglichen mit großem Vertrauen begegnen. Sag nicht, ich kenne die Leute nur zu gut, ich lasse mich nicht hinters Licht führen! Auch dich kennt und durchschaut der Herr. Dennoch hat Er Mut, an dir zu arbeiten. Was wäre aus uns geworden, wenn der Herzens- und Nierenprüfer nach unseren Sünden und nach unserem Unglauben mit uns gehandelt hätte? - Größer als die Sünde ist Gottes inniges Erbarmen. Wenn die Gnade ein Herz umweht, wenn es Geistesmacht verspürt, wenn aufrichtiges Mitleid ihm entgegenkommt, so kann es offen und bußfertig werden. Die Macht der Liebe tut wohl. Wie Sonnenschein die Herzen erfreut, also kräftig durchdringt sie die Liebe. Im argen liegt die Welt, sie bedarf der Liebe. Welch ein Glück, Jesus liebt die Gefallenen, die Elenden, die Verlorenen! Du findest Buße, sei unverzagt, heute umfängt dich dein Heiland mit innigem Erbarmen. Wir wollen keinem mit rauer Hand ins Auge greifen. Der Sünder weiß und fühlt es wohl, dass er arm, gebunden, verstrickt ist. - Du hast mich an dein Herz gezogen, darum will ich rühmen die Gnade, die Sünder selig macht.

Jak. 5, 16

Des Gerechten Gebet vermag viel.

Zum erfolgreichen Gebet gehört ein mächtiges Durchdrungensein davon, dass Jesus lebt, für mich lebt, dass Er, der Herr der Herrlichkeit, mich in Sein Herz eingeschlossen hat, mich vertritt vor Gott und allewege bereit ist, mir himmlische und irdische, geistliche und leibliche Güter aus Gnaden zu geben. Der Glaube an den persönlichen, lebendigen Heiland ist die Grundlage des erhörlichen Betens. Wenn wir bekennen: Jesus lebt, so muss sich das durch Lebenskundgebungen des Herrn als Wahrheit erweisen. Ein Götze kann nicht hören und nicht antworten, der lebendige Gott aber offenbart sich denen, die Ihn anrufen, Er hört ihr Schreien und hilft ihnen. Dem Beter muss es feststehen und über alle Zweifel erhaben sein: Gott ist treu und wahrhaftig und hat die herrlichsten Verheißungen gegeben, weil Er sie erfüllen und verwirklichen will. Es macht dem gnadenreichen Gott Freude, wenn wir ein großes Zutrauen zu Ihm haben; uns wohlzutun ist Seine Lust. Wir müssen nur recht stille und geduldig sein und kindlich und vertrauensvoll warten, wenn der Weg, den der Herr uns führen muss, um uns erhören zu können, dunkel, rau und unverständlich ist. Bete fort und warte, verzage nicht und werde nicht aufgeregt, harre des Herrn; wenn Seine Stunde gekommen sein wird, kann sich alles aufs herrlichste gestalten. Habe nur nicht deine, sondern Seine Ehre im Auge. Gott kann sich als der Wunderbare erweisen. Wieviel das ernste Gebet vermag, das wird treuen Betern immer wieder aus Erfahrung klar: „Glaubet nur, und nichts wird euch unmöglich sein!“ Matth. 17, 10.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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