Rom. 8,31.33 Ist Gott für uns wer mag wider uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit Ihm nicht alles schenken?
Wir wollen heute kurz betrachten: Wie einem in Christo gerecht und selig gewordenen alles geschenkt ist. Es ist möglich, Gaben zu besitzen und nicht den Geber; aber unmöglich, den Geber zu besitzen, ohne nicht auch seine Gaben mit Ihm zu haben. Man kann gewisse Erlebnisse des Christentums erfahren, und doch kein rechter Christ sein. Man kann Arm- und Stirnbänder haben, wie Rebekka sie bekam; Elieser war aber darum nicht gekommen; das Ziel war damit noch nicht erreicht. Rebekka sollte noch mehr bekommen: sie sollte mit Elieser ziehen und Isaak haben. In unserer Zeit, wo viele Regungen des Geistes sind, bemerkt man bei vielen ein Sehnen und Ringen nach den Gütern des Himmels; aber es fehlt an solchen, die in Wahrheit sagen können: „HErr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist Du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil“ (Ps. 73,25.26). In Zeiten da der HErr lebendig wirkt und viele Herzen Ihn zum Schatz bekommen, ist die Gefahr groß, dass die Simonsherzen, statt selbst für sich um den heiligen Geist zu bitten, mehr wünschen, die Gabe zu haben, ihn andern mitzuteilen. Über dem Sehnen nach Gütern wird der Geber vernachlässigt. Wie einst Isaschar sah, dass die Ruhe gut und das Band lustig war (1 Mos. 49.15), so sieht jetzt noch manches Herz, dass das Wort wahr ist: „Predigt von den Gerechten, dass sie es gut haben; denn sie werden die Früchte ihrer Werke essen“ (Jes. 3,10). Wenn da eins den Frieden Gottes auf dem Antlitz eines Kindes Gottes sieht, bekommt es ein Sehnen danach, und wem der Lug und Trug der Welt zum Ekel wird, der weidet sich an der Wahrheitsliebe echter Christen. Wie wohl tut da das ja oder Nein eines wahren Kindes Gottes, das vor Gott steht! Wenn eins in eigenen Wegen und Kämpfen sich ermüdet hat und sieht die Ruhe eines wahren Christen, dann ist die Gefahr so nahe, dass man mehr nach der Kraft des Glaubens verlangt, als nach dem Geber. Im Christentum ist einem Kinde Gottes alles geschenkt. Als der HErr sich durch seinen Geist der Gemeinde gab, so hören wir, wie diese Mitteilung wirkte; es heißt: „Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte“ (Apstg. 4,34); denn einem Kinde Gottes ist in Jesu alles geschenkt. Wenn wir auf das Begehren und Treiben der Welt schauen, so finden wir einige Hauptbegierden der Menschen, die im Besitz Jesu vollständig befriedigt werden: