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Hiob - Kapitel 41

Hiob - Kapitel 41

(Leander van Eß)

1 Keiner ist so kühn, ihn aufzureizen; und wer ist der, der mir in's Angesicht sich widersetzt?
2 Wer kam mit Etwas mir zuvor, daß ich's vergelte? Was unter dem ganzen Himmel ist, ist ja mein!
3 Schweigen kann ich nicht von seinen Gliedern, von der Beschaffenheit der Stärke, und von der Schönheit seiner Rüstung.
4 Wer mag aufdecken die Gestalt seines Gewandes, wer kann kommen an sein doppeltes Gebiß?
5 Wer öffnet die Flügelthüren seines Rachens? Die Reihen seiner Zähne - wie schauerlich!
6 Majestätisch sind seine starken Schilde, geschlossen mit dem engsten Anschluß,
7 schließt eines sich dem andern an; und kein Lüft(chen) dring zwischen sie;
8 eines klebet fest am andern; sie hängen zusammen, und trennen sich nicht.
9 Sein Niesen läßt Blitz leuchten; und seine Augen sind gleich den Wimpern der Morgenröthe.
10 Aus seinem Rachen schießen Flammen, Feuerfunken sprühen hervor.
11 Aus seinen Nasenlöchern bricht Rauch hervor, wie aus erhitztem Topf und Kessel.
12 Sein Hauch zündet wie Kohlenglut, und Flamme fährt aus seinem Rachen.
13 Auf seinem Nacken wohnt Stärke; und vor ihm her tanzt die Angst.
14 Seine fleischigen Wampen kleben dicht an wie gegossen um ihn, unbeweglich.
15 sein Herz ist hart wie Stein, und hart wie der untere Mühlstein.
16 Erhebt er sich, so beben Helden, vor Schrecken sind sie außer sich.
17 Wollte ihn Jemand mit dem Schwerte treffen; es haftet nicht, weder Speer, noch Pfeil, noch Panzer.
18 Er achtet für Stroh das Eisen, für morsches Holz das Erz.
19 Ihn jagt nicht in die Flucht des Bogens Sohn; ihm wandeln sich in Spreu die Steine der Schleuderer;
20 wie Spreu wird geachtet die Keule; er lacht des Wurfes der Lanze.
21 Unter ihm sind spitzige Scherben, Dreschschlitten breitet er aus auf dem Schlamm.
22 Er macht, wie einen Topf, die Tiefe sieden; wandelt wie zur Salbe das Meer.
23 Hinter sich her macht er glänzen die Bahn; man hält die Fluth für graues Haar.
24 Auf Erden ist seines Gleichen nicht; er ist geschaffen, ohne Furcht zu seyn.
25 Auf alles Hohe blickt er nieder; er ist König über die stolzen Thiere alle.

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