Stockmeyer, Otto - Der Segen nach einem Siege

Stockmeyer, Otto - Der Segen nach einem Siege

Die Rückkehr von einer siegreichen Schlacht ist bedeutungsvoll. In der Welt werden die Sieger gefeiert, man kommt ihnen mit allen möglichen Ehrungen und Auszeichnungen entgegen und auch im gewöhnlichen Leben haben Siege ihre Gefahren. Zu leicht haben sie zur Folge, dass man sich darauf etwas einbildet. Da hat der Herr Mittel und Wege um uns in der Demut und Einfalt zu bewahren, damit wir nicht meinen, was wir nur getan hätten. Wir sollen uns nichts einbilden auf das von Ihm Geschenkte, dass es uns zum bleibenden Segen werde.

Zwei ganz verschiedene Gestalten kommen dem Abraham entgegen. Sie kommen auch uns in entscheidenden Augenblicken entgegen: Der lebendige Gott, der uns beschützen und bewahren will und der Feind, der uns einflüstern möchte: Sieh doch wie viel du mehr kannst, als Andere.

Siegesstunden sind Wendepunkte in unserem Leben, in denen wir entweder enger mit Gott verbunden werden, oder wo das Grosse, das Gott getan hat, wurmstichig wird, weil man sich selbst damit brüstet.

Auch dem Abraham kommen zwei verschiedenen Gestalten entgegen: Melchisedek, der Priester Gottes des Allerhöchsten und der König von Sodom. Melchisedek bietet dem Abraham eine Erquickung an nach der Schlacht, Brot und Wein, wer würde hier nicht an das Abendmahl denken?

Es ist eine Erquickung aus der oberen Welt. Als Priester Gottes, konnte er göttliche Kräfte in das Brot und in den Wein legen, eine Erfrischung aus der oberen Welt, Gnadenmittel.

So empfangen wir ja heute noch unter der sichtbaren Gestalt von Brot und Wein Gnadenmitteilungen aus dem Heiligtum für unseren weiteren Lebensweg, denn solche Schlachten haben etwas Kräfte verzehrendes, auch wenn man die Schlacht gewonnen hat. Auch durch Siege können wir ermatten, darum braucht man immer wieder Erneuerung der Widerstandskraft und der Lebensfreudigkeit und die bekommen wir nur von oben.

Der König von Sodom wollte ihn die erbeuteten Güter überlassen, aber das war kein Segen für Abraham, wie er ihn begehrte, er bekommt Höheres vom Allerhöchsten, der ihm seinen Priester entgegen gesandt hat. Gesegnet seist du Abraham vom Allerhöchsten. Durch Glauben tritt man in die Verbindung mit dem Allerhöchsten. Durch Glauben machen wir dem Allerhöchsten Raum, uns tiefer, denn je zu segnen. Jedes Opfer der Liebe bringt Frucht – Ewigkeitsfrucht – und bringt den Segen auf die herab, die sich nicht leichtsinnig in Gefahr begeben, sondern den Feinden auf göttlichen Ruf in göttlicher Ausrüstung entgegen gehen.

Nebst dem äusseren Segen, soll Abraham nun auch innerlich gesegnet werden, Während die einen ermatten, steigen die anderen nach dem Sieg in göttlicher Kraft empor, nach jeder Probe tiefer eindringend in den Allerhöchsten, der Himmel und Erde besitzt und damit eine nie endende Lebensfülle.

In Vers 20 liegt auch ein besonderer Segen und eine besondere Bewahrung für den Sieger. Solche Begrüßungen kennt man in der Welt nicht. Da werden die Menschen gefeiert, als hätten sie den Sieg errungen. Davon steht hier nichts. GOTT hat den Sieg errungen! Wenn uns etwas gelingt, so hat es immer unser Gott getan, da braucht man uns nicht empor zu heben, noch uns zu schmeicheln.

Abraham erkennt an, dass Gott alles getan, dass er ihm den Sieg gegeben hatte, er erkennt es damit an, dass er ihm den Zehnten gab. Er erkennt in Mechisedek eine Stimme Gottes und einen Gesandten Gottes, der ihm zur rechten Stunde mit dem rechten Worte zu Hilfe kommt.

Abraham hatte seine Belohnung – aber nicht eine Belohnung, die die Welt gibt, sondern eine köstliche aus der oberen Welt, durch die er seinen Gott kennen lernte wie nie zuvor und erfuhr, was der Herr für die Seinen bereit hält – nämlich Kostbarkeiten, von denen sie keine Ahnung hatten.

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Sinn gekommen, das hat Gott bereitet denen, die Ihn liebhaben.“

Nun kommt der König von Sodom mit seiner Belohnung natürlich zu spät. Wohl uns, wenn wir so zu Gott stehen, dass der Feind in entscheidender Stunde zu spät kommt, weil Gott ihm zuvor gekommen ist, weil Gottes Geist uns getröstet und sein Wort uns gedeckt und bewahrt hat! Wohl uns, wenn der Platz besetzt ist, wenn der Feind kommt – wenn der Geist der Anbetung und Beugung ihn eingenommen hat und ausfüllt – da ist dann kein Raum mehr für Fremdes. Damit dass der Feind Raum gewinnt, gewinnt auch das Fleisch Raum und es ist dann kein Raum mehr für Gott vorhanden.

Da sprach der König von Sodom zu Abraham: Gib mir die Seelen, die Güter behalte. Es wäre ja nur recht und billig gewesen, hätte er es angenommen. Aber nach dem Segen Gottes braucht er nicht auch noch das Bisschen Beute vom König von Sodom. Abraham war ein Fürst, den Gott reich gemacht hatte, da sollte es nicht hinterher heissen, der König von Sodom habe ihn reich gemacht.

Oh sagen wir doch niemals wir sind reich geworden, durch eigenes Rennen und Laufen, oder durch Menschen! Wie auch der Segen gekommen sein mag, Gott hat ihn gegeben und Ihm gebührt der Dank, ja alles was er uns gegeben hat muss zu Ihm zurück kehren in Dank und Anbetung. Abraham nahm nicht einen Schuhriemen. Er ist eifersüchtig für seinen Gott. Es ist ihm nicht in erster Linie um Reichtum zu tun, sondern darum, dass Gott geehrt werde, als Geber aller guter Gaben. Er will das Empfangene wieder in Danksagung zurück geben und jedermann soll wissen, dass Gott es war, der Abraham reich gemacht hat. Was wollen wir machen mit Dingen, die Gott uns nicht gegeben und nicht zugedacht hat – was wollen wir machen mit dem, was wir entweder eigenmächtig in unser Leben hineingenommen oder was andere in dasselbe hinein geworfen haben? Das mag zuerst wunderschön aussehen, wird aber allmählich zur schweren Last, so dass man bitter bereut, nicht den einfachen Weg des Vertrauens zum Herrn gegangen zu sein.

Das was Melchisedek ihm gesagt hatte, ist bei ihm haften geblieben. Er war nicht nur ein Hörer, sondern auch ein Täter des Wortes. Er war ein vom Allerhöchsten Gesegneter und damit waren ihm Himmel und Erde zur Verfügung gestellt.

Oh halten wir unsere Hände rein vom Schmutze der Geldgier und des Geizes, der ansammeln und zusammen scharren will und dabei nicht in erster Linie die Ehre Gottes im Auge hat! Kinder Gottes haben eine königliche Stellung und ihre Habe und ihre Zukunft sind nicht an das Wohl- oder Übelwollen der Menschen gebunden, sondern an Gottes Gnade und Wohlgefallen.

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