Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Habakuk.

Schlatter, Adolf - Einleitung in die Bibel - Habakuk.

Habakuk schaut aus nach Lösung für das große Rätsel, welches der Sieg der Chaldäer in sich schloß. Die Sammler der prophetischen Sprüche werden ihm seine Zeit wohl richtig bestimmt haben, als sie ihn hinter Nahum stellten neben Zephanja, den Zeitgenossen Jeremias.

Sein Buch enthält zuerst einen prophetischen Spruch, der die göttliche Antwort auf die Fragen gibt, welche den Propheten quälen, und sodann ein Lied, das sich mit mächtigem Schwung der Lösung des Rätsels freut.

Das nächste Rätsel, das den Propheten bedrückt, ist dies, daß trotzige Gewalt das Land erfüllt und Recht und Gesetz darnieder wirft, und Gott schweigt. 1,2-4.

Die Antwort Gottes sagt ihm, wie Gott hier Wandlung schaffen wird. Er schickt den Chaldäer, der alles vor sich zertreten darf. 1,5-11

Aber hierin liegt ein neues Rätsel. Denn die Weltherrschaft der Chaldäer bedeutet vollends den Triumph der Gottlosigkeit, da der Chaldäer nichts anbetet als seine eigene Macht. Wie wunderlich ist Gottes Werk, daß er ihn zu solcher Höhe erhebt! 1,12-17.

Die Antwort Gottes hierauf besagt: der Gerechte wird leben, so gewiß er sich mit festem Vertrauen an Gott hält. Aber der übermütige Chaldäer wird um seiner Überhebung und Ungerechtigkeit willen verderben, und seine Götzen helfen ihm nichts. 2.

Auf diese Antwort Gottes hebt der Prophet den Psalm an, der die Herankunft Gottes preist, wie er als der wahrhaft Hohe in einer Majestät kommt, vor der die Scheingröße der babylonischen Weltherrscher in nichts zerfällt, welche die Kräfte des Weltbaus bewegt und erschüttert, seinem Volk zur Hilfe, so daß es, so erschreckend die Erhabenheit Gottes ist, dennoch in seinem Gott jubeln kann. 3.

So sah man da, wo der Geist der Weissagung redete, dem Emporsteigen Nebukadnezars und der babylonischen Weltmacht entgegen. Wer würde den Psalm Habakuks, wenn uns sein Zusammenhang mit seiner Weissagung nicht bekannt wäre, an die Schwelle der babylonischen Notzeit verlegen? Man täuschte sich über deren bittern Ernst nicht. Man war gewiß, daß sie bis zu einer rätselhaften Höhe steigen werde; aber man war weiter gewiß, daß die Macht der Chaldäer ein nichtiges vergängliches Gebilde sei, weil sie sich auf Gewaltthat und Blut und Übermut gründete, und daß sie in nichts versinken werde vor dem, der allein hoch und erhaben ist.

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