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Markus - Kapitel 8

Markus - Kapitel 8

(Leander van Eß)

Speisung mit sieben Broden; Heilung eines Blinden.

1 Um dieselbe Zeit, als die Volksmenge sehr groß war, und man nichts zu essen hatte; rief er die Jünger zu sich und sagte ihnen:
2 Die Leute dauern mich sehr; denn siehe! sie halten schon drei Tage bei mir aus, und haben nichts mehr zu essen.
3 Und wenn ich sie nüchtern nach Hause gehen ließe, möchten sie auf dem Wege erliegen; denn Einige von ihnen sind weit hergekommen.
4 Seine Jünger antworteten ihm: Woher aber wollte man sie hier in der unbewohnten Gegend mit Brod sättigen?
5 Er fragte sie: Wie viel Brode habet ihr? Sie sprachen: Sieben.
6 Da befahl er dem Volke, sich auf die Erde zu lagern; und nahm die sieben Brode, dankte, brach sie, und gab sie seinen Jüngern zum Vorlegen; diese legten sie dem Volke vor.
7 Auch hatten sie einige kleine Fische; und da er sie gesegnet, hieß er auch diese vorlegen.
8 Sie aßen und wurden satt, und von den übriggebliebenen Brocken hob man noch sieben Körbe voll auf;
9 und derer, die gegessen hatten, waren an die vier Tausend. So entließ er sie.
10 Er ging mit seinen Jüngern sogleich zu Schiffe, und kam in die Gegend von Dalmanutha.
11 Hier machten sich die Pharisäer auf und fingen an, sich mit ihm in verfängliche Streitfragen einzulassen, und begehrten von ihm ein Zeichen vom Himmel her.
12 Tief in seinem Geiste seufzend, sprach er: Wie kann dieses Geschlecht noch ein Zeichen begehren! Wahrlich! ich sage euch, es soll diesem Geschlechte kein Zeichen gegeben werden!
13 So ließ er sie, ging wieder zu Schiffe, und fuhr hinüber.
14 Sie hatten aber vergessen, Brod mitzunehmen, und hatten nur ein einziges Brod bei sich im Schiffe.
15 Nun warnte Er sie und sagte: Sehet euch wohl vor! hütet euch vor dem Sauerteige der Pharisäer und vor dem Sauerteige des Herodes!
16 Sie dachten unter einander hin und her und sagten: Daß wir kein Brod haben!
17 Als das Jesus bemerkte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr euch Gedanken darüber, daß ihr kein Brod habt? Seyd ihr noch nicht zur Erkenntniß, noch nicht zum Nachdenken gekommen? Habet ihr noch so einen verblendeten Sinn?
18 Ihr habet Augen, und sehet nicht? Ihr habet Ohren und höret nicht? Erinnert ihr euch nicht mehr?
19 Als ich fünf Brode unter fünf Tausende brach, wieviel Körbe voll Brocken hobet ihr noch auf? Sie sprachen zu ihm: Zwölfe.
20 Und bei den sieben Broden unter vier Tausende, wie viel Körbe voll Brocken hobet ihr da auf? Sie sagten ihm: Sieben.
21 Darauf sprach Er zu ihnen: Wie? fasset ihr es noch nicht?
22 Nun kamen sie nach Bethsaida. Man führte einen Blinden herzu, und bat ihn, denselben zu berühren.
23 Er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn aus dem Flecken hinaus, benetzte mit Speichel seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn, ob er etwas sähe?
24 Er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen wandeln, wie Bäume.
25 Hierauf legte er die Hände noch einmal auf dessen Augen, und derselbe fing an, sehend zu werden, und wurde so hergestellt, daß er Alles deutlich sah.
26 Da hieß er ihn nach Hause gehen und sprach: Gehe heim, und wenn du in den Flecken kommst, so sag es Keinem.
27 Jesus und seine Jünger begaben sich nun in die Flecken bei Cäsarea Philippi; auf dem Wege fragte er seine Jünger, und sagte zu ihnen: Wer, sagen die Leute, daß ich sey?
28 Sie antworteten ihm und sprachen: Johannes der Täufer; Andere: Elias; wieder Andere: Einer der Propheten.
29 Da fragte er sie: Und wer saget ihr denn, daß ich sey? Da antwortete Petrus und sagte zu ihm: Du bist Christus.
30 Er verbot ihnen ernstlich, dieß irgend Jemand von ihm zu sagen.
31 Und nun fing er an, ihnen zu eröffnen, der Sohn des Menschen werde Vieles leiden müssen, und von den Aeltesten, den Oberpriestern und Schriftlehrern verworfen, und getödtet werden, aber innerhalb drei Tagen wieder auferstehen.
32 Dieses sagte er ganz frei heraus. Da nahm ihn Petrus auf die Seite, und suchte ihm dieses ernstlich auszureden.
33 Er aber wandte sich um, und auf seine Jünger blickend, gab er dem Petrus einen Verweis und sprach: Hinweg von mir, Satan! denn du denkest nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
34 Darauf rief er das Volk und seine Jünger herbei, und sprach zu ihnen: Will Jemand mir nachfolgen, der verleugne sich selbst, und nehme sein Kreuz auf und wandle mir nach.
35 Denn, wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber um meinetwillen und um des Evangeliums willen sein Leben verlieren wird, der wird es erhalten.
36 (Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne; aber an seiner Seele Schaden litte?
37 Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele löse?)
38 Wer sich unter diesem ehebrecherischen und sündhaften Geschlechte meiner und meiner Lehre schämen wird, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er in seines Vaters Herrlichkeit mit den heiligen Engeln kommen wird.
39 Er sprach zu ihnen: Wahrlich! ich sage euch, es sind Einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht kosten werden, bis sie das göttliche Reich mit Macht herankommen sehen.

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