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Jeremias - Kapitel 10

Jeremias - Kapitel 10

(Leander van Eß)

Thorheit des Götzendienstes. Ankündigung der Zerstörung Jerusalems, und die Verbannung der Juden.

1 Höret das Wort, welches Jehova zu euch spricht, ihr vom Hause Israels!
2 So spricht Jehova: Ahmet nicht den Weg der Heiden nach! Erschrecket nicht vor den Zeichen am Himmel, obschon die Heiden vor ihnen erschrecken.
3 Fürwahr, die Religionsgegenstände der Heiden sind nichtig; Holz aus dem Walde sind sie, das man gefällt, ein Werk, das des Künstlers Hände mit dem Beile verfertigt haben;
4 er ziert es mit Silber und Gold, mit Nägeln und Hämmern befestigt er es, daß es nicht wanke.
5 Da stehen sie nun steif, wie ein Palmbaum, und reden nicht; sie müssen stets getragen werden; denn gehen können sie nicht. Fürchtet euch nicht vor ihnen; sie können weder schaden, noch nützen!
6 Jehova, dir ist Niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name durch Macht!
7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? denn dir kommt es zu! Unter allen Weisen der Völker, und in allen ihren Königreichen ist Keiner dir gleich!
8 Schon in diesem Einen Stücke zeigen sie sich dumm, und handeln thöricht. Die Lehre von den Götzen ist das Holz.
9 Breitgeschlagenes Silber holt man von Tharschisch, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Künstlers, und ein Händewerk des Goldschmiedes; blaues und purpurfärbiges Zeug ist ihr Kleid; ganz sind sie ein Werk geschickter Künstler.
10 Aber Jehova ist Wahrheit; Er ist ein lebendiger Gott, und ein ewiger König. Vor seinem Zorne bebet die Erde, und seinen Grimm können die Völker nicht aushalten.
11 Saget also zu ihnen: Götter, die den Himmel, und die Erde nicht geschaffen haben, werden von der Erde, und unter diesem Himmel verschwinden.
12 Er ist es, der die Erde durch seine Macht erschuf, den Weltkreis durch seine Weisheit befestigte, und den Himmel durch seinen Verstand ausspannte.
13 Wann er donnert, ist Wassergeräusch in den Lüften; er läßt Dünste von der Erde Grenzen aufsteigen, macht Blitze zum Regen, und führt den Sturmwind aus seinen Vorrathshäusern.
14 Ohne Einsicht sind alle Menschen; schämen müssen alle Künstler sich des Schnitzgebildes wegen; denn Betrug sind ihre Gußgebilde, und kein Leben ist in ihnen.
15 Ein Nichts, ein lächerliches Machwerk sind sie; zu ihrer Strafzeit werden sie zu Grunde gehen.
16 Nicht wie diese ist Jakobs Theil; denn dieser ist der, welcher Alles erschaffen hat, und Israel ist seines Erbes Stamm; Jehova, Zebaoth ist sein Name.
17 Nimm deine Habe zusammen aus dem Vaterland, die du in der Vestung wohnest!
18 Denn so spricht Jehova: Siehe! dießmal will ich die Bewohner dieses Landes wegschleudern, und sie so beängstigen, daß sie genug haben.
19 Weh mir um meines Unglücks willen! Schmerzhaft ist meine Wunde; doch denke ich: Dieß ist nun einmal meine Plage; ich muß sie leiden!
20 Zerstört ist mein Zelt, zerrissen sind alle meine Stricke; meine Kinder sind von mir ausgewandert, und sind nicht mehr! Es ist Keiner mehr, der mein Zelt aufschlägt, und meine Tücher aufspannt!
21 Dumm waren die Hirten, daß sie nach Jehova nicht fragten; darum hatten sie kein Glück, und ihre ganze Heerde wurde zerstreuet.
22 Man hört ein Getümmel, sieh! es kommt! und ein großes Stürmen vom mitternächtlichen Lande her, um die Städte Juda's in Wüste umzuwandeln, zur Wohnung der Schakale.
23 Ich weiß, Jehova! der Weg des Menschen hängt nicht von ihm selbst ab, noch von dem Wanderer, seinen Schritt zu leiten.
24 Züchtige mich, Jehova! doch mäßig, nicht in deinem Zorne, daß du mich nicht zermalmest.
25 Gieße deinen Grimm über die Völker, die dich nicht kennen, und über die Nationen, die deinen Namen nicht anrufen; denn Jakob haben sie verzehrt, ja verzehrt haben sie ihn, und verschlungen, und seine Wohnung zerstört.

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