Smith, Robert Pearsall – Heiligung durch den Glauben - 2. Ein biblischer Weg

Smith, Robert Pearsall – Heiligung durch den Glauben - 2. Ein biblischer Weg

Ist der Weg, den wir anpreisen möchten, wahrhaftig der heilige Weg Gottes, so muss er die allergenaueste Prüfung ertragen, ja es wird ihn solche nur umso einleuchtender machen für ein Herz, welches empfänglich vor dem Herrn steht, dem es nicht um ein vorgefasstes Lehrsystem zu tun ist, sondern welches nach Gott dürstet, damit er ihm seine Wahrheit offenbare, wohin dieselbe auch führe.

Wie schon bemerkt muss dieser Weg verschiedene Kennzeichen aufzuweisen haben und findet sich diese nicht vor, so werden wir Beide, die wir in so vielen Punkten der treuen göttlichen Wahrheit eines Sinnes sind, ihn verdammen müssen. Vor allem möchte ich dich bitten, dir das Gesetz und die Zeugnisse vor Augen zu stellen und da lass uns beide versuchen uns zunächst von allem Vorurteil frei zu machen, sodass wir durch den Geist im Wort geleitet folgen können, wohin er uns führe. Wie ich schon andeutete, so scheint es mir, als rede die Schrift auf jeder Seite von dem Leben, das ich empfangen habe, das ich empfangen habe. Ich will aber versuchen aufrichtig das geschriebene Wort im Zusammenhang mit eigener Erfahrung zu betrachten.

Wir wollen unseres Heilands Gebet für seine Jünger und also auch für uns zusammen lesen. „Heilige sie in deiner Wahrheit…..Ich in ihnen und du in mir, auf dass sie vollkommen seinen in mir!“ (Joh. 17,17).

Wenn wir unseren innersten Wünschen freien Lauf ließen und uns von dem Leben Christi erbäten, dass wir am allerdringendsten begehrten, was wäre unser erster willkürlicher Schrei? Geheiligt zu sein in der Wahrheit und in unbewölkter Gemeinschaft mit dem Herrn zu wandeln. Wie oft baten wir nicht darum! Weil wir aber nicht im Glauben baten, noch unter Gebet unsere Herzen dem Herrn völlig ergaben, wurden wir nicht erhört und konnten es auch nicht werden. Trifft uns hier nicht der sanfte Vorwurf unseres Herrn: „Oh ihr Kleingläubigen, was seid ihr so furchtsam?“ War es durch Glauben oder durch Furcht, dass es uns unmöglich schien zur Gerechtigkeit zu erwachen und nicht zu sündigen? (1. Kor. 15,34) zu wachsen in der Heiligung, in der Furcht Gottes zu dienen?

Der Glauben ist über die Umstände, Umgebungen, Unmöglichkeiten, ja sogar über den Teufel erhaben und sehen wir von all diesem ab, unmittelbar auf den Herrn – wer vermag dann der Gnade und Kraft Gottes ein Ziel zu setzen? Nein mein Bruder, haben wir das Grösste von Gott erbeten, so ist er immer noch im Stande überschwänglich mehr zu tun über alles, was wir bitten und verstehen (Eph. 3,20). Ich muss es frei bekennen, dass dieses meine ständige Erfahrung ist. Wie ich so Tag für Tag in diesem Weg des Glaubens und der Heiligung wandelte, ist mein Herz voll Verwunderung und Lobes über die himmlische Gemeinschaft, das Herz, das mich nicht verdammt, die innerliche Reinigung, den Sieg über die Welt den überschwenglichen Frieden und die bewusste Gegenwart Jesu in meiner Seele – Segnungen, welche meine Bitten, ja selbst meine höchsten Gedanken überschwenglich übersteigen.

Wir sind gemeinsam über die Erfahrungen des 3. Kapitel des Römerbriefes gegangen und unsere Seelen erbebten vor Freude, als wir die zwei Dinge in einem Vers zusammengestellt fanden: „Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade, durch die Erlösung, so durch Jesus Christus geschehen ist, welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl, durch den Glauben in seinem Blut.“

Das vollkommene Verderben durch die Werke und die vollkommene Rechtfertigung durch den Glauben zusammen in einem kurzen Satz. Lieber Bruder, sind wir weniger verpflichtet im 6. Kapitel die einfache, klare Bedeutung der Antwort auf die Frage: „Sollen wir in der Sünde beharren? Anzunehmen: „Wie sollten wir in der Sünde leben, der wir doch abgestorben sind?“ „Wir sind mit Ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass gleich wie Christus ist auferweckt durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln!“

Ich strenge mein Gedächtnis und Einbildungskraft auf`s äußerste an, um es mir vorzustellen, wie ich, der ich doch fortwährend in dem Worte Gottes forschte, jemals denken konnte, dass Gott, in diesen Worten etwas anderes bezeugen wollte, als einen beständigen Sieg über die Sünde, durch das in täglicher Erfahrung getretene Leben der Auferstehung. Denn jetzt erscheint mir das Beharren in der Sünde als das Schauererregende, welches die Seele in heiligem Entsetzen ausrufen macht: Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir doch abgestorben sind?“ „Unser alter Mensch ist mit ihm gekreuzigt, auf dass der sündliche Leib vernichtet werde, dass wir der Sünde hinfort nicht mehr dienen.“ Ich weiss, wie man solche Aussagen verdrehen kann, denn ich selbst habe oft zu meinem eigenen Schaden die Spitze des Geistesschwertes (den biblischen Aussagen) abgebrochen, durch die elenden Künste des Verstandes, der dem Worte Gottes nicht völlig untertan war.

Jetzt aber, mein Bruder wollen wir uns aufrichtig zu diesen Worten stellen. Wann sollen wir der Sünde nicht mehr dienen? Ohne Zweifel jetzt und von nun an. Woraus können wir diesen Schluss ziehen? Aus der Tatsache, dass der sündige Leib aufgehört hat. Wann hat er aufgehört? Ohne Zweifel im Tode Christi am Kreuz. Warum ward unser alter Mensch mit Ihm gekreuzigt? Auf dass der sündige Leib vernichtet würde, dass wir der Sünde nicht mehr dienten, dieses ist der ausdrückliche Zweck. Damit wir solches in tatsächlicher Erfahrung verwirklichen wird uns gesagt: „Also auch ihr, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebet Gott durch Christus Jesus unserem Herrn.“ Wer dies tut, wäre es auch seiner früheren Erfahrung und dem gegenwärtigen Gefühl zuwider, wird die Wahrheit der göttlichen Freisprechung erproben: „Die Sünde wird nicht über euch herrschen können. Der heilige Weg, eine Empfindung davon, dass ich der Sünde abgestorben sei und Gott lebe, traten oftmals in lichthellen Buchstaben vor meiner Seele durch Worte wie diese, so dass ich im Nu tot gegen die Macht der Versuchung war, welche noch einen Augenblick zuvor übermächtig erschien. Das wundersame Dafürhalten des Glaubens wird in der Erfahrung zur herrlichen Wirklichkeit.

Seit der Zeit der Apostel ist die selige Gewissheit der gegenwärtigen Vergebung der Sünden und das Besitztum des ewigen Lebens nie so entschieden und seliglich verkündet worden, als den Christen des letzten Zeitalters. Das Einssein des Gläubigen mit dem Heiland, an den er glaubt ist deutlich gelehrt und freudig angenommen worden. Aber die selige Folge und Ergänzung dieser Wahrheit sind vernachlässigt worden. Nur zu viele müssen gestehen, dass während sie wissen, dass sie von Gott geboren sind und während sie nach dem Urteil ihrer Brüder in heiliger Trennung von der Welt leben, ihr tägliches Leben in ihrer Familie und in ihrem Beruf weit davon entfernt ist die Leibe, Freude, der Friede, die Langmut, die Sanftmut und Demut kund zu tun, welche die Früchte des Geistes sind. Wie viele üble Nachrede, wie viel Mangel an duldender Liebe, wie viel Meinungsstolz, wie viel Launenhaftigkeit zeigt sich selbst in christlichen Kreisen! Muss denn immer so ein grosser Abstand zwischen dem Glaubensstand und dem tatsächlichem Wandel derer sein, die in Christus zu sein behaupten? Der heilige Weg, der Weg, der Sünde gestorben und das Leben in der Gerechtigkeit leuchtet mit wunderbarer Klarheit aus Worten, wie diesen. Gott gebe dir Augen um zu sehen.

Wir Beide haben ausgeschaut nach der Reinheit, die wir im Himmel erklangen sollten, als nach einer seiner Hauptfreuden, wir sahen die priesterliche Hand Jesus sich segnend ausstreckend über die da reines Herzens sind, als Solche, die Gott schauen werden. Da wir die Möglichkeit eines solchen Lebens mehr im Licht unserer eigenen Erfahrung, als im Licht des Wortes betrachten, so hielten wir lange Zeit wirklicher Reinheit des Herzens für ein Vorrecht, welches einer anderen Stufe des Daseins vorbehalten ist. Kürzlich sagte mir einer der eifrigsten Mitarbeiter in dieser Gegend: „Wenn die Sünder, denen ich predige, das Verderben in meiner eigenen Seele sähen, die unüberwindlichen, argen Gedanken, die Selbstanbetung und die häufige Kälte meines Herzens, sie würden mir nicht mehr zuhören. Mein Herz ist ein Käfig voller unreiner Vögel!“ Ich habe keine Ursache diesen Bruder für schlimmer, als viele andere zu halten. Er kam mir treuer und hingegebener vor als die Meisten, er wandelte aber im Lichte des Wortes Gottes, doch ohne Jesu so viel zu vertrauen, ihm soviel Gnade zu schenken, dass sein Herz von der Sünde frei werde..

Ich gestehe mit Beschämung, dass wenn mich menschliche Augen durchschaut hätten – während mich schon damals Einige, meiner Absonderung von der Welt wegen, fast als einen Nasiräer betrachteten, ich hätte mich gescheut selbst meinen Liebsten zu predigen. Wenn das Licht des Wortes Gottes hell und beständig in die Winkel des Herzens leuchtet, so entdeckt es manchen greulichen Wurm und widerwertiges Insekt, dass man weder in der Finsternis noch im Zwielicht unterscheiden kann. Gott bewahre uns, dass wir nicht zurückschrecken vor dem Licht seiner herzdurchschneidenden Wahrheit! Denn lassen wir diese in uns wirken, so ist dies schon der erste Schritt uns zu reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes und fortzufahren in der Heiligung in der Furcht Gottes.

Ich erinnere mich der Zeit, als mir zuerst das Anrecht, das mir. Als einem Kinde Gottes auf ein reines Herz geschenkt war, klar wurde. Oft las ich von denen, welche Gott anrufen aus reinem Herzen und das die Summe des Gebots ist Liebe von reinem Herzen, von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben… Oft las ich vom reinen Sinn, von reinem Gewissen und das ich erfunden werde müsse vor Ihm in Frieden und ohne Tadel und unsträflich. Dann blickte ich in sein Innerstes hinein. Oh der Schmerz, den meine Seele empfand, als ich bedachte, dass ich ein Kind Gottes sei und dass Gott ohne Zweifel eben diese Reinheit bei seinen Kindern suche. Sein Gebot: „nachdem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel“, schien mir damals sehr schwer. Mein Geist erzitterte, wenn er bedachte, welche fürchterliche Umwälzung meiner ganzen Natur, welche schrecklichen Kämpfe, welche Seelenerschütterungen folgen müssten, ehe die unreinen Geister ausgetrieben sein würden. Meine ganze Vergangenheit, auch meine Gottergebenheit, alle Anstrengungen, die ich gemacht, erscheinen mir so befleckt mit dem Ich und mit Sünde, dass keine Kraft in mir blieb, ja ich keine Kraft mehr hatte. In meiner Verzweiflung ruhte mein Auge aus, auf den Worten: „Dass er ihre Herzen reinigte durch den Glauben (Apg. 15,9).

Wie hüpfte meine Seele bei diesen Worten, als ich auf einmal die Möglichkeit meiner Erlösung durch den Glauben erkannte. Geschieht sie also durch den Glauben, rief ich aus, so will ich es Jesus zutrauen, mir jetzt ein reines Herz zu geben!

Und während dieser Glaubenstat träufelte, fast spürbar das reinigende Blut und die Gegenwart Jesu, wie sanfter Tau in mein Herz – Christus nahm als Herr vollem Besitz von seinem inwendigen Königreich (seinem Tempel in mir), so dass ich von ganzem Herzen singen konnte:

„Von jetzt für immer will sein,
Oh Gotteslamm, nur dein allein.“

Ich kanns mit meinen Worten nicht beschreiben, ich weiss aber, es war dies der Glaube, der Sieg ist, der die Welt überwunden hat und seither war Christus mein Leben in anderer Weise und Kraft, als ichs zuvor geahnt hatte. Der Gehorsam, ein Gehorsam von Herzen, wurde damals und ist jetzt das sanfte Joch, das mein Heiland verheissen hat. Auch veränderte sich meine Seelenverfassung nicht länger, als nur auf Augenblicke, sogar wenn ein Fehltritt vorkommt, vielmehr dient die sofortige Wiederherstellung zur völligen Gemeinschaft dazu, den Rückfall in denselben Ungehorsam zu verhindern.

Der Gehorsam erscheint mir einfach und natürlich, nachdem ich die innere Reinigung meiner Neigungen erfahren habe – eine Gnade, die überschwenglich grösser ist, als alles, was ich zu denken und zu erbitten vermochte, so dass ich mir das Wort gesagt sein lassen: Machet keusch eure Seelen im Gehorsam der Wahrheit zu ungefärbter Bruderliebe und habt euch untereinander inbrünstig lieb, aus reinem Herzen. Wie diese Weise ist ein Friede Gottes in mein Dasein gekommen. Die ganze Natur, Geist, Seele und Leib sind in Christus wieder hergestellt, welche wunderbare Erfüllung der Worte: Christus in uns: Christus in uns – voll Geistes, nicht ich sondern Christus lebt in mir und das Leben, das ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes.“

Die Versuchung tritt mit mehr Gewalt auf, als je zu vor, zuweilen ganze Tage lang, aber dieselbe ist nicht Sünde, unser Heiland wurde auch versucht.

Außerdem ist jetzt dieser Unterschied, dass mich die Versuchung mit meinem Harnisch bekleidet findet und hinter dem Schild des Glaubens verschanzt, so dass Christus, während ich Ihm völlig vertraue mich fähig macht – nicht einige – sondern alle feurigen Pfeile des Bösewichts auszulöschen. Die Versuchung scheint mit nunmehr eher ein von aussen kommender Pfeil zu sein, anstatt aus meinem eigenen Herzen und der Kampf ist nicht mit Fleisch und Blut, sondern mit bösen Geistern.

Es geht darum, mir den Platz nicht nehmen zu lassen, den ich durch den Glauben mit Christus in den himmlischen Stätten eingenommen habe. (Eph. 2,6 / Kol. 1,13).

Es ist noch viele Land einzunehmen, aber indem man Jesus vertraut, geht das Siegeslied den wildesten Kämpfen voraus und Tag für Tag wird die Kraft der Worte erfahren: „Wachset in der Gnade und in der Erkenntnis unseres Herrn Jesu Christi, wachset auch in der Erkenntnis alles dessen, was Er tun kann.

Erscheint dir solches anmaßend, mein Bruder?

Ich möchte dein Herz, nicht dein Lehrsystem fragen: Können wir dem, was uns sein Wort vorhält, zu viel von Jesus erwarten? Haben wir es nicht oft erlebt, wie ein bekümmerter Sünder den Heilskelch der freien Gnade wegstellte, aus Furcht es könnte anmaßend sein, denselben anzunehmen? Lag nicht das anmaßende darin, dass er es wagte abzulehnen, was Gott schon darreichte – das Wasser des Lebens.

Christus hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöste und uns Ihm selbst reinigte zum Eigentum, fleissig zu guten Werken. Wann findet diese Erlösung statt? Jetzt. Von was? Von aller Ungerechtigkeit. Was verschafft die außerdem das Opfer Christi? Das du Ihm selbst gereinigt wirst. Wann solltest du dir diese Erlösung zueignen und wann diese Reinigung? Jetzt! Wie? Durch den Gehorsam des Glaubens. Auf diese Weise werden wir ein Volk des Eigentums, fleissig zu guten Werken.

Bereiten dir, lieber Leser, meine Worte Schwierigkeiten? So bitte ich dich, wähle dir ein Wort des Gebets aus der Bibel, dass dir durch den Heiligen Geist lebendig wurde und das die tiefen Bedürfnisse deiner Seele ausdrückt. Lass die Theorie deines Herzen fahren und so vom Worte geleitet, das Verlangen deines Herzens im Glauben vor Gott aufsteigen. Deine Bitte: „Tilge meine Sünden, ist längst erhört. Sogst du dich jetzt über dein inneres Verderben, was wäre wohl einfacher, als zu bitten: „Schaffe in mir Gott ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.“ Kannst du zweifeln, dass Er einer solchen Bitte, die göttlichen Ursprungs, also inspiriert ist und sie nun zu Gott zurückkehrt, wenn es eines seiner bedürftigen Kinder vor Ihn bringt – wenn es aufrichtig im Namen Jesu bittet – ein reines Herz und ein neuer gewisser Geist versagt würde?

Ein christlicher Arzt

Ein geliebter Arzt, dessen Geschichte von seinem Werk des Glaubens und von seiner Arbeit der Liebe, derjenigen des Georg Müller an Interesse und Tiefe kaum nachsteht, schreibt:

Ach wie sehnte sich mein Herz danach, diesen Sieg, den die Welt überwunden hat, zu besitzen.

Ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren den 2. Thes. 2 las und zum 13. Vers kam, in welchem Paulus sagt: „ Wir sollen Gott danken allezeit um euch geliebte Brüder, dass euch Gott erwählt hat von Anfang zur Seligkeit, in der Heiligung des Geistes und im Glauben der Wahrheit.“ In der Heiligung des Geistes. Hier hielt ich inne und las die Stelle wieder und wieder, indem ich Gott bat, mich durch seinen Geist durch und durch zu heiligen. Dieser Vers tröstetet mich viele, viele Tage lang, ich merkte, dass meine Seele Segen daraus empfangen hatte, doch war die Fülle dessen, was es bedeutete, mir noch nicht offenbart worden. Mein innerstes Herz war nicht gestillt. Ich konnte nicht bestehen in der Freiheit, womit mich Christus befreit hat, denn ich ließ mich wieder und wieder in das knechtische Joch fangen. Ich konnte mich nicht dafür halten, dass ich den Reizungen des täglichen Lebens gestorben sei, welche doch ein Herz, das nach Reinheit dürstet, als Gott entehrend, verdammt. Ernstlicher denn je und öfters am Tage bat ich um Kraft zur Überwindung, fand aber keine Ruhe für meine Seele, bis ich abließ um Kraft zu flehen, aus mir selbst zu überwinden und mich gänzlich Gott zur Bewahrung überließ.

Um diese Zeit offenbarte mir der Herr auf wunderbare Weise die ganze Majestät und Kraft des Gebets, das er uns in den Mund gelegt: „Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden, unser täglich Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Übel. Ach wie floss meine Seele über, als ich zum ersten Mal erfasste, dass es seine Kraft sei, die mich bewahren sollte! Denn dein ist die Kraft.“

Da erschien mir das ganze Werk als ein vollendetes – es bedurfte keines eigenen Kämpfens, keines Bittens mehr um Kraft aus mir selbst zu überwinden. Sondern Tag für Tag bitte ich einfach: „Jesus bewahre mich, denn dein ist die Kraft und die Herrlichkeit und darin ruhe ich und werde bewahrt.

Ich gebe diesen kurzen Bericht meiner eigenen Erfahrung in der Hoffnung, dass Viele, welche sich nach dem Glauben sehnen, welcher der Sieg ist, der die Welt überwunden hat.“ ihn aber noch nicht erlangt haben, wenn sie beten: „ Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft, es völlig begreifen lernen möchten, dass die Kraft dessen ist, von dem es heisst: „der euch kann behüten ohne Fehler.“ (Jud. 24)

Der Psalmist sagt: „Ich behalte deine Worte in meinem Herzen, auf dass ich nicht wider dich sündige.“ Möge jeder Christ, der bisher die Verheissungen als abstracta betrachtet hat, sie zukünftig als den göttlichen Samen erkennen, als Leben und Geist.

„Du wirst deine Wahrheit treulich halten im Himmel. Und eher wird das grosse Weltall aus seinen geordneten Bahnen gehen und in hoffnungslosen Verfall versinken, als das eine einzige Verheissung Gottes einem seiner Geringsten nicht erfüllt würde, der auf diese Weise die Bewahrung seiner Seele im Glauben Ihm, als dem treuen Schöpfer in guten Werken anbefohlen hat.

Gebe Gott, dass dieser schriftliche Verkehr zu seiner Ehre gereiche und das dein Herz sich öffne, wie es bei der Lydia der Fall war, dass sie dem zuhörte, was von Paulus geredet ward.

Ich bin gewiss, deine Gebete werden sich mit den meinigen vereinen und zu Gott aufsteigen, um eine Segen auf diese Verheissungen herab zu geben, damit wir Beide Gottes Wahrheit erkennen, wie sie auch laute und darin zu Gottes Ehre leben mögen. In solcher Erwartung und in der Hoffnung, dass du das Wort der Ermahnung vertragen werdest, bleibe ich dein Bruder in Christus.

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