Hauser, Markus - 47. Andachten zum 2. Korintherbrief

Hauser, Markus - 47. Andachten zum 2. Korintherbrief

2. Kor. 3,17

Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.

Solange wir in der Erziehungsschule dieses Erdenlebens sind, stehen wir als Gotteskinder und als Glieder der Brautgemeinde Jesu unter der Leitung des Trösters. Durch den Heiligen Geist wird unsere Gemeinschaft mit Christus zu einer bewussten, regen, bleibenden. Es wird uns zum unaufhörlichen Bedürfnis, mit dem Herrn zu verkehren, und zur Freude, von Ihm zu lernen. Wie wir vorher im Bereich der Finsternis lagen und uns vom Geiste Satans treiben und zu Sünden hinreißen ließen, so leben und wandeln wir jetzt im Lichte und lassen uns vom Geiste Gottes leiten. Wer auf Sein Mahnen, Ziehen, Leiten und Trösten achtet, kommt vorwärts auf dem Heilswege; die Gemeinschaft mit dem Heiland wird stets ungetrübter, lichtvoller, wesenhafter. Unter der Haushaltung des Trösters können wir das werden, was wir unserer Bestimmung, Berufung und Errettung gemäß werden sollen. Lass dich segnen mit den Gütern aus dem Himmel! Ein unter der Macht des Geistes stehendes Herz ist voll von der Gesinnung des Herrn. Da hat die Weltliebe und die sündliche Zerstreuung keinen Raum; denn wo der Geist des Herrn ist, da ist die Freiheit, da ist Erfüllung von oben. Unsere vornehmste Sorge sei, den Heiligen Geist nicht zu betrüben, sondern unter Seiner Macht und Leitung und Salbung zu bleiben. Dann wird unser Verhältnis zum Herrn und Sein Verhältnis zu uns herzlich und stark bleiben. Gebunden an Ihn, sind wir wahrhaft frei und dürfen in Seiner Liebe wandeln. Er hat uns erlesen; immerfort bezeugt es der Heilige Geist unserem Geiste, dass wir Gottes Kinder sind.

2. Kor. 3,18

Wir alle sehen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn.

So völlig soll die Liebe bei uns werden, so mächtig müssen wir Gott in uns sein lassen, so ausschließlich des Herrn sein, dass es uns schwerfällt, ja, unmöglich wird, mit Dingen unser Herz zu beschäftigen, die uns das Bewusstsein und den Segen der Gegenwart Gottes schwächen. Die Wegwanderung unserer Gedanken von Gott ist auf den Einfluss der finsteren Macht zurückzuführen und hindert Gottes Werk in uns ungemein. Von dieser Satansmacht werden wir durch Gottes Macht frei; es bedarf aber eines ernsten Willens und viel Gebets. Die Klarheit und Herrlichkeit Gottes kann sich erst in uns spiegeln, wenn die Seele in Gott ruht. Dann geht die Umwandlung in das Bild Gottes vor sich. Die Hindernisse schwinden. Durch des Herrn Geist geschieht diese Umbildung. Es ist nicht eine eigene, es ist Gottes Kraft. Der Herr, der der Geist ist, macht's. Da geht es von Klarheit zu Klarheit, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Und wenn unsere Seele und unsere innere Welt eine solche Umgestaltung erfährt, sollte da nicht auch der Körper und das äußere Leben hiervon etwas verspüren? Sollte nicht die innere Klarheit und Herrlichkeit durchscheinen so dass auch unsere Umgebung etwas davon ahnt, was in uns ist?! Lichteskinder müssen an einem heiteren, frohen, sanften, demütigen Wesen leicht erkannt werden. Ihre allezeit frische, von Gottes Liebe bewegte Seele gibt auch dem Körper ein frisches und heiteres Aussehen. Die Wiederherstellung des Bildes Gottes in der Seele zieht die Wiederherstellung der äußeren Herrlichkeit nach sich.

2. Kor. 3,18

Wir werden umgewandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Gott hat den Menschen nach Seinem Bilde geschaffen, damit Er einen Gegenstand der Liebe, der Freude und des Wohlgefallens habe. Auf Seinem Gebilde ruhte Seine Liebe, an ihm hatte Er Seine Freude und Sein Wohlgefallen. So sollte auch der Mensch ein Spiegel sein, der getreu die Strahlen widergibt, die ihn beleben, erfreuen und verherrlichen. Das ist Gottes Freude: durch Offenbarung Seiner Herrlichkeit wahres Glück zu schaffen; und das ist für ein Gottesgebilde die wahre Glückseligkeit: an Gott sein Wohlgefallen und seine Freude zu haben und durch echte Gegenliebe den Herrn der Herrlichkeit zu verherrlichen. Aber Gottes Bild ist verblichen; das ist unser Jammer. Gottes Liebe ist geblieben; das ist unser Trost! Der in die Welt gekommene Gottes-Sohn will und kann das Satansbild zerstören und Gottes Bild im Menschen wieder herstellen. In dem gekreuzigten, auferstandenen, zur Rechten Gottes erhöhten Christus können und sollen wir gegründet werden, und ist jemand in Christo, so ist er ein neues Geschöpf. Wir dürfen unseren tiefen Fall nicht verkleinern, es handelt sich um nichts Geringeres als darum, dass wir aus Kindern des Teufels Kinder Gottes werden. Das Werk des Teufels muss auch in uns zerstört und das Bild Gottes in uns wieder hergestellt werden. Unsere Seele wird durch das teure Blut Jesu Christi so gänzlich von aller Unreinigkeit los, dass sie als ein reiner Spiegel das Licht, die Gnadenherrlichkeit, das Bild Christi getreulich aufnimmt. Wende dich hin zu Jesus, richte Auge und Herz auf Ihn; Er sei deine Liebe und deine Freude.

2. Kor. 4,10

Damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde,

Die Gemeinschaft Christi ist nicht nur eine Gemeinschaft der Leiden, sie ist auch eine Gemeinschaft des Lebens. In Ihm haben wir das ewige Leben. Wir leben in Ihm und aus Ihm, Er ist unser Leben! Und so haben wir denn den Tod nicht zu fürchten, Jesu Lebenszusammenhang mit uns verbürgt uns ein seliges Auferstehungsleben. Wir werden den Herrn sehen, wie Er ist, und werden mit Ihm leben in Ewigkeit. Wer hier eine Gemeinschaft des Leidens und des Lebens mit Christo hat, darf nicht bangen vor dem Tale der Todesschatten; Jesus führt ihn einer Heimat voller Leben entgegen, Er zieht Seine Glieder zu sich in das himmlische Jerusalem. Und wie kommt ein Mensch in diese selige Gemeinschaft Christi? Durch Gottes Erbarmen, Liebe und Kraft, nicht durch eigenes Verdienst; Gnade ist es nur. Die Einpflanzung in Christus ist vonnöten; wohl dem, der hindurchgedrungen ist zum lebendigen Glauben und nun in der Gemeinschaft Christi steht; aber von großer Wichtigkeit ist nun auch die Pflege dieser Gemeinschaft. Achtzuhaben auf sich selbst tut not allen, die Christo angehören; es gilt, die Seele zu behüten, das Herz zu bewahren, die Gedanken rein zu halten von den Dingen dieser „Welt“. Wenn wir die Gemeinschaft mit Ihm mehr pflegten, vorsichtiger wandelten und die Verherrlichung Christi stets unsere Lust sein ließen, so würden wir uns wohl manche Züchtigung, manchen Schmerzensweg ersparen, unsere Pfade wären licht- und freudvoller.

2. Kor. 4.17

Unsere Trübsal schafft uns ein ewiges Gewicht der Herrlichkeit.

Jesus gibt uns Seligkeit, und Er schenkt uns auch das Pfand und Angeld auf die Herrlichkeit, nämlich den Heiligen Geist. Es klingt manchem verwunderlich, dass sich Christen auch der Trübsal rühmen. Wer aber auf die Herrlichkeit zu blicken versteht, der weiß, was dem Dulder Kraft verleiht. Die Hoffnung der Herrlichkeit macht den Nachfolger Christi stark; sie verleiht ihm Überwindermut und spornt ihn zu einem heiligen Leben und zu einem eifrigen Wirken an. Je klarer ein Christ weiß, was seiner wartet, desto geduldiger trägt er Kreuz, Schmach und Ungemach. Für einen Menschen Gottes sind selbst die jetzigen Leiden und Trübsale Seligkeit; sie wären es aber nicht, wenn ihn nicht eine lebendige Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes belebte. Der gewisse Sieg und Triumph erhält unser Herz fröhlich, auch im Ofen des Elends. Was könnte uns unglücklich machen, wenn uns Jesus genug ist? Was könnte unseren Mut wankend machen, wenn wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, nicht auf das Gegenwärtige, sondern auf das Zukünftige unsere Hoffnung setzen? Wird uns alles genommen, welkt unser Leib dahin, sehen wir den Tod schon vor uns, o, so bleibt uns doch das Teuerste sicher und gewiss: wir nennen die Herrlichkeit Gottes unser eigen, und die nehmen wir nur ein, wenn uns alles andere entschwindet. Lasset euch solche Segnungen von unserem Heiland schenken. Wer Ihm liebend anhängt, Ihm glaubt und vertraut. Seiner Macht sich unterstellt und mit Ernst und Treue in Seinem Lichte wandelt, ist selig in Ihm.

2. Kor. 5,1

Wenn unser irdisches Haus abgebrochen sein wird, werden wir ein Gebäude von Gott haben.

Wir verhelfen der göttlichen Natur zum Durchbruch und zum Siege, wenn wir Sünde, Fleisch, Welt und Teufel täglich überwinden und ein stilles Gebetsleben führen. Der Himmel steht über Golgatha offen. Dort wird dir Gnade um Gnade geschenkt. Beziehe täglich viel von dorther. Stehe in regem Verkehr mit der ewigen Heimat, indem du zu einem göttlichen Leben und Wandel, zu einem standesgemäßen Dasein himmlische Kräfte erflehst, bräutlichen Schmuck anziehst und dich immer wieder salben lassest mit heiligem öle, mit dem Geiste, der durch und durch Geist und Seele und Leib heiligt. Wer viel erfleht von oben, dem wird viel geschenkt. Im Himmel aber wird ihm das Größte zuteil. Wenn das irdische Haus, diese Hütte abgebrochen wird, haben wir einen ewigen Bau im Himmel. Wenn nun der Herr die Seinen überkleiden und entrücken wird, werden sie Ihm ähnlich gemacht. Die himmlische Behausung, die himmlische Stofflichkeit machen die neue Leiblichkeit aus. Lass den neuen Geist in alle Lebensgebiete eindringen, unterwirf dich der neuen Lebensordnung, dem Gesetze des Geistes mit Wissen und Willen, mit Liebe und Beharrlichkeit. Es gilt, den Leib mit seinen Anlagen und Bedürfnissen und Trieben streng zu überwachen. Jage mit Eifer nach dem vorgesteckten Ziele; trachte nach dem, was droben ist. Dein himmlisches Vaterland halte stets im Auge; dies bewahrt vor dem irdischen Sinn und vor Verstrickungen in diese im argen liegende Welt.

2. Kor. 5,2

Darum seufzen wir und sehnen uns, mit unserer Behausung aus dem Himmel überkleidet zu werden.

Reine fühlen Qual, zu wohnen unter Unreinen. Betende fühlen sich beengt, zu arbeiten unter Fluchenden. In Gott Ruhende erdulden Schmerzen mitten unter Ausgelassenen. Alle, die den Herrn Jesus anziehen, seufzen oft, denn sie stehen im Kampfe mit der gefallenen Schöpfung, und es will ihnen nur schwer gelingen, das zu sein, was sie gerne sein möchten und sein sollten. Nach der vollen Freiheit der Kinder Gottes seufzen wir, denn wir sehen uns auf allen Seiten beengt, bedrängt, gebunden, unvollkommen. Das Bessere leuchtet schon ins Herz hinein, darum fühlen sich Salemspilger beschwert. Wo ist denn ihre Heimat? Beim Herrn! Heiß ist ihr Verlangen, Jesum in Seiner Herrlichkeit schauen zu können; dies verursacht Heimweh. Da und dort weint einer eine stille Träne. Beim Herrn möchte er sein, und ach, er ist noch so ferne auf der Wanderschaft. Wer sind die Seufzenden? Es sind Christen, die sich nach der Vollendung sehnen. Gelöst sind schon zahlreiche Bande, ihr Sinn steht nach der himmlischen Stadt. Und dieses Aufwärtsschauen, dieses Suchen dessen, was droben ist, wo Christus ist, dieses bewusste Eingewurzeltsein in der himmlischen Welt ist fast wie ein Leidenszustand. Nirgend hier ist es ihnen ganz wohl. Heim, heim drängt das Gott liebende Herz. Nicht einer verstorbenen Gattin, nicht einem heimgegangenen Kinde gilt der Schmerz: es ist Jesus, Jesus! dem allein das höchste Verlangen gilt, nach dem allein der Seele Sehnen geht. O schöner Tag der Aufnahme in Jesu Herrlichkeit! Bald darf auch ich das frohe Wort hören: Heute wirst du bei mir im Paradiese sein.

2. Kor. 5, 8

Wir haben vielmehr Lust auszuwandern aus dem Leibe und daheim zu sein bei dem Herrn.

Aus dem Leibe auszuwandern, kann für Gottes Kinder nur Gewinn sein. Ihr innerer Mensch ist erneuert, er drängt hinauf zu Gott. Die „Heiligen und Geliebten“ wollen daheim beim Herrn sein. Wie lange schon ist der Christ auf der Wanderung? Seit dem Tage der Übergabe an Jesus! Daheim! O welch ein schönes Wort! Und doch verspüren wir's, es gibt nur ein Daheim. Solange wir nicht beim Herrn sind, solange wir nicht Sein Angesicht schauen können, sind wir eben nicht daheim. Das lieblichste Familienverhältnis, das schönste Heim hienieden, auch das angenehmste Leben kann die Heimat dort oben nicht ersehen, kann das Sehnen nach dem Bräutigam nicht stillen. Aus Gott Geborene sind Kinder Gottes. Nur im Anschauen Gottes ist ihr Herz ganz gestillt. Daheim beim Herrn hört alles Seufzen auf, dort fühlen und wissen sich Seine Kinder nicht mehr beschwert. Der müde Leib ist zurückgelassen. Seele und Leib bereiten heute viele Schmerzen. Die Bande sind nicht mehr, wie sie sein sollten. Das Naturleben ist anormal, die Sünde hat Verwicklungen und Verirrungen verursacht, die Schmerzen nach sich ziehen. „Du sollst des Todes sterben!“ Dieses Strafwort hat Lösungen und Zersetzungen gebracht, welche auch im sonst gesunden Menschen zahllose Bangigkeiten und Leiden auslösen. Was Wohlsein ist, werden nur diejenigen erfahren, die daheim sind beim Herrn. Ja, nur Auferstandene haben ein ganz normales Leben! Wer den Geist hat, steht mit der Heimat, mit dem himmlischen Thron in Verbindung. Nach dem Vaterhause „ebnet sich das Kind.

2. Kor. 5.10

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.

Das erste Offenbarwerden geschieht im Sterben. Wir werden in jenen Augenblicken enthüllt. Das Verborgene tritt hervor, der innere Mensch wird sichtbar. Ob wir im Glauben gewandelt oder nicht, das kommt ans Licht. Die Möglichkeit, in eine reine Welt einzugehen, hängt eng zusammen mit der Reinheit des Herzens. Unsere Genesung, die Gesundheit des inneren Menschen sollte heute unser Hauptanliegen bilden. Morgen schon kannst du enthüllt werden. Wie stehst du jetzt zu Jesus, dem Sohne Gottes? Hat Er dich abgewaschen von deinen Sünden? Ist dein innerer Mensch erneuert? Viele Gläubige sind dem inneren Menschen nach schwach, krank, matt, lahm und blind. Und es lebt noch mancherlei Sünde in ihnen. Das sind arge Fesseln. Wir müssen gesunde, freie, reine Gottesmenschen werden. Ganz anders gestaltet sich das irdische Leben im seligen Stande normalen Lebens mit Gott. Und geht's ans Offenbarwerden, welche Freude! Es tritt ans Licht ein normales, ein aus dem Heiligtum genährtes Gotteskind. Hier können der Mensch und sein Kleid sehr verschieden sein. Dort gar nicht mehr. Was ein jeder seinem Wesen nach ist, tritt schon in seiner bloßen Erscheinung ans Licht. Sein Kleid ist nicht edler als sein Herz und als seine Gesinnung. Wie seine Innerlichkeit war, so ist nun auch seine Gestalt, seine Erscheinungsform, sein Anblick. Reinheit ist Schönheit, ist Vollkommenheit. Der Reine kann Gott schauen, er kann sein, wo Gott ist, es ist ihm wohl bei dem heiligen Gott. Welch ein Offenbarwerden! Da geht man ein zu des Herrn Freude.

2. Kor. 5,15

Er ist für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben.

Die Selbstsucht kennt Gott nicht, sie trennt, sie scheidet von dem Gott der Liebe, sie lässt kein Einswerden zu. Wie aber stehst du da, wenn Der selbst dein Gegner ist, den du in der Zeit der Not und im Leiden um Hilfe anrufen willst? Das bedenke wohl! Die Selbstsucht ist eine der schlimmsten Sünden. Tief sind ihre Wurzeln, und bitter ist ihre Frucht. Wenn sich unser Lieben und Leiden, unser Arbeiten und Wirken, unsere Freundschaft, ja selbst unser Beten nur um unser liebes Ich drehen, können die Folgen nicht ausbleiben. Die Selbstsucht tötet jedes frisch aufkeimende Leben. Sie ist Feindschaft wider Gott. Darum lässt sie weder Gemeinschaft mit Ihm noch Gemeinschaft mit den Erlösten zu. Sie vernichtet alles wahre Leben. Stehen wir nicht als Verbrecher da, wenn wir diese Warnung verachten und in der Eigenliebe verharren? Wieviel häusliches Elend hat gerade hierin seinen Grund f Wie viele Anstalten leiden schwer unter der Selbstsucht einzelner Glieder! Und wie viele Gemeinschaften können nicht gedeihen, weil die Eigenliebe einzelner nicht in den Tod gegeben wird! Es sollte uns nicht schwerfallen, das zu erkennen. Diese Sünde ist gefährlich und zu hässlich, um länger geduldet zu werden. Sie darf nicht gedeihen in unseren Herzen, sie verwüstet das schönste Paradies. Von dieser Ursünde frei zu werden, sei unser ernstes Anliegen. Gott ist die Liebe, darum dürfen wir die Selbstsucht nie entschuldigen, nie beschönigen, ja nie aufkommen lassen. Unser Wesen muss von Ihm erfüllt sein.

2. Kor. 6,15

Welchen Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?

Wer stundenlang mit Weltleuten zusammensitzt und an ihren eitlen Gesprächen teilnimmt, der wird unversehens angesteckt und erfüllt vom Weltgeist. Hütet euch davor! Wer sich aber im Kreise gottgeweihter Seelen bewegt, mit ihnen geistliche Lieder singt, Gottes Wort liest und bespricht und an ihrem gemeinsamen Gebet regen Anteil nimmt, der wird durchdrungen und erfüllt vom Heiligen Geiste. Das Verharren in geistlichen Dingen macht die Herzen sehr empfänglich. Wir müssen das Gute suchen, wenn wir es haben wollen, und wir müssen im Wort und im Gebet verharren, wenn Fortschritt und Wachstum unser Anliegen ist. Umgang und Verkehr sind eine Macht. Halte dich zu denen, mit welchen du zusammen leben möchtest in der Ewigkeit! Gleichgesinnte verstehen sich. Der Herr ist bei den Seinen. Wo bist du? Gehst du mit den Kindern dieser Welt, findet man dich in ihrer Gemeinschaft? Willst du im Jenseits mit Ungläubigen, mit Gottlosen zusammenwohnen? Willst du in ihrer Gesellschaft die Ewigkeit zubringen? Nein, nein, sprichst du. Nun, dann handle nach deiner innersten Überzeugung. Die Gegenwart ist die Wurzel der Zukunft. Wähle! Sprichst du von unüberwindlichen Rücksichten? Berücksichtige deinen Heiland auch! Warum stehen dir denn die Menschen so hoch, dass du auf sie so viel Rücksicht nimmst? Steht dir denn der Herr des Himmels so niedrig, dass du auf Ihn und Sein heiliges Gebot nicht achtest? Vielleicht hast du das noch nie bedacht. So bedenke es jetzt.

2. Kor. 13,14

Die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Christen stehen in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist da. Er will der Erzieher und Tröster und Leiter der an Jesum Glaubenden sein. Wir wollen es beachten, dass wir in der Zeit des Heiligen Geistes leben. Was aber hindert uns, mit Ihm in bewusster Gemeinschaft zu stehen? Ein normales Leben vor Gott in der Liebe ist leider eine Seltenheit. Der Mangel an Gemeinschaft mit dem Heiligen Geiste mag hierin seinen Grund haben. Viele bitten ja um den Heiligen Geist, aber sie vergessen zu oft, dass Er nur in seinen Gefäßen wohnen und Sein Amt nur da verwalten kann, wo Gottes Gebote des Herzens Wonne sind. Jünger Jesu sollen sich ihrer Abhängigkeit von ihrem Haupte stets bewusst sein. Wir betrüben den Heiligen Geist, wenn wir Gottes Gebote übertreten und selbsterwählte Wege gehen. Es kann also jemand eine Zeitlang in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes gestanden haben und doch wieder losgelöst von Ihm dastehen. Er weicht, wenn wir seine Zucht und Ermahnung nicht annehmen. Wir werden hart, verschlossen, taub gegen Ihn durch Betrug der Sünde. Dann kann für längere Zeit viel verloren sein. Pflegen wir also diese selige Gemeinschaft sorgfältig und ohne Unterbrechung treu. Wenn wir das im Auge behalten, werden wir innerlich wachsen. Achten auf des Geistes Wirken und in stiller Sammlung sich Ihm öffnen, Ihm Raum machen durch das Bewahren, Halten und Tun der Gebote Gottes und mit Lust wandeln vor dem Angesichte des Herrn, ist der Weg zur Geistesfülle.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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