Bernhard von Clairvaux - An Magister Hugo von Saint-Victor

Bernhard von Clairvaux - An Magister Hugo von Saint-Victor

Über die Taufe und andere von ihm gestellte Fragen, wie ein Brief früher überschrieben war, in Form eines Traktates oder einer kurzen Abhandlung.

Wenn Du meinst, ich hätte allzu spät zurück geschrieben, dann wisse, dass ich das Schreiben, worauf ich antworten sollte, auch sehr spät erhalten habe. Was Du mir nämlich geschickt hattest, ist nicht direkt zu mir gelangt, sondern vorher lange Zeit in Pontigny liegen geblieben; gleich nach dem Eintreffen aber habe ich keine Zeit für die Beantwortung mehr verstreichen lassen. Im Übrigen ist meine Antwort kürzer, als Du es gewünscht hattest; aber zumindest so lange, wie es meine Arbeit zuließ. Trotzdem sorgte ich dafür, dass Du über meine Ansichten bezüglich der aufgeworfenen Fragen nicht im Unklaren bliebst. Natürlich überlasse ich es Deiner Muße und Deinem Geist, diese meine Empfindungen vollständiger darzustellen, wenn Du es als nötig erkannt hast. Ich zweifle nicht daran, dass Dir zuverlässige Vernunftgründe und passende Autoritäten zur Verfügung stehen, mit denen Du dies leicht vermagst. Jener Mensch also, auf dessen Behauptungen zu antworten Du mich aufforderst, ohne seinen Namen zu nennen, soll wissen, dass die Worte, mit denen ich Dir meine Meinung über die Probleme darlege, nicht gegen ihn gerichtet sind, auch wenn unsere Einsicht von seiner Erkenntnis abweicht. Wenn nämlich unsere Einsicht wahr ist, widerspricht ihm die Wahrheit als solches, nicht wir. Wenn er sich nicht davon abbringen lässt, der Wahrheit beizupflichten, stimmt die Wahrheit mit ihm überein, so wie mit uns. Andernfalls aber „soll ein Knecht des Herrn nicht Streit anzetteln, sondern eher gegen alle tolerant sein.“ (2. Tim. 2,24) Daher suchen wir keine Wortgefechte; auch meiden wir nach der apostolischen Lehre unerhörte Worte. Wir bringen nur die Aussagen und Worte der Väter vor und nicht die unseren, denn wir sind nicht weiser als unsere Väter. Wer will, möge von seinem Empfinden überzeugt sein, soviel er will, wenn er uns nur überströmen lässt in unseren Auffassungen zu den heiligen Schriften, wie der Apostel sagt: „Nicht weil wir uns darauf bescheiden sollen, etwas von uns wie aus uns heraus an Gedanken zu liefern; vielmehr kommt diese unsere Fähigkeit von Gott.“ (2. Kor. 3,5)

  1. Du schreibst also, dass einer - ich kenne ihn nicht, denn Du nennst ja keinen Namen - anmerkt, wonach das erstmalige Wort des Herrn gelesen wird: „Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Heiligen Geist geboren wird, kann er nicht ins Himmelreich kommen“ (Joh. 3,5) Demnach kann niemand auf irgendeine Weise gerettet werden, wenn er nicht in der Tat dieses sichtbare Sakrament empfangen oder an seiner Stelle das Martyrium erlitten hat. Selbst wenn es jemand vielleicht mit wahrem Glauben und in der Zerknirschung des Herzens anstrebt, wird er dennoch gänzlich verdammt, wenn er vorzeitig stirbt und das Ersehnte nicht mehr erlangen kann. Er erscheint zunächst wegen der Festlegung der Zeit allzu hart und streng, dass nämlich das bislang verborgene Wort schon offen schadet, dass der Richter straft, ehe er noch androht, dass auch das Wort, das der Erlöser erst im Finstern spricht und ins Ohr, zwar noch nicht Heil bringt, weil es noch nicht offenbar ist, wohl aber die Welt schon mit Verdammten erfüllt. Hat so also das Wort des Heiles und das Gebot des Lebens nicht früher das Leben wiederherstellen können, als vielmehr den Tod verhängt, und dies über Unschuldige, weil sie noch nicht den Willen ihres Herrn kannten? Hat Gott ein unwissendes und - um mit dem Heiden zu sprechen -gerechtes Volk töten müssen? Wer könnte so denken? Es entspricht sicher nicht dem Schöpfer des Lebens, gleich am Beginn seiner Wege den Tod zu verhängen, zu dessen Beendigung er doch in die Welt gekommen war, zur Vorverurteilung einer Welt, die noch nicht das jüngste himmlische Gebot kannte. Es ist Unrecht, in der Tat zu denken, dass der Spender aller Güter seiner Ankunft einen so bösen Anfang gegeben hätte. Keineswegs möchte ich also jemandem zustimmen, der über Christus das denkt, was mit Recht vom Antichrist gefürchtet wird, weil dieser freilich seinen Pfeil im Köcher bereit hält, um ihn im Dunkeln auf die Aufrichtigen im Herzen abzuschießen. (Ps. 10,3)
  1. Denn wie viele sterben inzwischen auf dem ganzen Erdkreis ungetauft und wissen in der Tat nicht, was Jesus nächtens vertraulich mit Nikodemus spricht? Was also? Das Gesetz ist noch nicht veröffentlicht, und schon werden die Menschen wegen Verstoß belangt? Und wie, spricht der Apostel, sollen sie an den glauben, den sie nicht gehört haben? Wie aber sollen sie hören, wenn niemand predigt? Wie aber sollen sie predigen, wenn sie nicht gesandt werden? (Röm. 10,14f) Noch ist die Verkündigung nicht verordnet, nicht verbreitet und gehört, und nach dem Urteil des faulen und unnützen Knechtes ist der Herr so hart, dass er schon ernten will, wo noch nicht gesät ist, und sammeln, wo nicht verstreut ist? Fern sei der Gedanke! Aber höre lieber die Wahrheit des folgenden Sachverhalts: Er, der allein der Meister im Himmel und auf Erden ist, vertraute dem, der nur Meister in Israel war, in einem vertraulichen und geheimen Gespräch das an, was er ihm anvertrauen wollte. Er lehrte ihn das, was er ihn lehren wollte, aber nichts, was er auch von Abwesenden forderte, nichts, von dem er auch Vorschriften für diejenigen ableitete, die ihn nicht gehört hatten. Nur höchst ungerecht wird Gehorsam eingefordert, wo zuvor das Gebot nicht gehört wurde. Es ist ja nicht ein solches, das man nach dem Naturgesetz auch ohne Bekanntmachung kennen müsste, wie zum Beispiel jenes: Was du nicht willst, dass es dir geschehe, das füg auch keinem anderen zu! (Hiob. 4,16) Es ist eher gewissermaßen eine Machenschaft, nicht ein Naturgesetz. Denn welche Natur, welche Vernunft lehrt, dass keiner der Sterblichen inneres und ewiges Heil erlangen könne, dessen Körper nicht äußerlich von einem sichtbaren Element benetzt worden ist? Das Sakrament des allerhöchsten Gottes muss angenommen, nicht diskutiert werden, es muss verehrt und nicht beurteilt werden, es ist durch den Glauben gelost worden und nicht angeboren, es ist durch die Tradition sanktioniert und ist nicht durch die Vernunft erfunden worden. Weiterhin ist es notwendig, dass dem Glauben das Hören vorausgeht, wie der Apostel sagt: Also gründet der Glaube im Hören. (Röm. 10,17) Was also überhaupt nichts gewusst werden konnte, ohne vorher gehört worden zu sein, wie, bitte, sollte etwas eingefordert werden, ehe es gehört wurde? Sieh doch, wie der Apostel hier Zuflucht nahm und die Ungläubigen nur aus dem Gehörten überzeugte. Er sagt: Ich frage aber: Haben sie wohl nicht gehört? (Röm. 4,15) Als ob er sagen wollte: Sie könnten sich entschuldigen, wenn sie nicht gehört hätten. Wo es nämlich kein Gesetz gibt, da gibt es auch keine Übertretung. (Röm. 4,15) Aber jetzt, wo die Stimme der Prediger sich über die ganze Erde verbreitet hat und ihre Worte bis an die Grenzen des Erdkreises gedrungen sind, ist die Missachtung in der Tat unentschuldbar, weil das Vernommene nicht mehr verheimlicht zu werden vermag.
  2. In der Tat wird vieles, was man wissen müsste, nicht gewusst, sei es aus Unbekümmertheit über das Wissen, sei es aus Faulheit zu lernen oder aus Angst nachzuforschen. Ein derartiges Nichtwissen findet keine Entschuldigung. Aber liegt vielleicht das Problem darin, ob man das Erforschte überhaupt durch menschliche Unterweisung erlernen kann? Der Mensch erkennt nicht die Gedanken eines anderen Menschen, wenn dieser sie ihm nicht selbst kundtut. Um wie viel weniger wird jemand den göttlichen Ratschluss erforschen können, es sei denn, Gott selbst wollte ihm diesen offenbaren? Höre schließlich ihn selbst: Wenn ich nicht gekommen wäre, sagt er, und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie ohne Sünde. (Joh. 15,22) Er sagt nicht einfach: Und nicht gesprochen hätte, sondern, indem er noch zu ihnen beisteuerte, sagte er: Wenn ich nicht zu ihnen gesprochen hätte. Ohne Zweifel zeigt er damit, dass sie nicht als unentschuldbar einzustufen wären für die Missachtung eines Befehls, ehe dieser zu ihrer Kenntnis gelangt wäre. Denn wenn er zwar gesprochen hätte, aber nicht zu ihnen, würde das Nichtwissen um nichts weniger das Vergehen des Ungehorsams entschuldigen. Jetzt aber, sagte er, da ich gesprochen habe - und zu ihnen gesprochen habe - haben sie keine Entschuldigung für ihre Sünde. (Joh. 15,22) Daher sagt er auch: Ich habe offen vor aller Welt gesprochen und nichts im Geheimen gesagt. (Joh. 18,20) Nicht dass er seinen Vertrauten nicht vieles im Geheimen und hinter verschlossenen Türen gelehrt hätte, aber es waren Worte, denen er zunächst gewissermaßen keine besondere Bedeutung zumaß. Was er im Geheimen anvertraute, sollte nach seiner Einschätzung weder Strafe noch Lohn nach sich ziehen, bis es offenbar wurde und ins Licht trat. Schließlich sagte er auch: Was ich euch im dunkeln sage, davon redet am hellichten Tag. (Mat. 10,27), um nun freilich den Hörern nach ihrem Verdienst entweder den Verdienst für Gehorsam oder Missachtung zuzuschreiben, wenn seine Worte bekannt geworden seien. Ebenso spricht er: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, verachtet mich. (Luk. 10,16), als ob er sagte: Mein Urteil über die, die gehorchen und nicht gehorchen, wird nicht davon abhängen, was ich insgeheim anvertraute, sondern von eurer öffentlichen Verkündigung.
  3. Vielleicht aber sagt jetzt jemand: Diejenigen, die nicht gehört haben, werden zwar nicht wegen Missachtung gerichtet, aber doch wegen der Erbsünde verdammt, von der sie gewiss nur durch das Bad der Taufe gereinigt werden können. Aber wer wüsste nicht, dass in alten Zeiten neben der Taufe auch andere Heilmittel gegen die Erbsünde nicht fehlten? Abraham und seinen Nachkommen ist dazu von Gott die Verpflichtung zur Beschneidung aufgetragen worden. In allen Völkern aber, die als gläubig befunden wurden, halten wir die Erwachsenen durch ihren Glauben und durch ihre Opfer für gereinigt, während den Kindern schon der Glaube der Eltern allein nützte, vielmehr genügte. Dies hielt bis zur Zeit der Taufe an, als mit der alleinigen Einsetzung dieses Sakraments alles andere seine Bedeutung verlor.
  4. Wir fragen also nach der Zeit, in der die Taufe ihren Anfang nahm. Er sagt: Seit das erste Mal gesagt wurde: Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, etc. (Joh. 3,5) Halte also fest, was zu Nikodemus gesagt wurde, also einem Freund Jesu, doch im verborgenen, aus Furcht vor den Juden (Joh. 19,38), und dass er jene Unterredung heimlich des Nachts suchte. Wie viele Tausend von Beschnittenen - glaubst Du - sind inzwischen verstorben, ganz zu schweigen von den Heiden, solange noch nicht ans Licht getreten war, was damals im Dunkeln über die Taufe gesagt wurde? Was nun? Halten wir alle diese für verdammt, weil sie nicht getauft wurden? Es geschieht also jenem alten Gebot Gottes, das in gleicher Weise erlassen wurde, Unrecht, wenn man meinte, es habe so plötzlich seine Geltung verloren, es könnte fürderhin nicht mehr nützen, wenn plötzlich ein bis dahin unbekanntes Gebot gewissermaßen verstohlen auftaucht, das noch nicht zu Hilfe gereicht! Freilich, wie viel Zeit, glaubst du, ist vergangen, bis öffentlich gepredigt und über die Dächer gerufen wurde: Wenn ihr beschnitten seid, wird Christus Euch nichts nützen (Gal 5,2)? Wie wird dann jenes Wort bestehen, dass Seit den Tagen Johannes des Täufers das Himmelreich Gewalt erleidet (Mat. 11,12), wenn bekanntlich gerade damals das Abgeschnittensein vom Königreich so gewaltsam war, wie nie zuvor und nie danach? Freilich, das Gebot des neuen Mysterium war in Kraft gesetzt, aber bislang nur im Geheimen: Welcher Zugang zum Himmelreich kann bitte inzwischen den Sterbenden offen stehen, wenn das alte Gebot schon nicht mehr gilt, da es ja vom neuen ausgeschlossen wird, und das neue noch nicht hilft, da es nicht vernommen wird, wenn es keiner kann? O wie äußerst unglückselig waren jene Zeiten, die über Jahrhunderte als einzige verstrichen, ohne ein Mittel zum Heil zu enthalten: die Beschneidung, die bisher Gültigkeit besaß, wagte nicht mehr zu nützen, da die Taufe ihr die Wirksamkeit raubte, die Taufe hingegen brachte keine Hilfe, solange sie noch verborgen blieb! Vielleicht schlief Gott damals, und es gab zwischenzeitlich keinen, der Erlösung oder Rettung brachte.
  5. Daraus wird, wie ich glaube, offensichtlich genug, dass die Verdammnis der Ungetauften, die Zurückweisung der Beschnittenen und die Aushöhlung der Opfer, die der alte Ritus etwa gegen die Erbsünde beachtete, ganz allgemein gerade damals am Allerwenigsten begann, als dem Nikodemus insgeheim gesagt wurde: Wenn jemand nicht aus Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren wird, kann er nicht in das Himmelreich eintreten. Aber auch dann nicht, als den Aposteln offen aufgetragen wurde: Geht, lehrt alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Mat 28,19) Aber erst von dieser Zeit an begann für jeden die alte Vorschrift nicht mehr zu gelten, und jeder Ungetaufte am neuen Gebot schuldig zu werden, als das Gebot selbst unentschuldbar zu seiner Kenntnis gelangen konnte. Für die Kinder, die noch nicht zum Gebrauch der Vernunft gelangt sind - da man doch glaubt, dass nur der Kontakt zur Sünde und nicht erst die Übertretung eines Gebotes schadet -, muss man gewiss glauben, dass die alten Sakramente so lange galten, als nicht feststand, dass sie öffentlich aufgehoben waren. Oder sogar darüber hinaus? Es liegt bei Gott, nicht bei mir, klar abzugrenzen. Jeder aber in späterem Lebensalter, der die Taufe noch verweigerte, nachdem überall das Heilmittel der Taufe bekannt geworden war, fügt zum allgemeinen Makel der Erbsünde von sich aus noch die Schuld des Hochmuts hinzu und trägt in sich doppelten Grund zur gerechtesten Verdammnis, wenn seine Seele in diesem Zustand den Körper verlassen sollte. Wenn er sich jedoch vor dem Tod besinnt und den Wunsch und das Verlangen nach der Taufe hat, sie aber durch vorzeitigen Tod nicht mehr erlangen kann, wenn ihm nicht der wahre Glaube, die fromme Hoffnung und reine Liebe fehlt, dann mag mir Gott gewogen sein, weil ich durchaus nicht völlig an seinem Heil verzweifeln kann, nur weil ihm das Wasser der Taufe fehlte. Ich kann seinen Glauben nicht für inhaltslos ansehen, die Hoffnung nicht verwirren und die Liebe abtöten; allerdings vorausgesetzt, dass nicht die Verachtung, sondern allein unüberwindliche Umstände die Taufe verunmöglichten. Wenn jemand anderes darüber denkt, mag er sehen, ob er sich von seiner Behauptung überzeugt hat. Ich jedenfalls muss gestehen, dass ich mich nicht leicht einer solchen Ansicht anschließe, wenn mich nicht ein stärkerer Vernunftgrund zur Einsicht oder eine höhere Autorität zum Glauben gebracht hat.
  6. Es würde mich aber sehr wundern, wenn dieser neue Erfinder neuer Behauptungen und Verfechter neuer Erfindungen darin ein Argument finden könnte, welches den heiligen Vätern Ambrosius und Augustinus oder einer noch höheren Autorität verborgen geblieben wäre. Denn, falls er es nicht weiß: beide haben wahrlich die gleiche Ansicht vertreten, mit der auch wir übereinstimmen. Er lese - wenn er es noch nicht gelesen hat - das Buch des Ambrosius: Über den Tod Valentinians. Hat er es schon gelesen, dann soll er es nochmals zur Hand nehmen, und nicht so tun, als wüsste er von nichts! Ohne Zweifel wird er erkennen, dass der Heilige einen ungetauften, aber gläubigen Toten allein wegen des Glaubens das Heil erwarten lässt und unzweifelhaft dem guten Willen zubilligt, was dem Vermögen fehlte. Er lese auch das vierte Buch des Augustinus: Über die einzige Taufe, und er müsste entweder erkennen, dass er sich unklugerweise täuschen ließ, oder er müsste sich als schamlos Verstockter erweisen. Er sagt: Von dem, was jenem ungetauften Räuber gesagt wurde: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein (Luk 23,43) leitet der Heilige Cyprian den gewichtigen Beweis ab, dass das Leiden bisweilen die Taufe ersetzen kann. Und er fügt hinzu: Wenn ich dies immer wieder bedenke, finde ich, dass nicht nur das Leiden im Namen Christi die fehlende Taufe ersetzen kann, sondern auch der Glaube und die Bekehrung des Herzens, wenn es etwa wegen der knappen Zeit nicht möglich ist, bei der Feier des Taufmysteriums Zuflucht zu nehmen. Und weiter unten: „Wie weit also auch ohne das sichtbare Sakrament der Taufe das gilt, was der Apostel sagt: Was von Herzen geglaubt wird, führt zur Gerechtigkeit, was mündlich bekannt wird, führt zum Heil (Röm. 10,10), ist bei jenem Räuber verdeutlicht worden. Aber, sagt er, so erfüllt es sich unsichtbar, wenn nicht die Missachtung der Religion, sondern höhere Gewalt das Taufmysterium ausschließt. Freilich weiß ich sehr wohl, dass er selbst relativiert, was er bezüglich des Räubers als Zeugnis angenommen hatte, und jenem Satz eine umso geringe Eignung zum Beweis einräumt, weil es ganz und gar nicht sicher ist, ob er nicht etwa doch getauft war. Im übrigen aber besteht er mutig aus seiner Aussage und bekräftigt sie auf vielfache Weise. Wenn ich nicht irre, zog er sie an keiner Stelle zurück. Ebenso folgert Augustinus an einer anderen Stelle, nachdem er zuvor einige angeführt hatte, von denen die Schrift erwähnt, dass sie zwar unsichtbar, jedoch nicht durch ein sichtbares Zeichen geheiligt wurden: Daraus ergibt sich, sagt er, dass einigen eine unsichtbare Heiligung zugute kam, auch ohne sichtbare Sakramente, die im Wechsel der Zeiten verändert wurden, und einst anders gewesen sein mögen, als sie jetzt sind. Und wenig später fügt er hinzu: Dennoch darf ein sichtbares Sakrament keinesfalls verachtet werden, denn wer es verachtet, kann auch ohne sichtbares Zeichen nicht geheiligt werden. Woraus sich mit genügender Klarheit ergibt, dass der Glaubende und zum Herrn Bekehrte, nicht dann der Frucht der Taufe beraubt wird, wenn er nicht getauft werden konnte, sondern dann, wenn er die Taufe aktiv verachtete.
  7. Von diesen zwei Säulen - ich spreche von Augustinus und Ambrosius - lasse ich mich nur schwer wegreißen, glaube mir. Mit ihnen, sage ich, bekenne ich mich entweder zum Irrtum oder zum Wissen, denn ich glaube auch selbst, dass der Mensch allein durch den Glauben gerettet werden kann, mit dem Verlangen, das Sakrament zu empfangen, auch wenn der Tod der Erfüllung seines frommen Verlangens zuvorkommt oder irgendeine andere unüberwindliche Gewalt ihm begegnet. Sieh zu, ob nicht vielleicht deswegen der Retter, als er sagte: Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet. (Mar. 16,16), vorsichtig und achtsam nicht wiederholt hat: Wer sich aber nicht taufen lässt, sondern nur: Wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden, sicherlich, weil er darauf hinweisen wollte, dass bisweilen der Glaube allein zum Heil genügt, dass ohne ihn aber nichts genügt. Auch wenn eingeräumt wird, dass das Martyrium die Taufe ersetzen könne, so hat deswegen gewiss nicht die Strafe diese Auswirkung, sondern der Glaube selbst. Denn was ist das Martyrium ohne ihn anderes als Strafe? Was also dem Martyrium erst die Möglichkeit verleiht, dass es ohne den geringsten Zweifel an Stelle der Taufe treten kann, das soll selbst für sich so schwach und kraftlos sein, dass es allein nicht erhalten kann, was es einem anderen zu geben vermag? Gewiss ist das Blutvergießen für Christus ein unzweifelhafter Beweis für den Glauben eines Menschen, jedoch nicht für Gott, sondern für die Menschen. Aber was ist, wenn Gott, der wahrlich keines Beweises dessen bedarf, was er will, im Herzen eines im Frieden sterbenden Menschen einen gleich großen Glauben sieht, der zwar nicht durch das Martyrium in Frage gestellt wurde, aber geeignet für ein Martyrium war? Wenn ein Mensch sich in Erinnerung gerufen hat, dass er das Mysterium der Rettung noch nicht empfangen hat, sich aber voll Schmerz und Reue mit innigem Verlangen danach sehnt, aber es dennoch - von der Schnelligkeit des Todes überrascht - nicht erlangt: wird Gott diesen seinen Gläubigen verdammen? Wird er, sage ich, einen Menschen verdammen, der sogar bereit ist, für ihn zu sterben? Paulus spricht: Niemand kann sagen: Jesus ist der Herr, es sei denn, er redet aus dem Heiligen Geist. (1 Kor 12,3) Werden wir also behaupten, dass dieser, der im Augenblick des Todes nicht nur den Herrn Jesus anruft, sondern auch mit ganzem Verlangen sein Sakrament begehrt, entweder nicht aus dem Heiligen Geist redet - d. h., dass der Apostel irrt -, oder dass er auch mit dem Heiligen Geist verdammt wird? Wer den Erlöser durch seinen Glauben im Herzen und durch sein Bekenntnis auf den Lippen hat, soll mit dem Erlöser verdammt werden? Wenn das Martyrium nur aus dem Verdienst des Glaubens jenes Vorrecht besitzt, dass auf besondere Art und Weise an Stelle der Taufe mit Sicherheit auf sich genommen wird, dann sehe ich wahrlich nicht, warum nicht der Glaube selbst auch ohne Martyrium vor Gott, der ihn ganz unzweifelhaft auch ohne den Beweis des Martyriums kennt, ebensoviel zustande bringen könnte. Er vermag, möchte ich sagen, gewiss ebensoviel in Hinblick auf Heilerwartung, allerdings nicht in Bezug auf den Gipfel des Verdienstes, worin zweifellos das Martyrium herausragt. Wir lesen: Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder. (Hiob 3,15), und ebenso: Wer eine Frau auch nur ansieht, um sie zu begehren, ist in seinem Herzen schon ein Ehebrecher. (Mat. 5,28) Was macht mehr deutlich, dass der Wille für die Tat gerechnet wird, wo die Zwangslage die Tat ausschließt? Man kann doch nicht etwa glauben, dass bei Gott, der die Liebe ist, der Wille zum Bösen sich als wirksamer erweist als der Wille zum Guten, und dass Der gnädige und barmherzige Herr (Ps. 110,4) bereiter ist, zu strafen als zu belohnen. Wie einer, der sich auf dem Sterbebett erinnert, dass Schulden auf ihm lasten, und keine Gelegenheit mehr findet, sie zu tilgen, dennoch, wie man glaubt, allein durch die Reue und die Zerknirschung des Herzens die Gnade erlangt, dafür nicht verdammt zu werden, so bewirkt ebenso ohne Zweifel der Glaube allein und die Bekehrung der Gesinnung hin zu Gott die Rettung, ohne Blutvergießen oder Übergießung mit dem Taufwasser. Er muss nur die Taufe wollen, auch wenn sie im widrigen Augenblick nicht mehr gespendet werden kann. Und wie durch keine Reue die Sünde jenem vergeben wird, wenn er das Entwendete nicht zurückgibt, obwohl er es könnte, so wird diesem auch kein Glaube nützen, wenn er das Sakrament nicht empfängt, obwohl er es könnte. Er wird jedoch auch dessen überführt, keinen vollkommenen Glauben zu haben, wenn er voll Verachtung ist. Denn der wahre und volle Glaube umfasst ja alle Gebote insgesamt: Dieses eine aber nimmt unter den Geboten eine herausragende Stellung ein. Mit Recht wird also jeder, der den Gehorsam verweigert, nicht als gläubig angesehen werden, sondern als Rebell und Verächter. Wie könnte denn einer gläubig sein, der das Sakrament Gottes verachtet?
  8. Die Kinder freilich können folglich das Heil nicht erlangen, wenn sie vor der Spende der Taufe sterben, da ihr Alter entgegensteht, und sie diesen Glauben, das heißt die Hinwendung des Herzens zu Gott, nicht haben können; aber auch deswegen nicht, weil ihnen selbst dann, wenn sie getauft werden, gänzlich der Glaube fehlt, ohne den es unmöglich ist, selbst bei Gott Gefallen zu finden. Doch sie werden durch den Glauben gerettet, aber nicht durch ihren eigenen, sondern fremden. Denn es ist würdig und entspricht der Güte Gottes, dass seine Gnade den Nutzen fremden Glaubens denen gewährt, denen ihr Alter den eigenen Glauben vorenthält. Denn die Gerechtigkeit des Allmächtigen glaubt nicht, einen eigenen Glauben von denen fordern zu müssen, die, wie sie weiß, keine eigene Schuld tragen. Also bedarf es eines fremden Glaubens. Denn sie sind auch nicht ohne fremden Makel geboren. Trifft doch auch auf die kleinen Kinder zu, was allgemein von allen zugeschrieben wird: Durch den Glauben reinigt er ihre Herzen. (Apg. 15,9) Zweifelsohne kann und muss ein Makel, dem man sich von anderen zugezogen hat, auch durch den Glauben anderer beseitigt werden. Das sind freilich die Entscheidungen göttlicher Gerechtigkeit, über die der heilige David frohlockt: Ich dachte an deine Urteile von Beginn der Welt an, o Herr, und fand Trost. (Ps. 118,52) Soviel zu dieser Thematik.
  9. Ferner behauptet, wie Du sagst, jener von Dir Angesprochene, dass alle alten Gerechten, d. h. alle, die der Ankunft Christi vorausgingen, durchaus ein solches Vorauswissen des Zukünftigen hatten, wie wir, die wir danach leben, ein Wissen um das Vergangene haben, so dass auch keinem der einfachsten Gerechten etwas von Allem, was uns die Geschichte des Evangeliums eröffnete, völlig unbekannt blieb. Zum Beispiel die Inkarnation des Wortes, die jungfräuliche Geburt, die Lehre des Erlösers, seine Wunder, das Kreuz, der Tod und das Begräbnis, der Abstieg in das Reich der Toten, die Wiederauferstehung und die Himmelfahrt: All diese Ereignisse waren allen Gerechten jener Zeiten im voraus bekannt gewesen - jedes einzelne Ereignis gesondert -, so wie es sich zu seiner Zeit dann ereignete und schließlich uns bekannt wurde - der Gestalt, dass diejenigen nicht gerecht gewesen und nicht gerettet sind, denen dies alles nicht klar und offensichtlich war. Aber auch dies ist falsch.
  10. Aber zu ihrer Widerlegung scheinst Du in Deinem Brief so gewichtige Grunde angeführt zu haben, dass meiner Meinung nahezu nichts mehr hinzufügt werden kann, und dass ich fast nichts fände, was man noch anführen könnte. Was jedoch den Menschen betrifft, der das sagt - zu seinem Frieden will ich mit wenigen Worten sagen, was ich fühle -, so scheint er mir mehr begierig nach Neuartigem als auf Wahrheit bedacht zu sein. Es scheint ihn zu belasten, über jedes Problem mit anderen überein zu stimmen und etwas zu sagen, was er nicht entweder allein oder als erster ausgesprochen hat. So kommt es, dass er in seinen Empfindungen oder Gesprächen entweder kein Maß halten kann oder so tut, als ob er es nicht könne. Sieh doch - auch in dieser seiner Anmerkung, dass er alle, die das Künftige erhofften, im Wissen gleichsetzt mit denen, die das Vergangene lesen, verkündigt er Gott in der Tat entweder als zu sparsam oder allzu verschwenderisch und öffnet nach keiner Seite hin das urteilende Auge. Denn entweder beschränkt er die Anzahl der Erwählten jener Zeit auf die äußerst wenigen vom Geist Erfüllten, von denen die Schrift sagt, dass sie in jenen Zeiten ausgezeichnet und berühmt waren, wegen ihrer besonders herausragenden Heiligkeit, und dass sie durch die einzigartige Gabe des Geistes jede künftige Einzelheit ganz sicher voraussehen konnten. So verkürzt er allzu sehr die Hand Gottes, wenn er glaubt, dass außer jenen wenigen ganz Vollkommenen niemand zu dieser Zeit gerettet werden konnte. Oder wenn er nicht leugnet, dass auch jene Zeiten außer diesen eine große Zahl zum Heil Erkorener hatten, dann meint er damit gewiss, dass dem alten Volk eine unerhört großzügige Fülle der göttlichen Gabe zuteil wurde, wenn feststand, dass jene ganze Menge alles klar im Voraus wusste, was über das Geheimnis unserer Erlösung oben aufgezählt wurde. Da nämlich zweifelsohne von diesen Ereignissen damals nichts nachweislich geschrieben oder offen gepredigt wurde, müssen wir letztendlich zugeben, dass allen alles durch den Geist geoffenbart wurde und dass auf diese Weise alle, die vor der Ankunft des Herrn gerecht waren und gerettet wurden, vom Geiste durchdrungen, alle vollkommen, alle Propheten waren. Entweder war also in alten Zeiten das Heil ganz selten, oder allzu zahlreich die Vollendung. Was immer man von beiden denken will, es bedeutet, die Grenzen rechter Unterscheidung zu überschreiten.
  11. Wenn es erträglicher erscheint und wenn man es als der Würde Gottes angemessener einschätzt, jene Jahrhunderte lieber mit einer Menge Vollkommener angefüllt und bereichert zu haben, als sich einer so geringen Zahl der zum Rettenden, wenn damals nicht nur wenige das Heil erlangten und alle gleichermaßen von prophetischem Geist erfüllt, schon damals in die unenthüllten Geheimnisse eindrangen - wenn man, sage ich, dies annimmt -, preisen wir zwar Gott in seinen Gaben, aber wir sehen nicht, was für die Zeit der Gnade bleibt, es sei denn, man sollte gemäß dieser Meinung Zeit der Gnade eher jene nennen, in der dem Volk Gottes so viele und so große Reichtümer des Geistes zuströmten, dass jene Zeit in der Tat als von unglaublicher Glückseligkeit betrachtet wurde. Das ersehnte Moses, als er sagte: Wer wird gewähren, dass alle Weissagen? (Num. 11,29) Was bitte hat das Evangelium an Ähnlichem gebracht? Vergebens rühmt sich Paulus der Erstlingsgaben des Geistes, die er mit seinen Mitaposteln erhalten zu haben glaubte, wenn er in seinen Tagen nichts Derartiges erfahren konnte. Schließlich sagte er deshalb: Sind etwa alle Propheten? (1. Kor. 12,29) Vergebens, sage ich, rühmt er sich seines Evangeliums, weil er es weder von einem Menschen noch durch einen Menschen empfangen hatte, sondern gleichsam auf Grund eines besonderen Vorrechtes durch die Offenbarung Jesu Christi, wenn es auch vor ihm schon durch den Heiligen Geist den Völkern enthüllt worden war. Aber auch der Apostel Petrus durfte sicher nicht jene Prophezeiung auf seine Zeit beziehen: Ich werde von meinem Geist ausgiessen über eure Söhne und Töchter, und eure Söhne und Töchter werden weissagen (Joel 2,28), wenn schon in vergangenen Jahrhunderten der Geist Gottes sich üppiger ergoss. Oder der Prophet hätte sicher - eher Gott durch den Mund des Propheten - nicht klar sagen dürfen: Ich werde ausgießen, wenn er wirklich jene apostolischen Zeiten vor Augen hatte, als er das sagte, sondern eher: Ich werde von meinem Geist wegnehmen. Was denn? Wenn wir den Söhnen des Evangeliums alle alten Gerechten an Wissen gleichsetzen, muss man dann nicht konsequenterweise eingestehen, dass sie diese an Gnade sogar übertrafen? Unterwies sie alle doch nicht, wie uns, die Lesung oder die Predigt, sondern die Salbung selbst in allem.
  12. Nun, so sei es: Lasst uns unser Unrecht ertragen, und die Apostel das ihre, dass sogar die Geringsten der alten Gerechten mit ihnen an Wissen verglichen, in der Gnade sogar vorangestellt werden. Es gibt jedoch etwas, was wir zu Recht überhaupt nicht ertragen: dass man meinte, der Herr der Herrlichkeit hätte je getäuscht werden können oder täuschen wollen. Er selbst hat doch bezeugt, dass unter allen Kindern der Frauen kein Größerer sich erhoben hat als Johannes der Täufer. Sieh aber, ob wir nicht wahrhaftig gezwungen sind, dieses Zeugnis der Wahrheit als falsch einzuschätzen, wenn wir den Alten soviel zubilligen sollen, wie wir nicht einmal für Johannes geltend machen können. Nicht dass schlechthin Johannes Unrecht widerfährt, wenn man glaubt oder sagt, er habe nichts gewusst, besonders wenn er selbst es nicht leugnet; aber wenn wir das, was wir dem Herold der Wahrheit versagen, gegen die Verkündigung der Wahrheit einem anderen geben, so ist das nicht nur Unrecht, sondern auch Blasphemie, und es heißt, dass man offen nicht dem Johannes, sondern der Wahrheit entgegenredet. Was also? Der Freund des Bräutigams zweifelt und fragt: Bist du es, der kommen soll, oder warten wir auf einen Anderen? (Mat 11,3) Und wir bestätigen durch unsere Lüge Tausenden von Menschen Gewissheit über alles?
  13. Dass nicht einmal die Alten diese Meinung von sich gehabt haben, können wir hin und wieder erkennen. Moses schreibt, dass Gott zu ihm gesprochen und folgendermaßen gesagt habe: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und Jakobs, aber meinen Namen Adonai habe ich ihnen nicht kundgetan. (Ex. 3,6;6,3) Man kann darunter verstehen: wie dir. Er zeigt also, dass er in der Erkenntnis Gottes einiges mehr empfangen hat als die Väter vor ihm. Auch David zieht mutig die ihm verliehene Gabe der Einsicht über die seiner Lehrer und der Älteren, wobei er sagt: Ich begriff mehr als alle meine Lehrer, denn meine Gedanken bezogen sich auf dein Vorschriften. (Ps. 118,99) Und noch einmal: Ich habe mehr begriffen als die Alten. (Ps. 118,100) Aber auch der Prophet Daniel sagt: Viele werden dazu übergehen, und das Wissen wird vielfach sein. (Dan. 12,4), womit er selbst auch den Nachkommen ein reicheres Wissen um die Geschehnisse verspricht. Wenn daher, wie auch der Heilige Papst Gregor sagt, mit dem Fortschreiten der Zeiten auch das Wissen der vom Geist durchströmten Väter wuchs, und wenn sie sich umso mehr der Ankunft des Erlösers näherten, je voller sie das Mysterium des Heiles erfasst haben, dann besteht kein Zweifel, dass die Darstellung der Dinge selbst und die Gegenwart dessen, der sie offenbarte, den anwesenden Menschen, ein Wissen in weit größerem Maße gewährten. Schließlich hören sie: Selig die Augen, die sehen, was ihr seht. (Luk 10,23) Und ebenso: Euch aber habe ich Freunde genannt, denn ich habe euch alles bekannt gemacht, was ich von meinem Vater gehört habe. (Joh. 15,15) Viele Könige und Propheten, sagt er, Wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, sie wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (Luk. 10,24). Warum? Damit sie klarer und reichlicher erfassten, was sie verhalten und dunkel kaum erst vorausgeahnt hatten. Wie hätte es sonst der Notwendigkeit bedurft, außenseitig das Fleisch zu sehen und die Reden des Fleisches zu hören, wenn sie schon im Inneren vom Geist in allen Dingen vollständig unterwiesen worden waren? Zumal, da der Herr sagt: Das Fleisch allein nützt nichts, der Geist ist es, der lebendig macht. (Joh. 6,64) Wenn also in jenem Volk die Propheten und diejenigen Männer, die erleuchteter schienen, nicht alles gleich klar erkennen konnten, sondern die einen mehr, die anderen weniger, je nachdem, wie es ihnen der Geist gab, indem er jedem einzelnen zuteilte, was er wollte, ohne damit über seine Heiligkeit und Vollkommenheit zu präjudizieren, um wie viel weniger konnten die Einfacheren und Gerechten ohne Schaden für ihr Heil die Zeit, die Art und den Verlauf der Rettung wissen? Dennoch haben sie in sicherer Hoffnung und festem Glauben eisern daran festgehalten, wie es versprochen war.
  14. Wie viele gibt es in der Tat auch heute im Christenvolk, die an das ewige Leben und an die künftigen Zeiten ohne jeden Zweifel glauben, darauf hoffen und brennende Sehnsucht danach haben, die sich aber auch nicht verhalten von der Form und dem Zustand eine Vorstellung machen können? So haben also auch viele vor der Ankunft des Retters am allmächtigen Gott festgehalten, sie haben den geliebt, der ihnen unentgeltlich ihr Heil versprochen hat, sie haben dem geglaubt, der treu sein Versprechen halten würde, und haben mit größter Gewissheit auf den Erlöser gehofft. In diesem Glauben und in dieser Erwartung sind sie gerettet worden, auch wenn sie nicht wussten, wann, wie und in welcher Reihenfolge das versprochene Heil einträte. Schließlich lehrt Beda klar, dass keineswegs allen alles über die künftigen Geschehnisse um Christus offensichtlich war, was auch Du in Deinem Brief angeführt hast. Er sagt: Ein und dasselbe Kreuzzeichen des Herrn haben die Propheten und Moses früher als die Apostel gekannt und gepredigt; aber die Propheten haben es bisweilen in Bildern und verhüllten Reden verkündet, die Apostel jedoch und die Nachfolger der Apostel immer offen im aufgedeckten Licht des Evangeliums, so dass jetzt das ganze Christenvolk den Glauben kennen und bekennen muss, den zu jener Zeit nur ganz wenige und nur die einigermaßen Vollkommenen kannten, obwohl das ganze Volk Gottes auch damals die Geheimnisse desselben Glaubens in seinen gesetzlichen Handlungen typisch übertrug. Vieles gibt es, was man zur Bestätigung beisteuern könnte, aber die Briefform lässt nicht das Anführen aller Argumente zu, was ja auch nicht nötig ist. Wie schon erwähnt, glaube ich nämlich, dass auch ohne Antwort meinerseits das ausreichen kann, was Dein Brief darüber enthält. Das aber habe ich hinzugefügt, damit ich nichts von all dem, was Du erbeten hast, unbesprochen bleibt.
  15. Nun glaube ich, dass wir gegen die dritte Behauptung nicht mehr viel Mühe aufwenden brauchen - zum einen, weil sie sich nur zu klar als falsch erweist, zum anderen, weil sie ihr Erfinder selbst in seiner vorangehenden Ansicht zur Genüge bekämpft und sich selbst widerspricht. Denn wenn er auf Grund jener nächtlichen und heimlichen Einflüsterung des Herrn mit Nikodemus den Unwissenden auf dem ganzen Erdkreis die Schlinge öffentlicher Verdammnis knüpft, indem er freilich meint, dass von jener Stunde an niemand gerettet werden könne, der nicht zuvor getauft sei, gäbe er damit nicht offen die Sünde der Unwissenheit zu und damit eine Sünde, die zur Verdammnis führt? Es sei denn, er ist so unverschämt zu glauben, dass Gott die Menschen schuldlos verdammt. Wenn man jedoch jenem törichten Menschen nicht zumindest mit einigen Worten seine Torheit erwidert, muss man befürchten, dass er sie vielleicht für Weisheit hält und noch sorgloser den Samen des Wahnsinns in die Ohren der Unwissenden streut, und dass so sein Unverstand keine Zahl mehr findet. So mag also seine offenkundige Lüge mit wenigen offensichtlichen Zeugnissen der Wahrheit widerlegt werden. Er, der behauptet, dass durch Unwissenheit nicht gesündigt werden könne, hat wohl niemals für seine Unkenntnisse gebetet, sondern er verspottet eher den Propheten, der betend spricht: Denke nicht an die Sünden meiner Jugend und meiner Unwissenheit. (Ps. 24,7) Vielleicht wird er auch Gott tadeln, wenn er für die Sünde der Unwissenheit Rechenschaft fordert. Im Buch Levitikus spricht er nämlich zu Moses und sagt: Wenn jemand aus Unwissenheit sündigt und etwas von dem tut, was durch das Gesetz des Herrn verboten wird, und wenn der einer Sünde Angeschuldigte seine Sünde erkennt, so möge er einen makellosen Widder aus den Herden dem Priester anbieten, nach dem Maß und der Einschätzung der Sünde. Und weiter: Dieser wird für ihn beten, weil er unwissend gehandelt hat, und es wird ihm vergeben werden, denn er hat unabsichtlich wider den Herrn gesündigt. (Lev 5,17-19)
  16. Wenn Unwissenheit niemals Sünde ist, warum ist dann im Brief an die Hebräer gesagt worden, dass der Hohepriester das zweite Zelt nur einmal im Jahr allein betritt, nicht ohne Blutopfer. Soll er das für seine und des Volkes Unwissenheit darbringen? Wenn es keine Sünde der Unwissenheit gibt, dann hat also auch Saulus nicht gesündigt, weil er die Kirche Gottes verfolgt hat. Er hat ja unwissentlich gehandelt; denn er blieb in seinem Unglauben. Handelte er also gut, weil er ein Gotteslästerer, ein Verfolger und Schandmaul war, weil er vor Drohungen und Mord gegen die Jünger Jesu schnaubte (Apg. 9,1), wobei er sich freilich mit größtem Eifer für die Überlieferungen seiner Väter einsetzte. (Gal. 1,14) Musste er also nicht sagen: Ich habe Erbarmen erlangt (1. Tim. 1,13), sondern: Ich habe Lohn empfangen, da ihn doch das Nichtwissen von der Sünde los sprach und die Nachahmung ihn obendrein als belohnungswert einschätzte? Wenn, sage ich, aus Unwissenheit nie gesündigt wird, was klagen wir dann gegen die Mörder der Apostel? Sie haben doch nicht nur nicht gewusst, dass es etwas Böses sei, sie zu töten, sondern sogar geglaubt, damit Gott einen Gefallen zu erweisen. Hat also der Erlöser am Kreuz grundlos für seine Kreuziger gebetet, da sie doch nach seinem eigenen Zeugnis nicht wussten, was sie taten, und so auch nicht gesündigt haben? Wäre es wohl Frevel zu vermuten, der Herr Jesus hätte in irgendeiner Hinsicht gelogen, als er klar bezeugte, dass sie nicht wüssten, was sie tun? Und zweifelt vielleicht einer über den Apostel, er könnte, seinem Fleisch nachgebend, lügen, wenn er sagt: Denn wenn sie erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. (1. Kor. 2,8) Wird nicht aus dem Gesagten genügend deutlich, in welchem Dunkel der Unwissenheit derjenige liegt, der nicht weiß, dass bisweilen auch durch Unwissenheit gesündigt werden kann? Ich denke, dies reicht.
  17. Zum Schluss vertraust Du mir an - und zwar in freundschaftlichem Ton -, dass manche sich an einem Satz von mir stoßen, in dem ich, als ich das Evangelium darlegte, sagte, dass die Absicht Gottes niemandem, auch keinem der seligen Engel, vor der heiligen Jungfrau enthüllt wurde. Dass sie nicht mit vollem Recht davon gerührt werden, können sie, wie ich glaube, erstens daran erkennen, dass ich diese Meinung nicht fest vertrete, sondern relativierend, indem ich sie mit einer disjunktiven Partikel verknüpfe. Ich sage: … oder deswegen ist gesagt worden von Gott. Nachdem ich nämlich zuvor einen Grund angeführt hatte, der mir typisch dafür erschien, warum der Evangelist, als er sagte Der Engel Gabriel wurde geschickt (Luk. 1,26), noch wortwörtlich hinzufügte von Gott, habe ich auch noch - verhalten zwar und disjunktiv - einen zweiten angefügt, um mir den Zwang der Verteidigung zu ersparen, und um dem Leser die Möglichkeit zu lassen, welchen von den zwei Gründen er wählen wollte. Wenn also einer von jenen Gründen, welcher es auch sei, bestehen kann, was lasse ich mich bezüglich des anderen kränken, da ich doch keinen von beiden mit Nachdruck vertrete, sondern es mehr dem Urteil des Lesers überlasse, welchen er vorziehen will? Wenngleich ich mit diesem Satz sagen wollte, dass den heiligen Engeln bis zuletzt der Plan Gottes unbekannt war. Freilich war es nicht unbekannt, dass es Gottes Plan war, durch das Mysterium der Fleischwerdung des Wortes irgendwann einmal auf der Erde Heil zu bewirken. Denn es war sogar vielen Sterblichen geschenkt worden, dies voraus zu wissen und vorauszusagen. Dagegen war es nicht bekannt, welche Zeit genau, welchen Ort und welche Weise, vor allem aber, welche Jungfrau Gott erwählt hatte, um seinen Plan auszuführen. Wenn ich, so sage ich, gemeint und geschrieben habe, dass auch den heiligen Engeln dieser Plan Gottes unbekannt war - nicht bezüglich des Werkes als solchen, aber bezüglich der Zeit, des Ortes, der Art und Weise und der Person -, dann sehe ich wahrlich nicht, warum dies unglaubwürdig erscheint. Jeder kann dort gewiss seine Meinung mit Nachdruck vertreten, wo sie nicht im Widerspruch steht zur sicheren Vernunft oder zu einer Autorität, die nicht missachtet werden darf.
  18. Welche vernünftige Überlegung oder welche Autorität zwänge mich zur Einsicht, dass von alters her den Engeln auch jene Zeit bekannt war, über die der Apostel sagt: Als die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, Gezeugt aus dem Weib und unter dem Gesetz. (Gal. 4,4)? Viel glaubhafter erscheint es vielleicht, dass sie in gleicher Weise, wie sie bei Gott selbst als Zeugen den Tag der bevorstehenden Ankunft des Herrn nicht kannten, auch die Zeit des ersteren keineswegs voraus wussten. Wer weiß nämlich, ob nicht die Weisheit Gottes auch den Engeln über seine erste Ankunft auf jene geistige Weise das gesagt hat, was sie durch den Mund des angenommenen Fleisches den Aposteln nach der Schrift geantwortet hat? Sie sagt: „Euch steht es nicht zu, Zeiten und Augenblicke zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat.“ (Apg. 1,7) Welcher Zwang triebe mich ferner zu dem Glauben an, die Engel hätten die Stadt Nazareth beachtet, noch ehe sie erfuhren, dass der Erzengel ausgesandt worden sei, die Jungfrau zu grüßen und ihr die Geburt Gottes zu verkünden? Freilich, dass Bethlehem schon vorher erwählt war für die Geburt und Jerusalem für das Leiden, das ist von den Propheten so klar voraus gewusst und voraus gesagt worden. Dass aber auch Nazareth in gleicher Weise für die Empfängnis ausersehen worden ist, dafür findet sich aber, wie ich glaube, in den Schriften kein offensichtliches Zeugnis, zumindest nicht dem ähnlich, wie es von den Propheten vorausgesehen wurde. Denn wenn man liest: Er wird Nazarener genannt werden, (Mat. 2,23) so bezieht sich dies nicht so sehr auf die Empfängnis als vielmehr auf die Erziehung. Das zeigt in der Tat der Evangelist, der dies vom Propheten bezieht, deutlich genug darin, dass Jesus aus Ägypten dorthin gebracht und dort aufgezogen wurde. Schließlich sagten die Juden zu Nikodemus: Forsche doch und Sehe, dass der Prophet nicht aus Galiläa kommt. (Joh. 7,52) Und zwar sagten sie das zu einem Gesetzeskundigen, zu einem, der Lehrer war in Israel, dem nichts so leicht aus allen Schriften verborgen blieb. Und doch beharrten sie mit ganzer Zuversicht darauf und zeigten, dass die Schriften nicht sagen, Christus käme aus Galiläa, in dem bekanntlich die Stadt Nazareth liegt. Viel eher hatten sie wohl das Zeugnis des Propheten zur Hand, aus dem sie dem König, der den Geburtsort wissen wollte, unverzüglich Bethlehem antworteten. So ist also Christus in Bethlehem geboren worden und hat in Jerusalem gelitten, und es liegt auf der Hand, dass die Propheten beides klar vorausgesagt haben. In gleicher Weise ist er auch in Nazareth, einer Stadt Galiläas, empfangen worden; und doch schien sogar Nikodemus keine Stelle zu finden, womit er erklärte, Galiläa oder Nazareth bezögen sich auf die Ankunft Christi.
  19. So antwortete auch Nathanael - selbst ein Gesetzeslehrer -dem Philipp, als er von Jesus, dem Sohn Josephs aus Nazareth, berichtete, sogleich mit der erstaunten Frage: Aus Nazareth? Kann von dort etwas Gutes kommen? (Joh. 1,46) Offensichtlich wunderte er sich darüber, dass Christus von Nazareth her verkündet wurde, weil er sich an keine einzige Stelle aus der Schrift erinnerte. Oder wenn man festhält, jene Antwort sei nicht als Frage, sondern als Behauptung gegeben worden, eingedenk des eben erwähnten Zeugnisses: Weil er Nazarener genannt werden wird (Mat. 2,23), so wird doch keineswegs daraus bekannt, dass er erkannt habe, Christus wäre in Nazareth empfangen worden, zumal viele andere Gründe vorliegen konnten, warum der Prophet jenes gesagt hätte. So konnte also der Ratschluss Gottes über den Ort der Empfängnis den Engeln genauso wie den Propheten verborgen geblieben sein.
  20. Und was ist schließlich mit jener so unverständlichen Art, nach der die Jungfrau sorgenvoll fragte: Woher kann ich bitte darüber aufgeklärt werden, dass sie von den Engeln schon gewusst worden wäre? Mir scheint, dass nicht einmal der Engel der Verkündigung selbst davon Kenntnis hatte, wie ich zu seinem Frieden sagen möchte. Dies gesteht er auch selbst, wenn wir aufmerksam auf seine Worte achten. Wenn er antwortete: Der Heilige Geist wird über dich kommen (Luk. 1,35), verwies er damit nicht eindeutig auf die Unterweisung des Heiligen Geistes, durch dessen Salbung sie über alles aufgeklärt werde, wovon er sich selbst kein Wissen herausnahm, damit sie durch die Erfahrung lerne, was sie durch das Hörensagen nicht begreifen konnte? Schließlich fügt er noch hinzu: Die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. (Luk. 1,35), und deutet damit noch nachdrücklicher auf die unverständliche Art des tiefsten Geheimnisses und unaussprechlichen Sakramentes hin, durch das gleichsam im Schatten die Dreifaltigkeit allein, mit und in der Jungfrau allein, die Empfängnis Gottes bewirken wollte. Auch der große Johannes erklärt sich für nicht sehr berufen, dieses Mysterium zu ergründen, wenn er sich als unwürdig erweist, die Riemen der Schuhe zu lösen. Aber wie wird bitte bewiesen, dass die Jungfrau selbst dem Namen und dem Antlitz nach den Engeln vorbekannt war? Dass gerade sie es sei, die sich Gott zur Mutter ausgewählt hatte? Ausgenommen war allerdings der Erzengel, unter dessen Schutz - wie man glauben darf - sie von Anfang an gestellt worden war. Wenn sie ferner der Teufel auch nach der Empfängnis - getäuscht durch die Verlobung mit Joseph - nicht erkannte, dann darf man glauben, dass den heiligen Engeln vorher sicher nicht bekannt war, dass sie die künftige Mutter Gottes sein würde. Denn sicher mangelt es den unredlichen Geistern, auch wenn sie ausgeschlossen sind von der Teilhabe an der geistlichen Gnade, nicht an der Lebendigkeit ihres natürlichen Eifers.
  21. Siehst Du nun, wie weitgehend der göttliche Ratschluss - unbeschadet der Zuverlässigkeit und Wahrheit der Schriften - den Engel unbekannt sein konnte, zumal der Mutter und Jungfrau das Vorrecht überlassen wurde, dies zu enthüllen? An erster Stelle steht allerdings die Zeit, an zweiter der Ort, an dritter die Art und an vierter die Wahl der jungfräulichen Person. Gib dies den Brüdern zu Antwort, die mich tadeln, weil ich zum Lob der Jungfrau gesagt habe, das von Gott sei deswegen hinzugefügt worden, damit man nicht vielleicht glaube, Gott habe seinen Plan einem der seligen Engel - abgesehen vom Erzengel Gabriel - eher enthüllt als der Jungfrau. seinen Plan habe ich gesagt und nicht vom Werk als solchem gesprochen, sondern vom Zeitpunkt des Werkes, vom Ort, von der Art und Weise und auch von der Wahl der Person.

Leb wohl.

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