Oehninger, Friedrich - Wahrheiten für unsere Tage - Rettung und Gericht

Oehninger, Friedrich - Wahrheiten für unsere Tage - Rettung und Gericht

Wer von der Sündflut frei will sein,
Tret' in des Glaubens Arche ein!

„Wir werden die Welt nicht bessern; aber Gott wird uns aus derselben hinausführen.“

Die den „Lebendigen und Toten in Christo“ in Aussicht gestellte Errettung besteht in der „Entrückung, dem Herrn entgegen in die Luft“, wobei die schon bei Eliä und Christi Himmelfahrt durchbrochene Scheidewand zwischen der oberen Welt und dem Diesseits abermals durchbrochen wird durch die Verwandlung und Hinwegnahme der „Erstlinge“ (vgl. 1. Thess. 4,17). Bis dahin sind wir an das Diesseits gebunden, auch die Seelen der Verstorbenen.

Durch die ganze heilige Schrift Alten und Neuen Testamentes geht das Setzen eines Unterschiedes oder Gegensatzes derer, die Gegenstand der Errettung und Erlösung sind, und derjenigen, die den Weg alles Fleisches gehen im Gericht (vgl. 2. Mose 8,23. 14,14. 9,21; Maleachi 3,18).

Ebenso finden sich überall Typen oder Vorbilder und Andeutungen, dass die Errettung und Bewahrung vorbereitet werde durch eine göttliche Veranstaltung. So sagt nach Maleachi 4 Christus in Mat. 17,11.12, Elias müsse zuvor kommen und alles in bessern Stand bringen und nennt als solchen Elias oder Wegbereiter den Täufer Johannes. Wie dieser in dem Israel nach dem Fleisch dem Herrn den Weg bereitete, so soll nach Maleachi 4,5.6 auch vor dem „großen und schrecklichen Tag des Herrn“ eine göttliche Sendung an das Israel nach dem Geist, ein Eliaswerk, geschehen, um das Herz der Väter zu den Kindern und die Kinder zu den Vätern zu bekehren. Wir haben am Ende der Haushaltung der Kirche eine Reformation derselben zu erwarten, die intensiver ist als jede frühere, weil sie auf göttlicher Sendung beruht, wenn sie auch nicht so umfangreich die Massen ergreift wie eine Kirchenreformation, die zum Teil mit weltlichen und staatlichen Mitteln ins Werk gesetzt worden ist. Im Reich Gottes kommt es nicht auf die große Zahl der menschlichen Werkzeuge an; zu Gideons Zeit gab Gott durch jene Dreihundert den Sieg.

In ernsten und erschütternden Worten redet Christus von den Gerichten, die über das abtrünnige Haus Gottes, über eine verweltlichte Christenheit kommen werden, welche seine Gesandten verwirft. All das unschuldig vergossene Blut (und wie viel solches Blut ist inmitten der Kirche, durch ihre Schuld, vergossen worden!) - all dieses Blut wird von diesem Geschlecht gefordert werden (Luk. 11,49 ff.). - Seine weltliche Machtstellung wird eine mit Blut befleckte Kirche vor jenen Gerichten retten können, welche unter prophetischen Bildern besondere in Offenbarung 18 geschildert werden. - Aber wie Aaron stand zwischen Toten und Lebendigen und der Plage durch sein Versöhnen gewehrt wurde, so gibt es eine das Verderben aufhaltende Macht, welche hauptsächlich in der priesterlichen Fürbitte am Altar besteht, im Anschluss an den Hohenpriester im Himmel.

Das Gericht fängt schon an, wenn Gott einen seine eigenen Wege gehen lässt. „Alles besteht in Ihm“ (Kol. 1); darum ist, wer sich von Ihm losreißt, ein Verwelkender. Ein gut Teil der Kultur fällt in den Staub. vgl. Jeremia 51,58. „Die Mauern Babels zerfallen, und die Völker mühen sich ab für Nichts und Nationen ermatten sich fürs Feuer!“ - Ebenso ist ein Gericht das Dahinsterben derer, die in Trotz und Lieblosigkeit ihre Häuser bauten. „Der Tod nagt sie; am Morgen werden die Frommen auf sie treten“ (Ps. 49,11-15).

Den Glauben an „Lohn“ verwirft und verspottet der Moderne, sucht ihn aber schon in der Zeit.

Ein Gericht liegt auch darin, dass das Abwerfen der Gottesknechtschaft stets zur Naturknechtschaft führt. Jerobeams Haus soll von Tieren gefressen werden; gerichtliche Umkehrung der Naturordnung! (Hiob 19,25 ff. „Ich weiß, dass mein Retter lebt“ rc.). Hier ist zwar zunächst nicht von der Auferstehung die Rede, wohl aber von einer Rechtfertigung des leidenden Gerechten durch den, der das Leiden schafft, selbst, und zwar so, dass der Leidende noch Zeuge von dieser Rechtschaffung für ihn sein werde.

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autoren/o/oehninger/wahrheiten/oehninger_-_wahrheiten_fuer_unsere_tage_-_15.txt · Zuletzt geändert: von aj
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