Hauser, Markus - 26. Andachten zu Hesekiel

Hauser, Markus - 26. Andachten zu Hesekiel

Hes. 2,2

Da Er so mit mir redete, wurde ich erquickt.

Vom Angesichte des Herrn kommt Erquickung, wenn Er mit uns redet, wenn wir Buße tun, wenn unsere Sünden getilgt sind. Nach Erquickung seufzt heute die Gemeinde Jesu, nach Erquickung jedes Jüngerherz. Wo finden wir erquickte Christen? Es ist köstlich, Brüdern und Schwestern zu begegnen, denen der Herr besonders hat nahetreten können. Ihre Freude lässt uns ahnen, dass auch uns ein Tisch gedeckt ist. Für kräftige Speise hat Gott väterlich gesorgt. Im Angesicht der Feinde deckt Er den Seinen einen Tisch. Aber siehe da - andere sinken ohnmächtig zu Boden, weil es ihnen an Lebenskraft gebricht, an Jesu Hand durch die Wüste der Welt zu pilgern Herzenskälte wird von vielen als edle „Nüchternheit“ hingestellt; möchten sie doch von Liebesmacht durchdrungen werden, - wie ganz anders müssten sie reden! Vom Angesichte des Herrn kommt die Erquickung. Solange wir geschieden sind von Gott, sitzen wir bei aller vermeintlichen Frömmigkeit im Finstern, sind leer und frieren und darben. Gott ist gegenwärtig! Ist uns das klar? Wie weit entfernt vom Herrn sind die Selbstgerechten! Sie tun, was sie nur wollen! Nach den ärgsten Zornesausbrüchen straft sie ihr Gewissen nicht. Die Sünde trennt. Bist du erlöst, so breitet sich über dich ein nebelfreier Himmel aus. Jesus steht vor dir, du weißt Ihn sehr nahe, Er erfüllt dich wie die Luft. Friede ist in Ihm. Kraft, Licht, Trost, Hilfe, alles findest du in Ihm. Ein Lebensstrom durchfließt dein Herz, und Ströme lebendigen Wassers gehen aus von dem Leibe des, der sich an Jesum hält und an Ihn glaubt.

Hes. 18,32

Bekehret euch und lebet.

Wir empfangen ein neues Leben und neue Kraft, vor Gott zu wandeln, wenn wir Buße tun. Fürwahr, ein kostbarer Segen! Unbußfertige bleiben tot, der Bußfertige aber wird lebendig. Und wenn Gläubige sich in tiefer Buße ihrem Herrn aufs neue weihen, durchströmt sie ein seliger Friede, als gedemütigte Kinder können sie fröhlicher als je vor Gott wandeln. Lebenskräfte zu einem seligen Wandel sind die Frucht eines bußfertigen Sinnes. Die Hindernisse sind beseitigt, darum kann der Strom der Gnade die Seele durchfließen. Gottes Gnadengegenwart wird diesen Herzen kund. Seine Liebe erfüllt sie, denn die Scheidewand zwischen Gott und ihnen ist abgetan. Harre des Herrn, bis Er dir nahetritt, sich dir offenbart, bis Er dir neues Leben mitteilt. Er will mit Ernst gesucht sein. Willst du Jesus? O lass es kund werden vor Seinem Gnadenthron! Er begegnet dir in Gnade und Barmherzigkeit, in Liebe und Güte. Es ist ganz recht, wenn wir es ohne den Herrn gar nicht machen können, wenn wir immer wieder nach einer Lebensoffenbarung hungern und dürsten. Dies gibt Ihm Gelegenheit, sich an Seinen Gliedern zu verherrlichen. „Ich halte es nicht mehr aus, wenn Jesus nicht nähertritt“, sprach ein Jünger in herzlichem Ringen. Und der Herr hat es auch nicht länger ausgehalten. Er offenbarte sich ihm außerordentlich herrlich. Jesus kann nicht verborgen bleiben. Er kann nicht schweigen, wenn Suchende in Dürftigkeit und Angst, in Sehnsucht und Liebe nach ihm rufen. Freue dich, dein Heil ist nahe, schon hat sich dein Gott aufgemacht, Jesus steht vor der Tür. Höre Seine Stimme und lass Ihn ein.

Hes. 36,27

Ich will Meinen Geist in euch geben.

Als du noch fern warst von Jesus, wie wurdest du Sein Eigentum? Der Heilige Geist zog dich zum Heiland hin. Von lebendigen Zeugen wurde dir die Gnade verkündigt, die in Jesus erschienen ist. Erinnere dich jener Tage, in denen du erleuchtet wurdest, den Herrn zu erkennen. Gottes Wort wurde dir gepredigt. Licht von oben kam in deine Seele, als ein vom Herrn Erkannter erkanntest du Ihn, deinen Heiland und Erbarmer. Er hat dich - du hast Ihn gefunden. Du bist Sein - Er ist dein Eigentum. In ganz ähnlicher Weise bekommst du den Heiligen Geist. Ein Verlangen liegt in deinem Herzen nach der Gemeinschaft des Geistes. Wie du ehemals nach dem Herrn verlangtest, also dürstest du heute nach dem Geiste. Was ist erforderlich? Erkenntnis, Glaube und Bitte! Wer bittet um den Einzug Jesu ins Herz, der glaube an den Herrn, und wer zum Glauben an Ihn gelangen soll, der muss über Seine Person Licht haben. An einen unbekannten und unerkannten Gott glauben wir nicht. Und solange nicht der lebendige Glaube in uns ist, kann auch der Herr nicht Besitz von uns ergreifen. Licht über die Person Gottes des Heiligen Geistes musst du haben. Du musst Ihn erkennen. Dann erwacht ein Sehnen nach Ihm. Ist Er dir geoffenbart, so glaubst du an den Heiligen Geist. Nimm Besitz von mir! flehst du dann. Dein Bitten fließt aus dem Glauben. Jetzt kann Er dich und du kannst Ihn erfassen. Du bist Sein Gefäß geworden. Er kann dich erfüllen. Du bist Sein Haus, Er kann in dir Einzug halten. Du darfst nun in alle Ewigkeit ein Glied Jesu Christi, des Sohnes Gottes, sein, wenn anders du Ihm treu bleibst.

Hes. 37,27

Ich will unter ihnen wohnen.

Das ist ein herrliches Gotteswort. Der Herr will mächtig sein in unserer Mitte; o machen wir Ihm Raum im Herzen, Raum im Hause und in der Gemeinde. Viele Beter sind nicht frei von Zorn, von Heftigkeit, von Selbstsucht. Auch in christlichen Häusern herrscht leider oft der Ton der Ungeduld, des Gereiztseins, des Ungehorsams. In gar manchen Gemeinschaften hat das Wort keine Kraft, weil die einzelnen keine Ehrfurcht haben vor Ihm, der „mitten unter den goldenen Leuchtern wandelt.“ Was hilft uns unser Flehen um den Heiligen Geist, wenn Jesu Blut uns nicht reinigen darf von aller Sünde? „Was nimmst du meinen Bund in deinen Mund, so du doch Zucht hassest?“ Lauheit macht der Sünde Raum. Der Teufel gewinnt Macht durch Unreinigkeiten, durch welche die einzelnen ein Gräuel sind vor Gott. Lauheit bindet an die Welt. Was hilft unser Singen und Beten und Predigtanhören, wenn wir vorher und nachher eitle Dinge reden und tun, weil Kopf und Herz von den Torheiten dieser Welt erfüllt sind? Haltet das Wort des Lebens nicht auf, Er will in uns und unter uns wohnen. Werdet stille vor, in und nach der Predigt; dann wird Jesu Klarheit offenbar, Sein Nahesein verspürt und des Geistes Wirken kräftig. Die Tatsache muss uns durchdringen, dass wir miteinander vor Gottes Angesicht treten. Ihn zu suchen, sei unsere Lust, Ihm zu begegnen unser ernster Wille, von Ihm uns strafen, richten, trösten, stärken zu lassen, sei unser heißes Verlangen. Lauter und aufrichtig lasset uns sein vor unserem heiligen Herrn. Häuser des Friedens will Gott aus unseren Wohnungen machen.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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