Jonas, Justus - Johannes 1

Niemand hat Gott je gesehen. Der eingeborne Son / der in des Vaters schos ist / der hat es uns verkündiget.

DEr gebietende Gott mit dem ernsten willen (welcher Gesetz und gebot heisst) ist auch nach dem Fall Ade / aller Menschen hertz bekand blieben / Und ist das Gesetz in aller Menschen hertz geschrieben / Gott sol man fürchten / fur ein HErrn / Recher und Richter halten / Der den Fromen wil alles gutes thun / und die Bösen straffen.

Aber den gütigen barmhertzigen Gott / und das innerlich Vater hertz / die grundlose güte (davon er Gott und das höchste Gut heisst) welcher nach Adams fall / aus unaussprechlicher Güte und reicher Gnade / sein Son / fur uns zum Opffer gegeben hat / Den kennet aus natürlichen angebornen krefften niemand. Den reichen Gott / den höchsten Vater / mit seiner hohen himelischen Liebe gegen uns / Rom. viii. sihet niemand / weis niemand / aus seiner eigen oder menschlichen vernunfft oder krefften.

Sondern allein Gottes son / welcher aus innerlichem Vater hertze geboren / der offenbart die Gnade und das aller süsste und freundlichste Vater hertz / durch das Euangelium.

Hette man nu das Euangelium / und die verkündigung des eingeboren Sons / die er vom Himel gebracht / allein gehört / weren keine Menschen lere und Tradition / Abgötterey / Möncherey / falsche Religion und Gottesdienst eingerissen in der Kirchen.

HErr erhalte uns bey deinem Wort.
Und stewr des Bapsts und Türcken Mort.

Quelle: Vieler schönen Sprüche aus Göttlicher Schrifftauslegung