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Prediger - Kapitel 1

Prediger - Kapitel 1

(Leander van Eß)

Eitelkeit aller irdischen Dinge; Menschenweisheit und Klugheit befriedigt nicht.

1 Reden des Predigers, des Sohnes David's, Königs zu Jerusalem:
2 Eitelkeit über Eitelkeit! spricht der Prediger; Eitelkeit über Eitelkeit! Alles ist eitel!
3 Welchen Gewinn hat der Mensch bei aller seiner Mühe, womit er sich abmühet unter der Sonne?
4 Ein Geschlecht tritt ab, und ein anderes tritt auf; doch die Erde steht ewig.
5 Denn die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und nach ihrer Urstätte hinlechzend geht sie daselbst wieder auf.
6 Es streicht nach Süden, und wendet sich nach Norden, und wendet sich wieder der streichende Wind; und in seinen Wendekreisen kehrt er zurück der Wind.
7 Alle Flüsse fließen in's Meer, doch wird das Meer nicht voller; dahin, von woher die Flüsse geflossen, kehren sie zurück, um wieder zu fließen.
8 Alle Worte sind zu matt, Niemand vermag es auszusprechen. Das Auge wird nicht satt vom Sehen, das Ohr nicht gefüllt vom Hören.
9 Was gewesen ist, das wird wieder seyn; und was geschehen ist, das wird wieder geschehen; ja, es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.
10 Gäb' es Etwas, von dem man sagte: „Siehe! das ist neu!“ so ist es doch schon in der Vorzeit gewesen, die vor uns war.
11 In der Vergessenheit kommt das Vergangene; und auch das Künftige, was geschehen wird, wird bei denen in Vergessenheit gerathen, die künftig seyn werden.
12 Ich Prediger war König über Israel zu Jerusalem.
13 Ich richtete mein Herz darauf hin, weislich zu erforschen, und zu ergründen Alles, was unter dem Himmel geschieht - eine unselige Mühwaltung, die Gott den Menschenkindern aufgegeben, um sich damit abzumühen.
14 Ich sah alles Treiben, was unter der Sonne geschieht; und siehe! Alles ist eitel, und Haschen nach dem Winde!
15 Das Krumme vermag Niemand gerade zu machen; und die Mängel Keiner zu zählen.
16 Ich redete mit meinem Herzen und sprach: Siehe! ich habe mich erhoben, und übertroffen Alle an Weisheit, die vor mir gewesen sind in Jerusalem; ja mein Herz ersah sich viele Weisheit und Klugheit.
17 Während ich mein Herz darauf hinrichtete, um kennenzulernen Weisheit und Klugheit, Unsinn und Thorheit; so erfuhr ich, daß auch dieses Haschen nach dem Winde sey.
18 Denn wo viele Weisheit ist, da ist viel Gram; und wer Klugheit mehrt, mehrt Kummer.

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