Arnd, Johann - Passionspredigten - Zweiundzwanzigste Predigt.

Arnd, Johann - Passionspredigten - Zweiundzwanzigste Predigt.

2. Mose am 3. lesen wir, daß Moses gesehen habe einen brennenden Busch in der Wüste, welcher gar helle gebrannt und ist doch der Busch nicht verzehret, oder verbrannt worden. Und Moses sprach: Ich will hin und sehen dies große Gesicht, warum der Busch brennet und doch nicht verbrennet; und als sich Moses herzumachet, rief ihm Gott aus dem Feuer und sprach: Ich habe angesehen das Elend meines Volks in Egypten.

Komm aber hierher, lieber Christ! Allhier stehest du Gott unter den Dornen oder mit Dornen gekrönet. Laßt uns dies wunderbarliche Feuer seiner Liebe besehen, wie es brennet und leuchtet unter den Dornen; und wie dort Gott der Herr aus dem Feuer redet mit Mose, also hörest du hier Gott reden am Kreuz, unter den Dornen, und zwar redet er auch von unsrer Erlösung, wie dort mit Mose, als wir aus den sieben Worten des Herrn hören werden.

Wir wollen auf diesmal wieder folgende Stücke abhandeln:

  1. Von der Geißelung des Herrn.
  2. Von der Dornenkrone Christi.
  3. Vom Purpurmantel Christi.
  4. Von der Vorstellung Christi vor dem Volk.

I. Von der Geißelung des Herrn.

Wie greulich und unbarmherzig der Herr Jesus gegeißelt sei, vernehmen wir erstlich daraus, daß nicht allein bei den Juden ein Gesetz war, daß man die, so zwar ein Verbrechen auf sich hatten, aber doch nicht des Todes schuldig, oder wenn's ungehorsame Knechte waren, geißelte, aber man durfte ihnen nicht mehr geben, denn M Streiche, und stehet im Gesetz Mosts die Ursach dabei, auf daß er nicht scheußlich aussehe. Aber hier wird der Herr auf römische, heidnische Weise gegeißelt. Denn bei den Römern war der Brauch, daß sie denen, so die Geißelung verdienet hatten, die Kleider abzogen und sie ganz entblößeten, und sie unbarmherzig mit Stricken über den ganzen Leib geißelten, daß der ganze Leib blutig und voller Striemen ward, denn bei den Römern war der Brauch, daß ein jeder Kriegsknecht unter der Rotte den Verbrecher geißelte. Auf solche römische Weise ist der Herr gegeißelt.

So ist zum Andern die Grausamkeit dieser Geißelung daraus wohl abzunehmen, daß die gottlose Rotte der Kriegsknechte solches gethan, weil sie höreten, daß Pilatus den Herrn los geben wollte. Darum haben sie ihn desto härter und unbarmherziger und greulicher gegeißelt, sonderlich, weil sie das Zetergeschrei des Volks höreten. Und dann auch, weil sie in dem Wahne standen, der Herr härte sich für einen weltlichen König aufgeworfen, welches Alles die Geißelung härter und schwerer und greulicher gemacht hat. So ist auch die Grausamkeit der Geißelung daraus wohl abzunehmen, weil Pilatus sagt? Sehet, welch ein Mensch!

Hierbei haben wir nun vor allen Dingen die Ursach dieser Geißelung zu betrachten. Der heilige Prophet Jesaias setzet in dem denkwürdigen Spruche Jes. am 53. fünf gewaltige Ursachen. 1. Es sind unsre Krankheiten und unsre verdienten Schmerzen gewesen. 2. Es sind unsre, Sünden und Missethaten gewesen: Er ist um unsrer Missethat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. 3. Es ist die Strafe unsrer Sünden, so wir verdienet: Die Strafe liegt auf ihm. 4. Seine Schläge sind unser Friede: Auf daß wir Friede hätten. Seine Wunden sind unsre Heilung: Durch seine Wunden sind wir geheilet. Denn wenn ihm seine Wunden nicht geschlagen, so waren wir verwundet blieben an Leib und Seele in ewiger Pein. Wir hätten der Hölle Geißel und ihre Schmerzen ewig leiden müssen.

Wie uns die Sünde geistlich verwundet hat, beschreibet Jesaia am 1.: Von der Fußsohle an bis auf's Haupt ist nichts Gesundes an uns, sondern Wunden und Striemen und Eiterbeulen, die nicht geheftet, noch verbunden, noch mit Oel gelindert sind. Auf daß nun Christus der Herr solchen unsern geistlichen Schaden heilete, hat er sich auch über seinen ganzen Leib verwunden lassen, daß auch an seinem Haupt bis auf die Fußsohlen nichts Gesundes an ihm gewesen.

2. Haben wir bei dieser grausamen Geißelung des Herrn unsern Ungehorsam zu bedenken. Denn die ungehorsamen Knechte pflegte man nach dem Gesetz also zu geißeln, welches der Herr Lucä am 12. wiederholet: Ein Knecht, der seines Herrn Willen weiß, und nicht gethan, sich auch nicht bereitet, wird viel Streiche leiden müssen. Ach, was sind wir für ungehorsame Knechte, wie haben wir dem Willen Gottes so oft widerstrebet und uns nicht bereitet, wie viel Streiche, ja ewige Streiche, haben wir verdienet! Darum ist der gerechte Knecht Gottes gegeißelt worden, der gehorsame Sohn für die ungehorsamen Knechte. Ist das nicht eine große Gnade und Liebe? Wo wollte man doch so einen gnädigen Vater finden, der einen gehorsamen Sohn für einen ungehorsamen Knecht züchtigte und geißelte? Die Sünde und der Ungehorsam hat alle unsre Glieder durchkrochen und durch und durch vergiftet; und alle unsre Glieder widerstreben dem Gesetz Gottes. Wie St. Paulus zu den Römern am 7. bezeuget mit seinem eignen Exempel. Damit haben nun alle unsre Glieder eine scharfe, ja ewige Geißel verdienet. Aber die heiligen, zarten, unschuldigen Glieder des Herrn werden darum ganz unbarmherzig gegeißelt, auf daß unsere sündlichen Glieder Frieden hätten. Darum haben unsre Sünden den Herrn also gegeißelt.

Denke nur nicht anders, denn daß du stehest und geißelst deinen Herrn, und daß er die Strafe so willig auf sich nimmt und den Grimm des Satans vollbringen läßt. Hätten ihn unsre Sünden und der Satan ärger zurichten können, sie hätten's nicht gelassen. Und hätte auch der Herr mehr leiten können, er hätte es auch nicht gelassen. Der Teufel kann nicht gesättigt werden mit der Marter und Pein, so er Christo anleget, und die Liebe Gottes und Christi kann nicht ersättigt werden mit Schmerzen; sie wollte um des Menschen willen allhier mehr leiden.

3. Laßt uns hier sehen einen Geduldspiegel. Wie geduldig leidet der Herr diese Geißel und giebt uns ein Exempel, daß wir die Vaterruthe unsers lieben Vaters im Himmel auch geduldig leiden sollen, Hebr. 12.

4. Sehet an, ihr Unbußfertigen, den Spiegel des Zornes Gottes. Alle Unbußfertigen geißeln Christum auf's Neue, und so sie nicht werden Buße thun, werden sie in der Hölle von allen Teufeln und grimmigen Geistern mit höllischen Peitschen ewig gegeißelt werden.

II. Von der Dornenkrone Christi.

Ist das nicht eine grausame Unbarmherzigkeit, einen unschuldigen, armen Gefangenen also nicht allein zu beschimpfen und zu schmähen, sondern also zu peinigen? Wie muß davon dem Herrn sein Haupt zerrissen, verwundet und sein heiliges Angesicht voll Bluts worden sein? Da siehe Adam, und alle Adamskinder sehet, wie dieser andre Adam hat büßen müssen eure Hoffart, und daß ihr Gott nach seiner Krone gegriffen. Ja, es möchten sich die wohl dran spiegeln an dieser Dornenkrone, die jetzo aus Uebermuth und Hoffart mit dem großen Gesperr von Gold und Perlen auf ihrem Haupte prangen. Wirst du nicht durch die Dornenkrone des Herrn dich bewegen lassen zur Demuth und zur wahren Buße, so werden dir die höllischen Schergen eine Krone aufsetzen von höllischen Feuerflammen, von Schlangen und Skorpionen geflochten, die Feuer ausspeien werden.

Die stolzen Leute besehn sich gern in einem Spiegel, wenn sie ihr Haupt krönen. Lieber, gehe hin, vor das Kreuz Christi, und bespiegele dich in der Dornenkrone des Herrn. Laß Christum am Kreuz deinen Spiegel sein, da wirst du einen viel andern Schmuck finden.

Wir lesen in Historien, da vor vielen Jahren die Christen das gelobte Land wieder eingenommen, und Jerusalem gewonnen und von den Saracenen befreiet hatten, da haben sie wollen einen Christen zum Könige krönen zu Jerusalem mit einer güldenen Krone. Aber er bat gesagt: Sollte ich an diesem Ort eine güldene Krone tragen, da mein Herr Christus eine Dornenkrone getragen hat? Ach, wenn wir das auch bedächten, wir würden mit unsern sündigen Häuptern, Hälsen und Angesichtern nicht so prangen!

2. Die Dornenkrone Christi erinnert uns des Fluchs. Denn Dornen und Disteln sind eine Strafe unsrer Sünde und wachsen aus dem Fluch, wie Gott der Herr zu Adam sprach: Verflucht sei der Acker um deinetwillen, Dornen und Disteln soll er dir tragen. Deshalb hat der Herr müssen mit Dornen gekrönet werden, den Fluch zu büßen. Darum stehet Hebräer am 6.: Die Erde, so nichts denn Dornen und Disteln trägt, die ist untüchtig, und dem Fluch nahe, welche man zuletzt verbrennet. Solche untüchtige Dornen und Disteln sind wir Alle von Natur, wie der Prophet Micha am 7. das menschliche Geschlecht also beschreibet: Der Beste unter ihnen ist wie ein Dorn, und der Redlichste wie eine Hecke. Ich meine ja, die Menschenkinder leben jetzo unter einander und stechen einander wie Dornen und Disteln, und wir wären demnach Alle Werth, daß man uns mit ewigem Feuer verbrennete, denn Dornen gehören in's Feuer.

Aber der Herr Christus hat sich darum eine Dornenkrone aussetzen lassen, daß er unsere bösen, untüchtigen, dornichten und distelichten Herzen und Affekte büßete, wenn wir nur umkehrten und Buße thäten. Denn darum ist der Herr Christus das Opfer, das unter der Hecke hanget, wie wir lesen 1. Mose am 22. von Abraham, da er seinen Sohn Isaak opfern wollte und ihm der Engel des Herrn rief, er sollte innehalten und da er sich umsah, sah er ein Böcklein hangen in der Dornenhecke, das opferte er. Siehe hier Christum an, da hänget das rechte Opfer unter den Dornen.

Gedenke doch an die Dornen und Disteln deines Herzens und deines Mundes, damit du manchen stichst und verwundest, und siehe die Dornenkrone Christi an und bessre dich; denn darum hat sich Christus mit Dornen krönen lassen, daß er die Dornen und Disteln aus deinem Herzen ausrottete, daß er die Dornen und Disteln der Wollust, Reichthums und Sorge der Nahrung, darunter der Same des göttlichen Wortes ersticket, aus deinem Herzen vertreibe und mit dem Feuer seiner Liebe verbrenne.

Ach wollte Gott, daß alle Dornen und Disteln unsers Herzens durch's Feuer der göttlichen Liebe verbrannt, und der Acker unsers Herzens von allem Unkraut gereiniget würde.

3. Erinnert uns die Dornenkrone des Herrn der Krone der Gerechtigkeit und Heiligkeit, die uns der Herr Christus mit seiner Dornenkrone erworben hat. Offenb. 5 ist ein schönes Bild, da die 24 Aeltesten sitzen auf den Stühlen und güldene Kronen auf den Häuptern haben, die sie abnehmen und dem Lämmlein Gottes vor die Füße werfen, und sprechen: Du bist würdig zu nehmen diese Krone.

Weil nun Christus um unsertwillen gekrönt ist, so hat ihn wieder sein himmlischer Vater mit Ehre und Schmuck gekrönet, Psalm 8; und wir sollen ihn mit Lob und Preis krönen und ihm alle Ehre geben im Himmel und auf Erden, darum, daß er sich für uns mit Dornen hat krönen lassen.

III. Vom Purpurmantel des Herrn.

Daß Pilatus einen Purpurmantel im Richthause gehabt, ist daher kommen, daß die römischen Kriegsobersten einen Purpurrock über ihrer Rüstung und' Harnisch zu führen und zu tragen pflegten, sonderlich wenn sie zu Felde zogen, welchen Purpurrock oder Purpurmantel sie genennet einen Purpurkriegsmantel, daran man die Obersten erkannte, und das ist ein königlich Stück gewesen der römischen Kriegsobersten. Weil nun Pilatus ein solcher Mann war, ein römischer Oberst anstatt des Kaisers, so hat er in seinem Aus- und Einzuge einen solchen Purpurmantel über seiner Rüstung geführet. Wie man denn auch liefet, daß man den persischen König Darius, als er in der Schlacht umgekommen, die er mit Alexander dem Großen gethan, an dem Purpurmantel erkannte, so er über seiner Rüstung geführet. Einen solchen Purpurmantel ziehen sie dem Herrn an zum Hohn und Spott, und ziehen ihm denselben an über seine Striemen und Wunden. Sehet dies Geheimniß, und erkennet's. Der Herr ist der rechte Kriegsmann und unser Feldoberster mit Purpur nach römischer Art bekleidet, und trägt den Purpur über seiner Rüstung, das ist, über seinem Leibe und Wunden. Denn das ist seine Rüstung, die er geführet uns zu erlösen, wie solches Offenb. 19. sehr sein vorgebildet ist, da erzählet wird, daß sein Kleid mit Blut besprenget war und er auf einem weißen Pferde saß.

2. So ist bei dem Purpurmantel zu bedenken die Farbe des Purpurs, die kommt von einem Würmlein, welches voller Blut ist, wenn man's zertritt, und wird im Meer gefangen, von welchem Wurm (ein sich der Herr im 22. Psalm nennet: Ich bin ein Wurm und kein Mensch. Das ist ein solcher Blutwurm, daraus man die allerschönste Farbe und die allerschönsten Kleider und königlichen Schmuck machet. Also ist nun Christus ein solch Purpurwürmlein, aus dessen Blute uns die allerschönsten Kleider gemacht sind. Das Kleid des Heils und der Rock der Gerechtigkeit, Jesaia 61. Sollte der Purpur oder die Purpurfarbe so schön sein, daß man davon königliche Kleider machen kann, und das Blut Christi sollte nicht ein viel schönerer Schmuck und Kleid sein? Und wie die Römer ein Purpurkleid brauchten zum Streit und zum Frieden, denn in Friedenszeiten trugen die Häupter zu Rom lange Röcke, welche sie Mäntel nannten mit Purpur verbrämt und geschmücket, also können wir unsern Purpur, das Blut Christi, brauchen zum Streit wider den Teufel und zum Frieden und Trost in unserm Gewissen.

3. Man saget auch, daß der Purpur des Menschen Leib ganz sauber und rein machet, denn wenn man mit einem Purpurgewand den Leib reibet, nimmt er alle Unsauberkeit weg und machet den menschlichen Leib schneeweiß, also reiniget uns der köstliche Purpur des Blutes Christi von aller Unreinigkeit. Dahin der Prophet Jesaias stehet: Wenn eure Sünden blutroth wären, Purpurfarbe, sollen sie doch schneeweiß werden. Psalm 51: Besprenge mich Herr mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß ich schneeweiß werde, Offenb. am 7. stehet, daß die Heiligen ihre Kleider gewaschen und helle gemacht im Blute des Lammes Gottes. Dieser Purpur des Blutes Christi macht schön, helle und weiß.

4. Wir lesen 4. Mose am 4. daß die Kinder Israel, wenn sie aufbrechen und reisen mußten, den Gnadenstuhl und güldenen Altar in Purpurtücher einwickeln und also fortführen mußten. Siehe hier, lieber Christ: die Lade des Bundes, der Gnadenstuhl, der güldene Altar, unser Herr Jesus Christus will reisen und fortziehen unter die Heiden. Siehe, er ist in Purpur eingewickelt, auf daß er dich in den rechten Purpur seines rosinfarbenen Blutes einwickele und mit sich führe aus der Wüste dieser Welt in's gelobte himmlische Vaterland.

Hierzu gehöret auch das Stück von der Schmach uns Verachtung Christi. Sie geben ihm ein Rohr in seine rechte Hand und schlagen damit sein Haupt, Sie beugen die Knie vor ihm, speien ihn an und sprechen: Gegrüßet seist du lieber König der Juden, und schlagen ihn in's Angesicht. Das ist nun die äußerste Verachtung, so dieser König der Ehren und Herr der Herrlichkeit hat leiden müssen, dadurch er uns von der ewigen Schmach und Schande erlöset hat.

Ach, lieber Herr, gedenke an das Rohr in deiner rechten Hand, und zerbrich nicht das zerbrochne Rohr, sondern gehe säuberlich mit mir um. Heile mich Herr, denn ich bin schwach. Ach, laß mein Angesicht nicht ewig beschämet sein und vor deinem Thron mit Schanden bestehen! Ich danke dir auch, daß du meine Schande und Schmach getragen, gieb mir ein solch Herz, daß ich mich deiner nicht schäme, sondern deine Schmach trage, und dieselbe höher achte denn alle Schätze Egyptens. Ach, vergieb mir meine Sünden, denn meine Sünden haben dich angespeiet und geschlagen, und erlöse mich von den ewigen höllischen Schlägen.

IV. Von der Vorstellung Christi vor dem Volk.

Pilatus führet den Herrn heraus und spricht: Sehet, welch ein Mensch! Und der Evangelist spricht: Also ging Jesus heraus und trug ein Purpurkleid und eine Dornenkrone und Pilatus spricht: Sehet, welch ein Mensch! Hier ist erfüllet, was Jesaias am 53. spricht: Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte. Er war der Allerverachtetste und Unwertheste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn nichts geachtet. Sehet nun alle Gläubigen, welch ein Mensch! O Mensch, siehe hier in diesem Spiegel deine Sünde und den Zorn Gottes wider die Sünde!

2. Siehe hier die große Liebe deines Erlösers. Was soll er mehr thun und leiden um deinetwillen?

3. Siehe doch, welch ein Mensch! Wie hat er sich dir zum Exempel der Tugend vorgestellet! Wie hat er sich dir ganz gegeben! Wie hat er sich selbst verleugnet! Wie hat er sein Leben gehasset! Wie hat er Alles mit höchster Geduld gelitten! Ein Spiegel der Selbstverleugnung und Geduld.

4. Siehe, welch ein Mensch! Deine Hoffart hat ihm diese Verachtung und Spott zugerichtet, dein Geiz hat ihm diese Blöße seines Leibes verursachet, deine Wollust hat ihm diese Striemen geschlagen, dein Saufen hat ihm dies Blutvergießen zuwege gebracht, deine Pracht hat ihm die Dornenkrone aufgesetzet, dein Zorn und Rachgier hat ihm diese Wunden geschlagen. Siehe, welch ein elender Mensch ist Christus worden! Welch ein armer Wurm, daß er dich zu Ehren brächte! Was thust du aber um seiner Ehre willen? Solltest du nicht billig Alles wiederum zu seiner Ehre thun?

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