Spitta, Carl Johann Philipp - Welche den Herrn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden.

Spitta, Carl Johann Philipp - Welche den Herrn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden.

Diese Erfahrung hatte David gemacht, darum ruft er aus Ps. 34, 4 - 7.: „Preiset mit mir den Herrn, und lasset uns mit einander seinen Namen erhöhen. Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir, und errettete mich aus aller meiner Furcht, welche ihn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden. Da dieser Elende rief, hörete der Herr, und half ihm aus allen seinen Nöthen.“ Wie ist David so voll inniger dankbarer Freude über seines Gebets-Erhörung und Gewahrung! Er fordert auch uns zum Preise Gottes auf, und wir wollen mit ihm den Herrn preisen, denn unter ähnlichen Umständen wird er sich uns eben so gnädig erweisen, wie ihm, wenn wir im Glauben und Bitten zu ihm unsere Zuflucht nur nehmen, wie er. Darum erzählt uns David: „Da ich den Herrn suchte, da ich zu ihm flehte um Hülfe, um Errettung aus dem Verderben, da antwortete er mir.“ Diese Antwort bestand darin, daß er mich errettete aus aller meiner Furcht; war also eine Antwort nicht mit Worten, sondern mit der That. Aus dieser einzelnen Erfahrung macht er eine Ermahnung für Alle, von diesem einzelnen Fall eine Anwendung für Alle auf alle Fälle, und stellt die allgemeine tröstliche Wahrheit hin: „Welche ihn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden.“ Den Herrn ansehen in der Noch, das heißt, absehen, wegsehen von Allem, wonach sich der Unglaube, Kleinglaube und Aberglaube in der Noth umsieht, wovon er Rath, Trost und Hülfe sucht - heißt, auf den Herrn sehen, als den Gnädigen und Barmherzigen, dem sein Herz bricht, daß er sich der Seinen erbarmen muß; als den Allmächtigen, welcher spricht, so geschieht's; welcher gebeut, so steht's da; als den Wahrhaftigen und Treuen, welcher geboten und verheißen hat: „Rufe mich an in der Noth, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen!“ Aus solchem Ansehen bekommt man Muth und Freudigkeit, - ihn anzulaufen, wie ein erschrockenes Kind mit Weinen und Klagen, aber doch mit Freudigkeit und Zuversicht zum Vater oder zur Mutter läuft; sein Herz vor ihm auszuschütten, ihn zu fassen und zu halten, mit ihm durch's Gebet zu ringen und ihn nicht zu lassen, er segne uns denn. Die ihn so ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden, denen geschieht, wie sie geglaubt und gebeten haben. Dafür stellt sich David selbst zum Beweis und Exempel hin, wenn er aus sich hinweisend sagt: „Da dieser Elende rief, hörete der Herr, und half ihm aus allen seinen Nöthen.“

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