MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 18. Tag. Freundliche Behandlung.

MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 18. Tag. Freundliche Behandlung.

Darum siehe, Ich will sie locken, und will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden. Und will ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort.“ Hosea 2,14.15.

Das „darum“ in diesem Verse ist überaus köstlich.

Das Volk Gottes war in trauriger Weise abgewichen. Der Herr hatte es mit Gnadenerweisungen überhäuft und sie hatten Seine Hand nicht erkannt, hatten die Gaben genommen und den Geber verachtet.

„Sie will nicht wissen, dass ich es sei, der ihr gibt Korn, Most und Öl, und ihr viel Silber und Gold gegeben habe.“ V. 8. Ja noch mehr, sie waren schändlicher Weise ihren Abgöttern nachgelaufen, sie hatten wissentlich die Wege der Sünde den Wegen Gottes vorgezogen. Wie werden nun Seine Gedanken gegen diese Frevler sein? können sie etwas anderes als gerechte Strafe, als Verwerfung der Abtrünnigen meinen?

Wir können, wenn wir das verbindende Wort darum vernehmen, nichts anderes erwarten, als dass der Richter jetzt die Strafgründe zusammen fassen und das Verdammungsurteil aussprechen wird. Aber siehe! anstatt dessen, was wir erwartet, sind es Worte der Liebe, worin Er Seine Gedanken kundgibt. „Siehe, Ich will sie locken, und will sie in eine Wüste führen und freundlich mit ihr reden, und will ihr geben ihre Weinberge aus demselben Ort.“

Das ist noch immer die Weise, wie Er Seine Kinder behandelt. Nur zu oft vergessen sie Seiner, wenn es ihnen wohl geht und die Güter und Flitter der Welt sie umgeben. Dann lässt Er das Geräusch der Welt verstummen, führt sie hinaus in die Einsamkeit der Trübsal, und da in dieser Wüste, wenn sie gedemütigt, gezüchtigt, ernüchtert sind, da öffnet Er ihnen das Ohr für die „freundlichen Gedanken“ Seiner Liebe, Seines Trostes, Seiner Vergebung. Und wie unaussprechlich freundlich ist Seine Behandlung, wie ist Er so fern davon, die zu verlassen, die Ihn verlassen haben! Er versucht jedes Mittel, jede Versprechung, um sie den bittern Folgen ihres Abfalls von Ihm zu entreißen die allerfreundlichsten Gedanken eines Menschen gegen seinen Beleidiger sind strenge und hart im Vergleich mit den Seinigen, was dachten und taten die Hüter der Stadt der Braut im Hohenliede, als diese trostlos herumirrte, ihren himmlischen Freund zu suchen, den sie doch in Folge ihrer eignen Trägheit und Nachlässigkeit verloren hatte? sie nahmen ihr ihren Schleier, schlugen sie wund und bestürmten sie mit Vorwürfen. Als sie aber Den wiederfand, den sie suchte, und obwohl sie ihn in dem kalten Tau der Nacht hatte stehen lassen, da schilt und schlägt Er sie nicht, sagt ihr kein böses Wort, sondern Er führt sie in die Wüste und redet freundlich mit ihr. Und das nächstfolgende Bild dieses heiligen Liedes zeigt uns die getröstete Braut, wie sie von der Wüste herauffährt und sich an ihren Freund lehnt. Hohel. 8,5.

Wie handelt Er mit dir? etwa gegen alle deine Wünsche und Hoffnungen, hat Er „deinen Freuden und Festen ein Ende gemacht, deine Weinstöcke und Feigenbäume wüste gemacht“ (Hos. 2,11.12), ja dich selbst in eine Wüste geführt? - Was wäre wohl aus dir geworden, wenn Er dich weiter hätte laufen lassen in deinen Welt- und Sündenwegen, dich immer weiter abirren lassen? Ist es nicht eitel Barmherzigkeit, dass er die betrügliche Lust und Herrlichkeit der Welt dir genommen hat als es dir wohlging, da wolltest du nicht auf Seine Stimme hören, du nahmst alle Seine guten Gaben hin, ohne dem himmlischen Geber nur zu danken. Da brachte Er dich in eine Wüste wie Jesus Seinen Jüngern tat, wenn Erste für die kommende Trübsal stärken wollte, nahm Er dich mit Sich allein auf einen Berg, an einen einsamen Ort, fern von der Welt. Da hat Er dich gedemütigt, aber auch freundlich mit dir geredet. Er führt uns in die Wüste, aber Er führt uns auch hindurch, und führt uns hinauf nach oben. Er gibt uns Seine guten Gaben, „Korn, Most und Öl, Silber und Gold, Wolle und Flachs“ (Kap. 2,8.9), wenn Er will, und entzieht sie uns, wenn Seine Weisheit es für gut befindet allemal aber ist es Seine Liebe, die uns dadurch lockt und führt.

Gewiss, mein Freund gibt solche edle Gaben,
Die alle Welt mir nicht verschaffen kann.
Schau an die Welt, schau ihren Reichtum an,
Er kann ja nicht die müden Seelen laben:
Mein Jesus kann's, Er tut's im Überfluss,
Wenn alle Welt zurück stehen muss.

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