Draconites, Johannes - Von der Gülden Kron: Jesu Christi.

Draconites, Johannes - Von der Gülden Kron: Jesu Christi.

Doctor Ioannes Draconites.

Psal. XXI.
Du setzest in zum Segen ewiglich: und erfrewest in mit freuden deines angesichts.

A.D. XLIX.

Dem Erbarn Arnold Beine:
Frid durch Christum.

Dieser Psalm weissaget vom Evangelischen Königreich JESU CHRISTI: welches er wol angefangen hat auff erden wie er zu Pilato sprach Jo. 19. ich bin ein König dazu geborn das ich von der warheit zeuge: aber nach seiner aufferstehung erst recht angenomen und getrieben / nach disem Spruch: Ps. 7. Ich habe meinen König eingesetzt auff meinen heiligen berg. Und solch Königreich zur rechten Gottes haben / nemlich mit dem Evangelischen Predigampt uber alles regiren / nennet hie David eine Güldenkron auff sein heupt gesetzt sein. Denn das Messiah kein weltlicher König sein würde / zeiget Pilatus gnugsam damit an das er Jo. 19. dem Hern eine dornekron auffsetzt und sprach / Seie gegrüsset lieber Juden König. Die Juden namen in am Palmtag gar herlich an zu einem König / aber es weret nicht lenger denn bis an Garfreitag / an welchem sie in creuzigeten und uber das Creutz schrieben JESUS VON NAZARET DER JUDEN KONIG. Drumb ist diser Psalm und alle weissagunge vom Königreich CHRISTI nicht vom weltlichen und zeitlichen sondern vom geistlichen und ewigen Reich CHRISTI zuverstehen / nemlich vom Evangelischen Predigampt durch welches er mit seinem wortt und geist uber die sele regiret / also das er alle die so den verheissungen glewben muttig macht des Satans gewalt zu uberwinden und in Gottes reich zu komen. Sihe diser selickeit halben die alle Christen dises Königes unterthanen ia sein fleisch und beine haben / nennet diser Psalm CHRISTUM einen ewigen segen. Und dis wolt ich lieber Arnold in dises Königlichen Psalms ersten teil vorreden.

Sintemal aber kein mensch auff erden ie komen ist der verechter ist gewest, und mehr hat leiden müssen vom Teuffel und seiner welt / denn JESUS CHRISTUS Gottes Sone: wie Jesa. 53. auch spricht / er war der allerveracktest. So beschreibet David im andern teil dises Psalms / wie Gott alle die zeitlich mit dem tod und ewiglich mit dem hellischen fewer plagen wolle / so disem König umb nichts anders willen todfeind sind / denn das er sie vom ewigen verdamnis erlösen und das ewigeleben umbsonst geben wil. Es ist wol schrecklich zuhören das aller Widderchristen leib und sele inwendig und auswendig brennen sollen imer und ewiglich und nimermehr hoffen das solchs ein ende nehmen werde. Es ist aber auch keine grössere sünd auff erden / denn das ein unseliger Pulversack alle seine lebetage Gottes Evangelion lestert und alle die CHRISTUM bekennen verfolget. Ein iglicher erbeitter ist seines lohnes wird.

Wer nu begeret / allerliebster Schwager / zusehen / wie der Herr JESUS itzt zur rechten hand Gottes mit seiner güldenkron sitzt und ein ewiger segen ist der ganzen Christenheit auff erden / also das er Gottes kinder und erben in disem jamertal mit dem Evangelio durch seinen geist tröster nerer stercket / und wenn sie gestorben sind aufferwecket seinem unsterblichem leib ehnlich: der lese dises Psalms erstteil und betrachte es mit freuden. Wer aber begeret zusehen wie der eingefleischt Gott mit seiner güldenkron und allmechtigen Maiestet erscheinen wird und alle kinder und erben des Teuffels (ich meine die lesterer und verfolger des Evangelii) zum ewigen fewerofen machen wird in der helle: der mag das anderteil dises Psalms lesen und betrachten mit furcht: und bette mit David auch den letzten vers mit wundsch das solchs alles bald geschee Amen.

Es lesen viel die heilige schrifft: aber wenig suchen CHRISTUM drinnen / on welchen die Schrifft mit frucht nicht gelesen kan werden. Drumb wolt ich allen denen so begern die schrifft mit frucht zulesen / damit einen dienst thun das ich in alle weissagung von CHRISTO / nicht alleine darumb zu hause brechte das sie iren Christlichen glawben in diser wüssten als mit einem teglichen Himelbrod nereten / sondern auch das sie durchs erkendnis CHRISTI die schrifft deste lieber gewönnen und vleissiger drinnen lesen: wenn sie sehen das so grosse Schetze Christlicher selickeit drinnen verborgen ligen / das ein Capitel oder Psalm von CHRISTO / wie ich itze deiner lieb einen schencke / thewrer ist fur Gott denn aller welt gut. Und O wie selig bistu liebster Arnold / wenn du mir thust wie die von Thessalonich und Berrhoen Paulo thetten / nemlich wie Jene Paulo nicht ferner glewbeten denn sie geschrieben funden in den Propheten: das du auch selbs die Bibel durchlesest und CHRISTUM drinnen suchest / auff das du mit augen sehest das ich die warheit von CHRISTO rede und nicht vergeblich schreibe. Ich zwar sorge nicht fur deine fursichtickeit als eine gewachsene lilien wie du reich werdest in dieser vergenglichen welt: Sorge du selbs fur deine sele / und bedencke wie die schöne lilien bald verwelcken / und das CHRISTUS spricht Matth. 16. Was hülffs einen Menschen wenn er gleich die ganze welt hette / und lidde schaden an seiner sele: Der König aller Könige JESUS CHRISTUS kröne durch seinen heiligen Geist dein Herz mit gnaden also / das du nicht alleine teglich von Gott unserm vater im Himel begerest alles verheissen gut in CHRISTO / sondern auch teglich fur alle wolthat danckest: wie David im 103. Psalm. Geschrieben zu Lübeck ind er Webe S. Jacobs. 7. Decem. 1549.

Von der guelden kron: JESU CHRISTI:

Der 21. Psalm.

Diser Psalm ist ein Dancklied unsers Koenigs JESU CHRISTI das er von todten aufferweckt und zum Hern gemacht ist uber alles / und eine Goettliche weissagunge von dem geistlichen Reich CHRISTI und seiner feinden ewigem verdamnis. Dasd er aber gewislich von CHRISTI Reich weissage / scheinet klarlich aus disen wortten (du setzest in zum Segen ewiglich) welche wortt sind eine lebendige quelle / die da fleusset aus diser verheissung Gottes Ge. 12. In deinem Samen sollen alle geschlecht auff erden gesegent werden / ia sie sind such derselben eine schoene auslegunge. So last uns den Koeniglichen Psalm in dreie Stuecke teilen / und reden: Im ersten teil von der grossen herlickeit des geistlichen und ewigen koenigreichs CHRISTI. Im andern teil von der Juden und aller WidderChristen zeitlichen und ewigen untergang und verdamnis.

Im dritten bettet er das CHRISTUS ia bald erscheine und solchs alles erfuelle.

Herr der Koenig frewet sich in deiner krafft: und wie seer froelich ist er uber deine huelffe.
Du gibst im seines herzen wuendsch: und wegerst nicht was sein mund bittet: Sela.
Denn du uberschuettest in mit guten segen: du setzest eine gueldene Kron auff sein heupt.
Er bittet dich umb das leben: so gibstu im langes leben imer und ewiglich.
Er hat grosse ehre an deiner huelffe: du legest lob und schmuck auff in.
Denn du setzest in zum Segen ewiglich: du erfrewest in mit frewden deines andlitzs.
Denn der Koenig hoffet auff den Hern: und wird durch die guette des Hern fest bleiben.

Aus disem ersten teil last uns lernen

Wie Christ ist erstanden Gott dancket das er in vom tod erloeset hat.

Das durch den koenig CHRISTUS zuverstehen seie: scheinet aus dem andern Psalm der spricht / Ich habe meinen koenig eingesetzt.

Gleich wie er mit disen wortten (der koenig frewet sich in deiner krafft) Gott danckt das er in vom Tod erloest durch seine macht: davon Paulus Eph. 1. spricht / Gott hat nach seiner mechtigen sterck CHRISTUM von Todten aufferweckt.

Also wil er mit diesen wortten (und wie froelich ist er uber deiner huelffe) anzeigen wolle das in Gott vom Tod erloest habe und zu einem Koenig uber alles gemacht: wie er auch derhalben spricht Ps. 16. Ich habe den Hern allezeit fur augen / drumb werde ich wol bleiben / des frewet sich mein herz und mein ehre ist froelich.

Nu

Warumb Christ ist erstanden

Gott dancken werde.

Mit disen wortten (du gibst im seines hertzen wuendsch: und wegerst nicht was sein mund begeret: Sela) beschreibet er seines hertzen mundes gebette so er in disem Jamertal gethan hat. Was aber CHRISTUS gewundscht und gebetten habe (nemlich das wir durch in erloeset selig werden so wir dem Evangelio glewben) scheinet aus dem 22. Psalm / in welchem er spricht / Hilff mir aus dem Rachen des Lewen / so wil ich deinen namen meinen bruedern verkuendigen: desgleichen aus allen BetPsalmen von CHRISTO. Gilt aber mir und dir alles das CHRISTUS gewuendscht und gebetten hat (wie Paulus zeuget das uns Gott alles in CHRISTO geschenckt habe) so wil er mir und dir zum Exempel gesagt haben zu Gott (du gibst im seines hertzen wuendsch: und wegerst im nicht was sein mund begeret: Sela) auff das wir desgleichen Gott dancken nach der erloesung das er unsers hertzen und mundes wundsch und gebett erhoeret und uns erloeset hat.

Gleich wie er mit disen wortten (denn du uberschuettest in mit guttem segen) Gott dafur dancken wil das er in zu einem erstgeborn von todten und Segen aller welt gemacht: nach diser verheissung Ge. 12. In deinem Samen sollen alle voelcker auff erden gesegent werden. Also danckt er Gott mit disen wortten (du setzest ein gueldenkron auff sein heupt) das er in zum Koenig aller Koenig und Hern aller Hern und Voelcker gemacht: nach diser weissagung Psal. 72. Alle Koenige werden in anbetten / alle Heiden werden im dienen. So wil er Gott dancken das er in so hoch nach seiner Hellefart erhaben habe / als Paulus Phil. 2. rhuemet.

Hieraus ist wolzuverstehen / das er mit disen wortten (er bittet dich umb das leben / so gibstu im das leben imer und ewiglich) anzeigen wolle / das er in allen irdischen und Helllischen noeten / begeret habe vom tod ewiglich errettet und bei Gott im Himel ewig zuleben / und das er auch Gott dafur dancken wolle das er im ewiges leben geschenckt habe nach seiner aufferstehung: wie er auch deshalben Ps. 118. gepeut und spricht / Dancket dem Hern denn er ist freuendlich und seine guete weret ewiglich.

Gewislich aber hat CHRISTUS auff erden nicht alleine seiner person halben gebettet das er vom tod erloeset in das ewigeleben keme (als er denn itzt verkleret zur rechten Gottes sitzt) sondern auch das ich und du von tod und Hell erloeset im ehnlich durch in und mit im bey Gott ewiglebeten: als er denn selbs Jo. 17. mit seinem gebette zeueget. Vater ich wil wo ich bin das auch die bey mir seien die du mir gegeben hast.

Was ist aber das gesagt: er hat gros ehre an deiner huelffe: du legest auff in lob und schmuck: Wie er mit disen wortten (er hat gros ehre an deiner huelffe) Gott darumb wil dancken das er im fur die groeste schand auff erden die hoehist ehre im Himel gegeben habe: nach dem 8. und 110. Psal. Also wil er mit disen wortten (du legest auff in lob und schmuck) Gott darumb seer dancken / das er im fur die zeitlichen schmach ewig lob und fur die zeitliche schand ewigen preis und schmuck gegeben hat / also das man in loben ehren anruffen wird / unter allen Himeln wie Gott den vater selbs: als er denn Jo. 5. selbs spricht / Alles gericht hat der vater dem Sone geben / auff das sie alle den Son ehren wie sie den Vater ehren. Und Ps. 72. klinget / Sein name wird ewiglich bleiben / unter der Sonnen wird sein name auff die nachkomen reichen / und werden durch denselben gesegent werden. Bisher danckt er fur das Koenigreich: Nu fur das PriesterThum.

Denn wie er mit disen wortten (denn du setzest in zum Segen ewiglich) Gott dafur dancken wil / das er nicht alleine dazu verordnet ist das alle welt durch in gesegent werden sol / nach dem Eyde Ge. 22. Abrahe geschworn / sondern auch das alle Gottes Heiligen in alleine selig preisen werden als Petrus Ac. 4. und sprechen / Es ist kein name den leueten geben unterm Himel darinnen heil ist denn der name JESUS.

Also wil er mit disen wortten (du erfrewest in mit frewden deines andlitzs) nicht alleine dafur danck sagen / das in Gott in ein unaussprechlich herschafft gesetzt und das er ewige selickeit in des vatters angesicht haben werde: sondern auch das ich und du in CHRISTO und durch CHRISTUM solche freud und selickeit haben werden ewiglich CHRISTI leib ehnlich und aus dem ansehen des vaters angesicht / unaussprechliche freud und Gottliche unsterblickeit entpfahen werden: als die Schrifft auch zeueget 1. Cor. 13. Wir werden in sehen von angesicht zu angesicht. Und 1. Jo. 3. Wir werden im ehnlich werden und in sehen wie er ist.

Zum beschlus beschreibet er worauff sein gantzes Reich gegrundet seie dreifaltiglich.

Zum ersten spricht er (der Koenig hoffet auff den Hern) wil anzeigen / das er durch hoffen auff die verheissen guete und huelffe selig worden seie: wie Paulus auch sonst spricht Ro. 8. von aller Christen selickeit / wir sind selig in hoffnung. zum andern spricht er (und wird durch die guete des Hern fest bleiben) wil anzeigen / das er nach seiner menscheit aus lautter guettickeit und gnaden Gottes zu solcher herlickeit erwelet und komen seie: wie Paulus auch Eph. 2. von allen Christen spricht / Aus gnaden seit ir selig worden.

So wil er mit disen wortten (denn der Koenig hoffet auff den Hern / und wird durch die guete des Hern festbleiben) mich und dich auch in im des vertroestet haben / das wir in einem Reich sein darinnen nichts ist denn vergebung der suend und ewigesleben Col. 1. Sondern auch darinnen wir nicht verlorn werden konnen / solang wir an CHRISTUM glewben und bekennen: Wie Petrus Matth. 16. Du bist JESUS CHRISTUS des lebendigen Gottes Sone. Welche meinung Paulus Ro. 10. bekrefftiget / Alle die auff in trawen / die werden nicht zuschanden.

Dein hand wird finden alle deine feinde: deine rechte wird finden die dich hassen.
Du wirst sie machen / wie einen fewerofen / wenn du drein sehen wirst.
Der Herr wird sie verschlingen in seinem zorn: fewer wird sie fressen. Ir frucht wirstu umbbringen vom erdboden / und iren Samen von den menschenkindern.
Denn sie gedachten dir ubels zuthun: und machten anschlege die sie nicht kundten ausfueren.
Denn du wirst sie zur schulder machen: mit deiner sehnen wirstu gegen ir andlitz zielen.

In disem andern teil last uns reden

Von der Juden und aller WidderChristen zeitlichen und ewigen untergang und verdamnis.

Gottes hand ist seine gewaltige rache.

Alle seine feinde sind alle verfolger CHRISTI und seiner Christen.

Finden / heist die sichern feinde CHRISTI darumb plotzlich und schrecklich uberfallen / das sie nicht alleine meinen sie seien sicher fur aller plage inen gedrewet / sondern hoffen auch noch Gotteslohn irer verfolgung: wie der zehend Psalm sie abmalet / und CHRISTUS Jo. 16. spricht / Sie meinen sie thun Gott einen dienst dran.

So wil er nmit disen wortten (dein hand wird finden alle deine feinde / deine rechte wird finden die dich hassen) weissagen / das Gottes und CHRISTI feinde die verrhetersche und moerdische Juden sampt allen WidderChristen nicht alleine das zeitlich reich verlieren werden / nach dem 68. Psalm / Der Herr wird seiner feinde kopff zuschmeissen / sondern auch gerichtet werden sollen bis an juengstentage Ps. 110. Setze dich zu meiner rechten bis das ich alle deine feinde lege zum schemel deiner fuesse.

Wie einen fewrofen machen / wenn er drein sehen wird / ist / mit so grossem inwendigem fewer und das groesser ist denn euesserlich fewer geplaget werden so bald Gott rechen wird: als Paulus 2. Thess. 1. solche pein auch beschreibet / sie werden pein leiden vom angesicht des Hern wernn er komen wird mit flammen vom Himel. So wil er mit disen wortten (du wirst sie machen wie einen fewrofen wenn du dreinsehen wirst) leren / das sie inwendig geplaget werden sollen ewiglich mit Goettlichs zorns fewer / wie ein fewr ofen inwendig brennet.

Daraus wolzuvernemen das er mit disen wortten (der Herr wird sie verschlingen in seinem zorn) anzeigen wolle / das sie Gottlicher rache nimer mehr entlauffen werden konnen. Das er aber spricht (fewer wird sie fressen) zeiget an / das sie mit leib und sele inwenig und auswendig ewiglich zubrennen verdampt werden sollen: wie CHRISTUS auch Matth. 25. spricht / Gehet hin ir verfluchten ins ewigefewr. Und dise wortt beschreiben die Helle der verdampten so klarlich als in den Propheten irgend die Helle beschrieben ist.

Was dise wortt (Ire frucht wirstu umbbringen vom erdboden und iren Samen von den Menschenkindern) weissagen fur Juden plage / leget der 109. Psalm aus.

Durch frucht verstehe / weib und kind ehre und gutt auch des Gesetzs fromickeit: welche frucht alle Gott durch die Roemer umbbracht hat und was ubrig aus dem vaterland in alle welt zerstrewet hat: nach diser weissagung Ose. 7. Der Herr mein Gott wird sie verstossen / weil sie nicht gehorcht haben / und wird sie zustrewen unter die Heiden. Wo nur leuette sind da wonen die Juden unsicher und muessen sich fuerchten das sie nicht lange daselbs wonen konnen: nach disem Spruch Mich. 7. Wie das gewuerm auff erden werden sie erzittern in iren loechern.

Warumb aber wird solch zeitlich und ewig unglueck uber die Juden gehen: Dise wortt (denn sie gedachten dir ubels zuthun / und machten anschlege die sie nicht kundten ausfueren) zeigens an / und wollen soviel weissagen. Weil die Juden CHRISTI reich vertilgen wolten und ires erhalten: wie die Evangelisten in der Passio CHRISTI schreiben: so hat Gott der Juden Reich nach dem 109. Psalm vertilget und CHRISTI Reich erhoehet wie Ps. 110. zeuget.

Gleich wie aber dise wortt (du wirst sie zur schulder machen) anzeigen / das sie last tragen muessen ir lebenlang welcher sie gern entfliehen wolten. Also will er mit disen wortten (mit deiner sehnen wirstu gegen ir andlitz zielen) anzeigen / wenn sie Gotts zorn entfliehen wollen das sie mitten drein fallen werden. Wo sie nur hinfliehen wollen sollen sie dem unglueck entgegen lauffen. Als den Aegyptern so die Juden verfolgeten das Meer entgegen lieff Ex. 15. Und die Burger von Ai wolten in die Stad fliehen und lieffen iren feinden entgegen. Was die Juden wider CHRISTUM und uns suendigen / das gelinget in als wer dem Rauch entlauffen wil und fellet ins fewer.

Herr erhebe dich in deiner krafft: so wollen wir singen und loben deine macht.

In disem dritten teil last uns hoeren

Wie die heiligen Christi zukunfft wundschen und geloben das Evangelion zupredigen.

Denn was wil er anders in aller Heiligen namen wundschen denn das unser Gott CHRISTUS erscheinen und durch seinen krefftigen geist das Evangelion vom Sieg CHRISTI predigen lassen wolle: gerade wir der 118. Psalm klinget. Der allmechtig Gott und vatter unsers Hern JESU CHRISTI seie gelobet in ewickeit fur alle seine wolthatten uns in CHRISTO erzeiget. AMEN.

Geprediget zu Marpurg 1545.
Geschrieben zu Luebeck. 1549.

Gedruckt durch Georgen Richolff: M.D. XLIX.

Aus dem Original abgeschrieben

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