Hilarion, Metropolit von Kiew - Aus der ersten russischen Predigt

Als Christus erschien, da bereitete Gott ein großes Mahl mit dem gemästeten Kalb, das gemästet und geschlachtet war vor aller Ewigkeit, und er rief beide, Himmel und Erde, zur gemeinsamen Freude und vereinigte Engel und Menschen zu einer großen Gemeinde. Das Gesetz war geizig und neidisch und wollte allein bei den Juden bleiben und erklärte Jerusalem als den einzigen Ort der Anbetung Gottes; die Gnade aber ist voller Segen und verschwenderisch, freigebig und ergießt sich wie ein Strom über alle Völker und Länder und macht die ganze Erde zur Stätte der Anbetung Gottes. Vom Anfang bis zum Niedergang der Sonne wird in allen Ländern der Name Gottes angerufen und gepriesen und der Weihrauch der Gebete wird an allen Orten und zu allen Zeiten dem Namen des Herrn geräuchert. Seitdem die Gnade und Wahrheit Christi uns erleuchtet hat, sind wir nicht mehr solche, die keine Hoffnung haben, sondern wir hoffen auf das ewige Leben; wir bauen nicht mehr Götzenaltäre, sondern wir errichten die Altäre zur Anbetung des ewigen lebendigen Gottes; wir erwürgen nicht mehr einander für die Götzen und Teufel, sondern wir eilen zu Christus, der für uns erwürget ist zu einem wohlgefälligen Opfer vor Gott dem Vater. Wir erheben unsere Hände zu ihm und trinken aus seiner durchstoßenen Seite. Wir lästern und leugnen nicht die Auferstehung, sondern wir rufen einander zu: „Christus ist auferstanden!“ und wir bekennen mit Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“ und wir bitten mit dem Schächer: „Herr, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Ja, so glauben wir, und wir bekennen: Christus hat gesiegt! Christus hat die Herrschaft übernommen! Groß bist du, Herr, und wunderbar sind deine Werke! Dir sei Ehre!