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Joel - Kapitel 1

Joel - Kapitel 1

(Leander van Eß)

Ankündigung eines Heuschreckenzuges, Schilderung der dadurch entstehenden schrecklichen Verheerung des Landes; und Aufforderung zur Buße, um dieses Unglück abzuwenden.

1 Ausspruch Jehova's, welcher geschah an Joel, den Sohn Pethuel's.
2 Höret es, ihr Greise, merket auf, ihr Bewohner des Landes alle! Ist so etwas in euren Tagen, oder in den Tagen eurer Väter geschehen?
3 Erzählet es euren Söhnen, und eure Söhne mögen es ihren Söhnen, und die Söhne dieser dem folgenden Geschlechte erzählen!
4 Was die Raupen übrig ließen, fraßen die Heuschrecken; was diese übrig ließen, fraß eine andere Art derselben; was diese übrig ließ, fraß die dritte.
5 Wachet auf, ihr Trunkene, und weinet! Heulet, ihr Weintrinker alle, des Mostes wegen; denn er ist vor eurem Munde wegverschwunden!
6 Denn ein Heer fällt in mein Land, stark und ohne Zahl; seine Zähne sind wie Löwenzähne, und sein Gebiß gleichet dem der Löwin.
7 Es verheeret meinen Weinstock, und zerreißet meinen Feigenbaum, schälet die Rinde ab, und wirft sie weg; weiß stehen seine Zweige da.
8 Weine wie die Braut, eingehüllt in Trauerkleid, um den Geliebten ihrer Jugend!
9 Entronnen sind dem Hause Jehova's Opferspeise und Opfertrank; es trauern die Priester, die Diener Jehova's.
10 Verwüstet ist das Feld; es trauert der Acker; denn verdorben ist das Korn, vertrocknet der Most; verschwunden das Oel.
11 Bestürzt sind die Winzer; es heulen die Ackerleute des Weizens, und der Gerste wegen; denn des Feldes Ernte ist dahin!
12 Verdorret stehet der Weinstock da, verwelkt der Feigenbaum; Granat- und Palm- und Apfelbaum, und alle Bäume des Feldes sind verdorret; ja zu Schanden geworden ist der Menschenkinder Freude.
13 Umhüllet euch, und klaget, ihr Priester! heulet, ihr Diener des Altars! Kommet, bleibet des Nachts im Trauergewande, ihr Diener meines Gottes; denn entzogen ist dem Hause eures Gottes die Opferspeise, und Trank.
14 Ordnet ein Fasten an, rufet eine Festversammlung aus; lasset die Greise, des Landes Bewohner alle zusammen kommen in das Haus Jehova's, eures Gottes, und flehet zu Jehova.
15 Wehe des Tages! denn nahe ist der Jehova's, wie eine Verheerung vom Allgewaltigen bricht er herein.
16 Ist nicht vor unsern Augen die Nahrung verschwunden, aus dem Hause unsers Gottes Freude und Jubel?
17 Verdummet sind die Körner unter ihren Schollen, öde stehen die Vorrathshäuser, verstört die Scheunen; denn das Getreide ist verdorben.
18 Wie stöhnet das Vieh, wie gierig irren umher die Rinderherden; weil sie keine Weide haben; selbst die Schafherden sind zerstört!
19 Zu dir, Jehova! rufe ich; denn Feuer verzehret die Weideplätze, und Flamme versenget alle Bäume des Feldes.
20 Auch die Thiere des Feldes lechzen zu dir auf; denn ausgetrocknet sind die Wasserbäche, und verzehret hat das Feuer die Weideplätze.

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